Ein Forschungsteam der Universität Waterloo in Kanada hat den EKG-Sensor der Apple Watch genauer unter die Lupe genommen und konnte feststellen, dass die EKG-Daten verwendet werden könnte, um ein genaues Tool zur Stressvorhersage zu entwickeln. So berichtet das Magazin MyHealthyApple. Anders als Smartwatch-Hersteller wie Samsung, Fitbit und Garmin bietet Apple derzeit noch keine Funktion zur Stressbewertung auf der eigenen Plattform an.
Der Ein-Kanal-EKG-Sensor der Apple Watch gilt als sehr akkurat und wurde vom Forschungsteam verwendet, um mittels Apples Smartwatch das Stresslevel vorhersagen zu lassen. Die Ergebnisse der Studie wurden kürzlich in Frontiers Digital Health publiziert und markieren die erste Arbeit, die den EKG-Sensor der Apple Watch für die Stressvorhersage verwendete.
Die Versuchspersonen der Studie erhielten für 14 Tage ein iPhone 7 mit iOS 15.0 und eine Apple Watch Series 6. Letztere verfügte über watchOS 8.3 und die EKG-App. Das Forschungsteam fand heraus, dass es einen engen Zusammenhang zwischen den EKG-Daten, einschließlich der Beschleunigungs- und Verlangsamungskapazität des Herzens, und den von den Versuchspersonen angegebenen Stresswerten zum Zeitpunkt der Messung gab. Im Anschluss wurden Algorithmen über Machine Learning entwickelt, die diese Informationen nutzten, um ein Vorhersagemodell zu erstellen.
„Vielversprechendes“ Potential für Stressvorhersage
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Apple Watch ein „vielversprechendes“ Potential für die Stressvorhersage hat und schlägt vor, dass noch mehr Datenpunkte in die Stressmodelle integriert werden könnten, um die Vorhersagegenauigkeit zu erhöhen. Schließlich sammelt die Apple Watch zusätzliche Gesundheitsinformationen wie Schlaf- und Aktivitätsdaten.
Das Team der Universität Waterloo postuliert, dass die Apple Watch zur Unterstützung der psychischen Gesundheitspflege eingesetzt werden könne, indem sie Aktivitäten wie Atemübungen bei einem zu hohen Stresslevel anbiete und so frühzeitig auf Veränderungen der psychischen Gesundheit eingehe. Bei anderen Smartwatch-Herstellern ist dies bereits gängige Praxis.
Apple hängt mal wieder hinterher…
Mal eine ernst gemeinte Frage: Wie kann ein Stresslevel vorhergesagt werden? Meines Halbwissens nach hängt Stress doch überwiegend von Fremdfaktoren ab, oder?
Ich kann präzise vorhersagen, dass mein Stresslevel ohne Apple Watch signifikant geringer ist als mit ständigem Gebimmel am Arm…
@bo: „Do not disturb“ existiert. Was hast Du also falsch gemacht?
Hast du überhaupt eine? Man kann selber festlegen, welche Mitteilungen auf die Watch „müssen“ und wenn man dies richtig einstellt, ist es kein Gebimmel am Arm
Ich denke, wenn jemand ein EKG an der Uhr durchführt, hat er in dem Moment Stress, sonst würde er es wahrscheinlich nicht ausführen und wenn diese Menschen innerhalb von 14 Tage diese Funktion mehrmals nutzen und ständig auf die Uhr schauen, Schritte zählen, Ringe schließen und vergleichen, erzeugt das schon Stress. Ohne Uhr fühle ich mich auch oft entspannter.
Krass, das haben die Forscher vermutlich übersehen. Ruf da mal an!!
@sebastian: 👍🏻🤣
Um den EKG bei der AW durchzuführen, muss der Finger aufgelegt werden. Meine Garmin kriegt das hin, ohne das ich dafür etwas tun muss. Wenn ich also wissen möchte wie stressig der Tag war, muss ich bei der AW öfters den Finger auflegen. Die Garmin zeichnet fleißig auf ohne jedes zutun. Und ja, ich weiß auch ohne Uhr das der Tag stressig war. Wer aber intensiv Sport treibt, der weiß, dass nach der Anstrengung die Regeneration folgt, was für den Körper Stress bedeutet. Gleiches wenn man krank ist. Als mich Corona erwischte, konnte ich am Stressbild sehen, ab wann der Body Stress hatte, bevor ich das wirklich durch z.B Schlappheit merkte. Eine dauerhafte Aufzeichung macht also schon Sinn.
Sehe ich auch so. Garmin ist Apple hier weit voraus in der Analyse aller möglicher Daten. Ebenso gibt Apple aus den potentiell erfassbaren Daten ihrer Sensoren keinerlei Empfehlungen für z.B. sportliche Aktivitäten oder Regenerationszeitenempfehlungen. Erbämlich von Apple. Mehr kann man dazu nicht sagen.