Instagram: Werbung jetzt auch in Profilen und auf der „Entdecken“-Seite

Das soziale Netzwerk macht sich weiter unbeliebt

Es ist noch gar nicht so lange her, dass das zum Meta-Konzern gehörende soziale Netzwerk Instagram (App Store-Link) mit Änderungen am Layout und einem geplanten Fokus auf Videoinhalte auf sich aufmerksam machte – sehr zum Unmut vieler Nutzer und Nutzerinnen des Netzwerks. Nun plant man offenbar, sich ultimativ unbeliebt zu machen und hat angekündigt, künftig auch in Instagram-Profilen und im „Entdecken“-Tab Werbung integrieren zu wollen.

Wie auf einer Business-News-Seite bei Facebook bzw. Meta zu lesen ist, will Instagram „Unternehmen dabei helfen, ihre Geschichte zu erzählen und neue Kunden zu erreichen“ und führt deshalb „neue Anzeigenplatzierungen und -formate auf Instagram ein“.


Schon jetzt hat man mit Werbeanzeigen zu leben, wenn man sich durch Feeds im Entdecken-Tab scrollt. Nun soll es Instagram Unternehmen aber auch erlauben, Werbung auf der Explore-Homepage zu platzieren. Die Seite erscheint, wenn man am unteren Bildschirmrand der Instagram-App auf das Lupen-Symbol tippt, und zeigt in einer Thumbnail-Ansicht kleine Vorschaubilder von Instagram-Posts.

Ein von Instagram zur Verfügung gestelltes Beispielbild zeigt, dass die Werbeanzeige einen sehr großen Anteil der Entdecken-Ansicht einnimmt. Zwar verfügt die Werbung über einen „Gesponsert“-Hinweis und zeigt mögliche Interaktionen sowie die Account-Bezeichnung an, so dass sich schnell erkennen lässt, dass es sich dabei um eine Werbeanzeige handelt. Trotzdem wirkt das übergroße Werbebanner mehr als nur deplatziert.

Und als wäre das nicht genug, versucht sich Instagram auch daran, sogar Werbung in Profilen anzuzeigen. Laut eigener Aussage testet das soziale Netzwerk gerade Werbeanzeigen in der Fotosammlung, wenn man durch Profile scrollt.

„Wir beginnen auch mit der Erprobung von Anzeigen im Profil-Feed, das heißt dem Feed, durch den Nutzer scrollen können, nachdem sie das Profil eines anderen Accounts besucht und auf einen Beitrag getippt haben. Im Rahmen dieses Tests werden wir mit einer Monetarisierungsmöglichkeit experimentieren, die es berechtigten Erstellern aus den USA ermöglicht, zusätzliches Einkommen durch Anzeigen in ihren Profil-Feeds zu erzielen.“

Laut Instagram sollen sich die Werbeanzeigen in Profilen auf „nicht-jugendliche, öffentliche Profile“ beschränken, so die Aussage im Newsbereich von Instagram. Auch neue Werbeanzeigen-Vorschläge, die von einer künstlichen Intelligenz platziert werden, sollen Einzug bei Instagram halten. Bezeichnet als „Multi-Advertiser Ads“, tauchen diese von Instagram als passend empfundenen Werbeanzeigen auf, wenn man bereits mit einer anderen Werbung interagiert hat.

„Wenn eine Person eine kommerzielle Absicht äußert, indem sie eine Anzeige aufruft, liefern wir weitere Anzeigen von anderen Unternehmen, die für sie von Interesse sein könnten, unterstützt durch maschinelles Lernen.“

Zudem plant Instagram, auch AR-basierte Werbeanzeigen in Feeds und Stories zu integrieren. Eine entsprechende offene Beta läuft bereits, um Augmented Reality-Anzeigen zu platzieren.

„Durch das AR-Erlebnis, das von Spark AR unterstützt wird, können Marken die Menschen dazu ermutigen, über ihre Umgebung mit dem Effekt zu interagieren.“

So könnte beispielsweise eine AR-Werbeanzeige für ein Möbelstück angezeigt werden, mit der sich dann in den eigenen vier Wänden interagieren lässt, um zu sehen, wie es in den eigenen Räumlichkeiten aussehen würde.

In meiner Instagram-App unter iOS 16 konnte ich die oben beschriebenen Werbeanzeigen bisher noch nicht entdecken. Es ist aber davon auszugehen, dass das soziale Netzwerk diese neuen Werbeplatzierungen nicht nur auf dem amerikanischen Markt ausrollen wird, sondern auch weltweit bzw. in weiteren Märkten einführen wird. Ein Schelm, wer dabei einen Zusammenhang mit Facebooks erstmals gesunkenen Umsätzen im vergangenen Quartal und neuen Möglichkeiten der Monetarisierung vermutet…

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Kommentare 9 Antworten

      1. Naja wenn du die Stromkosten und die Geräte nicht zählst dann ja.

        Und pinhole geht ja nur in das eigene Netz oder mobil nur über 😴 vpn

    1. Instagram selbst war mal gut, als es noch eine reine Fotocommunity war. Seit dort aber die Fotos im Hintergrund stehen und es nur noch wichtig ist als Influenza seinen Followern jeden Mist zu verkaufen oder ein schönes Fake Leben zu präsentieren ist es halt nichts mehr.

      Von den Storys/Shorts ganz zu schweigen, wo einfach das TikTok Zeug dann bei Instagram und auch bei YouTube von den Vögeln gepostet wird… Zur Schulzeit hätte man gesagt, Themaverfehlung, setzten 6.

  1. Werbung direkt auf Profilen ist ein absolutes No-Go. Personen und Unternehmen investieren vermutlich sehr ungern Zeit und Geld in ihre Inhalte, damit andere Personen und Unternehmen, vor allem mögliche Wettbewerber darauf ihre Werbung schalten können.

    Jetzt werden Profile direkt als Werbefläche missbraucht – und die Leute dahinter können dem nicht widersprechen. Das bedeutet, dass sie möglicherweise für Inhalte werben, mit denen sie nichts zu tun haben möchten. Instagram presst raus, was möglich ist, bevor die Mitglieder es wegen seiner zunehmend asozialen Eigenschaften verlassen.

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