Hausverbrauch messen mit dem Shelly Pro 3EM

Alternative zum Powerfox

Shelly Pro 3EM im Sicherungskasten

Um nach der Installation meines Balkonkraftwerks den Stromverbrauch in meinem Haus messen zu können, habe ich bisher auf den Powerfox Poweropti gesetzt. Eine sehr einfach zu installierende Lösung, die auch ohne Fachkraft am Zähler angebracht werden kann. Die Lösung von Powerfox funktioniert mit vielen, aber eben nicht mit allen Zählern.

Und genau das ist mir zum Verhängnis geworden. Nachdem ich mein Balkonkraftwerk bei den Stadtwerken angemeldet hatte, wurde einige Monate später der bereits vorhandene digitale Zähler gegen einen Zwei-Wege-Zähler ausgetauscht. Vermutlich ein Teilchen aus der Steinzeit, denn über den optischen Ausgang kann hier nur alle 15 Minuten der Zählerstand ausgelesen werden. Mit dem Powerfox den Stromverbrauch messen – keine Chance.


Aus diesem Grund war ich zur Umrüstung gezwungen und habe mich für den Shelly Pro 3EM entschieden. Ein Strommessgerät für drei Phasen, das direkt auf der Hutschiene im Sicherungskasten installiert wird. Das heißt auch: Ich konnte und wollte die Installation nicht selbst durchführen, sondern habe das einem professionellen Elektriker überlassen.

Für den Elektriker war die Installation des Shelly Pro 3EM natürlich keine große Hürde, insbesondere weil er nicht einmal irgendwelche Stromleitungen abklemmen musste. Der Shelly misst den Strom auf allen drei Phasen über Klappstromwandler, die einfach über die Leitungen geklemmt werden. Zusammen mit ein paar zusätzlichen Sicherungen war die Installation eine Sache von weniger als einer halben Stunde.

‎Shelly Cloud
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Preis: Kostenlos

Die Integration in die Shelly-App und andere Lösungen

Direkt danach wird der Shelly Pro 3EM per Bluetooth in der Shelly-App gefunden und kann mit dem heimischen WLAN verbunden werden. Alternativ gibt es auch einen LAN-Anschluss, falls ihr eine kabelgebundene Verbindung zu eurem Netzwerk bevorzugt.

Die Shelly-App

In der Shelly-App kann man dann auf die aktuellen Messwerte zugreifen. Außerdem können Verbrauchsstatistiken abgerufen werden, die selbst bei einem kurzzeitigen Ausfall des WLANs oder Internets immer vollständig bleiben. Der Shelly Pro 3EM speichert die Messwerte für 60 Tage, so dass sie auch nach einem Ausfall noch in die Cloud geladen werden können, falls ihr das möchtet.

Alternativ bietet sich auch eine Integration in andere Systeme an. Profis können beispielsweise auf den beliebten Home Assistant greifen. Ich persönlich setze auf den Online-Dienst Clever-PV, der ja seit einigen Wochen auch eine eigene App anbietet und die Messdaten meiner Meinung nach recht übersichtlich darstellt. Zudem kann ich hier auch direkt die Messdaten meines Balkonkraftwerks, das an eine Shelly-Steckdose angeschlossen ist, integrieren.

Shelly Pro 3EM mit Clever-PV nutzen

Nicht nur der Hausverbrauch kann gemessen werden

Mit dem Shelly Pro 3EM können natürlich noch ganz andere Dinge angestellt werden, als den Hausverbrauch zu messen. Im Prinzip kann das kleine Teil an alle dreiphasigen Verbraucher oder Erzeuger angeschlossen werden. Denkbar wäre beispielsweise auch eine Installation hinter einer älteren Photovoltaik-Anlage, die vielleicht noch nicht über einen smarten Wechselrichter mit App-Anbindung verfügt.

Kaufen könnt ihr den Shelly Pro 3EM beispielsweise bei Proshop.de, dort kostet das Strommessgerät aktuell 138,50 Euro.

Shelly Pro 3EM

138,50 EUR

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Kommentare 17 Antworten

  1. Bei Shelly Pro 3EM scheint es, genauso wie bei seinem Vorgänger, das Problem zu geben, dass er nicht-saldierend ist und dadurch der Stromverbrauch – jedenfalls für Deutschland – vom tatsächlichen Zählerstand abweichen kann.
    Dies scheint zwar ein reines Software-Problem zu sein, trotzdem hat es Shelly selbst bei der jetzt neuen Version nicht behoben.
    Wer nur den Verbrauch messen will, der dürfte keine Probleme haben. Wer aber eine PV Anlage hat und zusätzlich auch einspeist, sollte sich zumindest überlegen, wie sinnvoll die Anschaffung dann noch ist.
    PS: per HomeAssistant soll man wohl auch emulieren können, dass der Stromverbrauch richtig berechnet wird, aber bitte macht euch vor dem Kauf schlau, ob ihr die Frickelarbeit hinbekommt.

