Carrot Hunger: Fieser Kalorienzähler mit Sprachausgabe postet Sünden in sozialen Netzwerken

Ihr wollt abnehmen, aber könnt euch nicht so recht disziplinieren? Wie wäre es dann mit einem hinterhältigen Kalorien-Tracker wie Carrot Hunger?

Carrot Hunger 1 Carrot Hunger 2 Carrot Hunger 3 Carrot Hunger 4

Eines muss gleich vorweg genommen werden: Die zunächst kostenlos im deutschen App Store erhältliche Anwendung Carrot Hunger (App Store-Link) scheint primär auf den amerikanischen Markt zugeschnitten zu sein – nicht nur die englische Sprachausgabe ist ein deutlicher Hinweis, sondern auch der integrierte Barcode-Scanner der Kalorienzähler-Anwendung ist eher auf US-Produkte ausgelegt. Nichts desto trotz kann Carrot Hunger auch von deutschen Nutzern ausprobiert werden, sofern sie einige Englischkenntnisse mitbringen.


Das Konzept der App ist allerdings lobenswert und unterscheidet sich in vielen Aspekten von anderen vergleichsweise langweiligen Kalorien-Trackern im App Store. Denn: Versehen mit einem sarkastischen Unterton durch die Sprachausgabe der App wird man täglich mit erhobenem Zeigefinger auf kleine Essenssünden aufmerksam gemacht – und im schlimmsten Fall sogar mit fiesen Aktionen malträtiert.

Integration von iBeacon-Sensoren am Kühlschrank

Neben einer einfachen Kalorienzähl-Funktion mit Einheiten in Kilojoule oder Kilokalorien, in der man entweder über einen Barcode-Scanner, auf manuelle Weise oder über die integrierte Suche in der Carrot Hunger-Datenbank Lebensmittel einpflegen kann, gibt es auch die Möglichkeit, Workouts händisch hinzuzufügen. Ein Hauptmenü, in dem die verbleibenden und konsumierten Kalorien über eine Art Flüssigkeitspegel angezeigt werden, gibt Aufschluss über den aktuellen Stand der Dinge.

Besonders gemein: Gibt man eine neue Essensportion oder ein Lebensmittel ein, informiert ein kleiner Text, welchen Gegenwert in sportlichen Aktivitäten man dafür hätte leisten müssen. So wäre beispielsweise ein einziger Hamburger von McDonalds mit einem 53-minütigen Spaziergang wieder wett zu machen. Aber es geht noch fieser – macht man von der Option Gebrauch, einen iBeacon am Kühlschrank zu befestigen, und hat bereits die Tagesration Kalorien verbraucht, ertönt ein Alarm – ansonsten wird man auf jeden Fall von der App aufgefordert, die Kalorien zu loggen.

Carrot Hunger veröffentlicht Kaloriensünden bei Twitter

Die ultimative Qual erreicht man in Carrot Hunger, wenn das Tageslimit, das beim ersten Aufrufen der App über Alter, Gewicht, Größe und Aktivitätslevel errechnet wird, um einiges überschritten wird. Dann werden in der App unter anderem Fullscreen-Werbebanner eingeblendet oder Tweets versendet, um den Kaloriensünder in sozialen Netzwerken bloßzustellen – eine eingerichtete Verbindung zu Twitter vorausgesetzt.

Abgesehen vom Manko der fehlenden deutschen Lokalisierung sind auch die zahlreichen In-App-Käufe in Carrot Hunger ein Grund zur Kritik: Ein Convenience-Pack zum einfachen Integrieren neuer Lebensmittel schlägt beispielsweise gleich mit 1,99 Euro zu Buche, die dauerhafte Entfernung von Werbebannern am unteren Bildschirmrand kostet 3,99 Euro, und das optionale Verschönern des eigenen Avatars kann mit Preisen zwischen 99 Cent und 9,99 Euro bezahlt werden. Für einen simplen, wenn auch mit innovativem Konzept versehenen Kalorienzähler, der nur für das iPhone erhältlich und für den US-Markt zugeschnitten ist, ist das einfach zuviel des guten Geldes.

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 2 Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyright © 2024 appgefahren.de