berlinHistory: Orte und Opfer der NS-Zwangsarbeit in Berlin integriert

Empfehlenswerte Geschichts-App zur Bundeshauptstadt

berlinHistory-App auf einem iPhone

Über das berlinHistory-Projekt haben wir hier im Blog bereits mehrfach berichtet. Die iOS- und iPadOS-Anwendung will die Geschichte der Berliner Bundeshauptstadt sicht- und erlebbar machen und wurde seit dem Release im Februar 2019 bereits um zahlreiche Themen und Aspekte erweitert. So gibt es mittlerweile ein Vorher-Nachher-Kameramodul, das sich der Befreiung Berlins zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 widmet, ein Special zum Mauerbau vor über 60 Jahren, oder zur Geschichte und Klang der Berliner Orgeln.

Nun hat berlinHistory (App Store-Link), das nach wie vor kostenlos für iPhones und iPads im deutschen App Store zum Download zur Verfügung steht und ab iOS/iPadOS 14.0 sowie bei rund 135 MB an freiem Speicherplatz heruntergeladen werden kann, weitere Inhalte spendiert bekommen. Thematisch dreht sich alles um den Einsatz von Zwangsarbeitenden in Berlin im Zweiten Weltkrieg. Die Personen stammten vor allem aus Mittel- und Osteuropa, aber auch Kriegsgefangene und Internierte ersetzten in Produktion und Gewerbe die Menschen, die an der Front kämpften oder Länder besetzten.


18 Orte und sieben Biografien in die App eingefügt

Ob bei Siemens, Salamander, bei der AEG und Telefunken, bei BMW und Blaupunkt, den Henschel – und Focke-Wulf Flugzeugwerken, bei der Reichsbahn und besonders in der Rüstungsproduktion, den Pertix Batteriewerken oder den Graetz-Rundfunkapparatewerken, in kirchlichen Einrichtungen, beim Bau an der „Germania“- Hauptstadt-Planung von Albert Speer oder auch in kleinen Gewerbebetrieben sowie bei der Beräumung von zerbombten Häusern waren bis Ende 1944 über 350.000 Zwangsarbeitende im Einsatz. Diese wurden in kleinen und größeren Lagern untergebracht, wie etwa in Schöneweide, wo sich heute das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit befindet. Die Anzahl dieser Lager, zum Teil Außenlager des KZ Sachsenhausen, werden allein für Berlin auf über 3.000 geschätzt.

Produziert wurde außer in normalen Fabriken und Werkstätten zum Beispiel in Großgaragen am Volkspark Wilmersdorf, im Tunnel unter dem Olympiastadion, in unterirdischen Räumen des Flughafens Tempelhof oder im U-Bahntunnel an den Bahnhöfen Neukölln, Grenzallee und am Reichstag oder den Kellerräumen verschiedener Brauereien.

Drei Screenshots zum Thema Zwangsarbeit in der berlinHistory-App

In einer Produktion des oben erwähnten Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit werden nun in der berlinHistory-App beispielhaft besondere 18 Orte der Zwangsarbeit aus allen Berliner Bezirken und sieben Biografien von früheren Zwangsarbeitenden vorgestellt. Zudem gibt es mit „NS-Zwangsarbeit im Reichsbahnausbesserungswerk (RAW), Warschauer Str. in Friedrichshain“ einen weiteren passenden Themenbereich in der App.

berlinHistory-App jetzt kostenlos herunterladen

Die berlinHistory-App bietet den Usern schon jetzt mit einem Textumfang im Volumen von derzeit 67 Büchern á 300 Seiten, an die 20.000 Bilder, mehr als 310 Audios/Videos, 48 Audio-/Videorundgänge zu verschiedenen Themen der Geschichte Berlins mehr als jede andere Geschichts-App – und nahezu täglich kommen neue POIs, Themenfelder dazu. Mehr als 110 Forschende haben bislang zu den verschiedenen Themenfelder der berlinHistory-App ihre spezifischen Beiträge erarbeitet.

Mit derzeit an die 300.000 Usern – und wöchentlich kommen ohne jede Werbung Hunderte dazu – ist die berlinHistory-App die meistbesuchte zeitgeschichtliche App ihrer Art. Mittlerweile ist auch die Frankfurt History-App zur NS-Geschichte in Frankfurt/Main ans Netz gegangen, im Mai 2023 die BayernHistory-App und im Januar 2024 die PotsdamHistory-App, die nun weiter ausgebaut werden. Eine History-App für Emden und weitere Städte sollen in Zukunft folgen.

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Entwickler: dotcombinat
Preis: Kostenlos
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Kommentare 2 Antworten

  1. Gute App. Hält die Geschichte in Erinnerung. 👍

    Geschichte hat mich als Jugendlicher nicht die Bohne interessiert. Fand ich doof und laaaaangweilig, ohne Wert. – wie man sich irren kann 🫣

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