    1. Hm, kann ich nicht genau nachvollziehen. In der Shelly-App wird der Verbrauch an allen drei Phasen addiert, das gleiche passiert mit dem negativen Verbrauch, also mit dem erzeugten Strom durch ein Balkonkraftwerk zum Beispiel. In der Shelly-App fehlt soweit ich es sehe lediglich ein Feld, das diese beiden Werte zusammenrechnet. Oder was genau meinst du?

      1. Das Problem ist, dass PV Anlagen nur über eine Phase einspeisen. Jede Phase misst der Shelly jedoch einzeln. Verbraucht man auf zwei Phasen und produziert auf der dritten Phase mehr Strom, als man verbraucht, so meint Shelly man hätte eingespeist, da der Strom ja nicht zwischen den Phasen verschoben werden kann. In Deutschland wird aber erst der Saldo gebildet.
        zB P1: 1, P2: 1, P3: -2
        Deutschland: 0 / 0 (Verbrauch/
        Einspeisung)
        Shelly 2 / -2
        Hier kann man auch nicht hinterher die Summen bilden, da Einspeisung anders vergütet wird. Also kommt es zu Unterschieden.
        Wenn natürlich dein kleines Balkonkraftwerk nie einspeist, weil der Momentanverbrauch nie vollständig gedeckt wird, oder wenn alle deine Verbraucher inklusive Balkonkraftwerk an einer Phase hängen, so gibt es kein Problem.

          1. Natürlich. War unglücklich von mir Ausgedrückt. Aber der Zustand, dass nicht alle Phasen einspeisen bzw. nicht alle Phasen verbrauchen kann natürlich auch dort vorkommen. Und dann muss zwischen den Phasen saldiert werden. Das macht der Shelly nicht. Der Hersteller weiß davon und hat auch ein Update angekündigt. Jedoch ist das schon länger her und war für den Vorgänger. Diesbezüglich ist meine Meinung eh: kaufe nie ein Produkt in der Hoffnung, dass der Hersteller e Funktionen nachliefert. Kaufe es immer erst, wenn die Funktionen, die angekündigt sind auch implementiert sind.

        1. Wieso? Der Shelly bildet doch sowohl in der alten Variante als auch in der neuen ein Saldo. Aber ich habe auch genau die Phasen. Den tatsächlich habe ich ja eingespeist. Nur rechnerisch habe ich das nicht. Und solche Werte sind ja auch immer gut zu wissen wegen der Absicherung etc.

    2. Auf Zaehlerfreunde.de wird das Saldierungsproblem behoben. Ist natürlich unverständlich, warum Shelly sowas nicht selbst hinbekommt.

    1. Hallo, ich messe seit längerem meinen Stromverbrauch mit einem Aeon Labs, welcher per Clamps an alle 3 Phasen den Strom misst. Leider ist die Lösung nicht sehr genau und es gibt große Abweichungen. Pro Tag sind es oft Mals 1-2 kWh. Kann mir jemand sagen, wie exakt der Verbrauch von Shelly ermittelt werden und ob es ggfs. Abweichungen zum Zählerstand gibt? Ich habe mir jetzt von Tibber ein Gerät zum auslesen des digitalen Zählers geholt. Ist super genau, allerdings batteriebetrieben und stürzt gerne mal an. Auch nicht die perfekte Lösung.

      1. Laut Aussagen im Netz ist die Genauigkeit des Shelly in Ordnung. Er rechnet halt nur falsch. Ich könnte mir Vorstellen, dass dein Messgerät dasselbe Problem hat.

        1. Danke! Also ich habe jetzt mal im Internet gesucht. Die Genauigkeit soll wohl bei ca. 1% Abweichungen zum tatsächlichen Verbrauch liegen. Finde ich schon in Ordnung. Ich hab mir jetzt mal so ein Teil bestellt und der Aeon fliegt raus. Tibber behalte ich trotzdem mal mit, da dieser zu 100% den Zählerstand anzeigt.

  2. Hört sich ja alles super an. Ich suche aber etwas dass auch direkt mit Home-Kit entsprechend funktioniert. Wer hat hier einen Tip?

  3. Falls das Gerät im Zusammenhang mit einer PV – Anlage steht, sollte man es auch mit 0 Prozent MwSt kaufen können. Manche Shops bieten das an.

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