Apple VR Headset: Eher Nischenprodukt als massentauglich

Bloomberg mit neuen Infos

Neben den großen Produktkategorien von iPhones, iPad, Macs und der Apple Watch soll Apple intern an Technologien für selbstfahrende Fahrzeuge arbeiten – und auch an einem eigenen Virtual Reality Headset. Die Konkurrenz von Facebook und Sony halten aktuell zusammen etwa 60 Prozent der Anteile an diesem noch relativ neuen Markt, an dem Apple sich in naher Zukunft offenbar mit gleich zwei Headset-Modellen beteiligen will.

Das geht zumindest aus einem neuen Bericht von Bloombergs Mark Gurman hervor, der für den Artikel namentlich nicht näher genannte Quellen aus Apples Umfeld herangezogen hat. Apple plane laut Gurman und seinen Quellen zunächst eine Art Vorstufe bzw. ein weniger leistungsfähiges Nischenprodukt, ehe dann später das finale, noch ehrgeizigere AR-Projekt in den Handel kommen soll.


Das erste VR-Headset von Apple könnte schon 2022 auf dem Markt landen und soll eine digitale 3D-Umgebung für Spiele, zur Videowiedergabe und für Kommunikationszwecke bieten. „Das Unternehmen baut ein High-End-Nischenprodukt auf, das externe Entwickler und Verbraucher auf seine eventuelle Mainstream-AR-Brille vorbereitet“, so Mark Gurman in seinem Bericht. „Die Pläne gehen davon aus, dass Apples erstes Headset deutlich teurer sein wird als die der Konkurrenten, die für etwa 300 bis 900 US-Dollar kosten.“

„Apple will einige seiner fortschrittlichsten und leistungsstärksten Chips in das Headset einbauen, zusammen mit Displays, die viel höher aufgelöst sind als die in bestehenden VR-Produkten. Einige der getesteten Chips im Gerät übertreffen die Leistung von Apples M1-Mac-Prozessoren. Das Unternehmen hat das Headset auch mit einem Lüfter entworfen, etwas, das das Unternehmen normalerweise bei mobilen Produkten zu vermeiden versuchen. Das Headset mit dem Codenamen N301 befindet sich in einem späten Prototypen-Stadium, ist aber noch nicht fertiggestellt, so dass sich die Pläne des Unternehmens vor der Markteinführung noch ändern oder ganz verworfen werden könnten. Die AR-Brille, Codename N421, befindet sich in einem frühen Stadium, das als ‚Architektur‘ bezeichnet wird, was bedeutet, dass Apple noch an den zugrunde liegenden Technologien arbeitet.“

Aufgrund der Tatsache, dass Apple offenbar plant, auch Lüfter in seine Headsets einzubauen, sei es zu einem hohen Eigengewicht gekommen, das den Nacken sehr belastet habe. So hat man den Platz, der in der Regel für Brillenträger freigehalten wird, genutzt, und das VR-Headset dichter am Gesicht platziert. Um trotzdem Kunden mit Sehschwächen bedienen zu können, sollen sich verschreibungspflichtige Brillengläser in das Headset einfügen lassen. Für eine weitere Gewichtsreduzierung soll das Äußere der VR-Brille aus Stoffmaterial bestehen. Bloomberg berichtet weiter:

„Prototypen des Headsets, von denen einige etwa die Größe eines Oculus Quest haben, enthalten externe Kameras, um einige AR-Funktionen zu ermöglichen. Das Unternehmen testet die Verwendung der Kameras für Hand-Tracking und arbeitet an einer Funktion, mit der ein Benutzer virtuell in der Luft tippen kann, um Text einzugeben. Es ist unklar, ob diese Funktion für die erste Version des Geräts bereit sein wird oder ob sie jemals das Erprobungsstadium verlassen wird.“

Unklar ist bisher auch, welche Services Apple mit dem Release eines eigenen VR-Headsets verknüpfen will. Im vergangenen Jahr hat der Konzern NextVR akquiriert, eine Firma, die Konzerte und Sportevents in Virtual Reality aufnimmt. Auch ein spezieller App Store nur für VR-Anwendungen steht offenbar im Raum. Da AR-basierte Technologien weitaus komplexer umzusetzen sind, scheint man sich in diesem Bereich deutlich mehr Zeit zu nehmen. Apple-CEO Tim Cook erklärte aber bereits, dass „sowohl Virtual als auch Augmented Reality großes Potential bergen, aber AR die größeren Möglichkeiten bieten“ würden. Man darf also gespannt sein, was Apple in dieser Hinsicht in den nächsten Jahren aus dem Hut zaubern wird.

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Kommentare 2 Antworten

  1. ,, Displays, die viel höher aufgelöst sind als die in bestehenden VR-Produkten’‘ viel höher als 4K pro Auge ist doch ein bisschen zu viel oder nicht?

    1. Die Displays sind ja sehr nah am Auge und die Linsen vergrößern das ganze auch nochmal, so dass man schnell ein pixeliges Bild hat. Da kann die Auflösung nicht hoch genug sein. Allerdings wird bei 2x 4K ja schon massive Rechenleistung benötigt. Zumindest für berechnete Grafik mit höher aufgelösten Texturen.

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