Nie realisierte Apple-Projekte: Flash auf iOS, iMessage für Android

Eddie Cue wollte iMessage 2013 portieren

Es ist immer wieder interessant zu lesen, welche ambitionierten Projekte Apples in den vergangenen Jahren angestrebt, aber dann doch nicht realisiert hat. Die Kollegen von 9to5Mac und MacRumors haben nun fast zeitgleich zwei interessante Entwicklungen vorgestellt, die nie das Licht der Welt erblickt haben, und die wir in aller Kürze hier vorstellen wollen.

Flash auf iOS: Resultate waren „peinlich“

Der bis 2012 bei Apple tätige frühere Software-Chef Scott Forstall hat Aussagen im Fall Epic vs. Apple getätigt und dabei auch über die ersten Versuche des App Stores berichtet. Im Zuge dessen enthüllte Forstall auch, dass Apple einst in Betracht zog, auch Adobe Flash auf iOS zu bringen. Die Ergebnisse seien allerdings „peinlich“ gewesen.


iPhones und iPads haben nie Flash unterstützt – in den Anfängen der Touch-Geräte war Flash noch eine beliebte Technologie. Steve Jobs hatte sich immer gegen Flash entschieden und war stattdessen von der besseren Leistung und Effizienz von HTML5 überzeugt. Adobe habe aber trotzdem versucht, an einer Flash-Variante für iPhones und iPads zu arbeiten – die Performance ließ aber deutlich zu wünschen übrig, so dass Apple keine Freigabe erteilte. Scott Forstall erklärte dazu:

„Wir haben Flash nicht ausgeliefert. Wir haben versucht, Flash zum Laufen zu bringen. Wir haben Adobe geholfen. Wir waren definitiv interessiert. Auch hier dachte ich, wenn wir helfen könnten, es zum Laufen zu bringen, könnte das großartig sein. Flash war so ein Problem, weil die Art und Weise, wie es sich in Systeme einhakt, ein Viren-Albtraum auf Windows und sogar auf dem Mac war. Und als wir es auf iOS zum Laufen brachten, war die Leistung einfach miserabel und peinlich, und es konnte nie zu etwas kommen, das einen Mehrwert für den Verbraucher darstellen würde.“

Adobe Flash wurde Anfang dieses Jahres offiziell eingestellt. Die Unterstützung in allen Webbrowsern und Betriebssystemen, in denen es verfügbar war, wurde beendet. Steve Jobs hatte schlussendlich wohl Recht.

Eddie Cue wollte iMessage für Android veröffentlichen

Auch Eddie Cue, Apples Internet Software und Services-Chef, sagte im Fall Apple vs Epic aus – ebenfalls mit interessanten Hinweisen auf ein früheres Projekt. Im Bezug auf den App Store und seine Funktion erklärte Cue, dass Apple früher in Betracht gezogen habe, iMessage auch für Android-Nutzer zu öffnen. „Seinerzeit habe ich gedacht, dass wir eine Version von iMessage unter Android entwickeln können, die mit iOS funktioniert“, so Cue. Er habe 2013 eine Nachricht an andere Apple-Manager gesendet, um iMessage für Android zu „einem offiziellen Projekt“ zu machen.

Phil Schiller, seit 2020 Apples Fellow für den App Store und Apple Events, hatte damals Bedenken. „Ich bin besorgt, dass iMessage auf Android einfach dazu dienen würde, ein Hindernis für iPhone-Familien zu beseitigen, die ihren Kindern Android-Telefone geben.“ Eddie Cue war anderer Meinung und gab an, dass er nicht der Meinung sei, dass das Fehlen von iMessage auf Android ein Hindernis für Familien darstelle, ihren Kindern iPhone-Geräte zu geben.

Im Artikel von MacRumors ist von weiteren Absätzen dieser Diskussion die Rede, die aber geschwärzt worden seien. Der lange Bericht zu Eddie Cues Aussage geht auch auf die frühen Anfänge von iOS und dem App Store ein, auf hitzige Diskussionen zwischen Scott Forstall und Steve Jobs bezüglich Drittanbieter-Apps im App Store, Jailbreaks und mehr. Auch die 123-seitige Niederschrift der Aussagen von Cue und Forstall, zusammen mit anderen Personen, haben die Kollegen von MacRumors dort verlinkt.

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Kommentare 11 Antworten

  1. OT:
    Da ich keine Updates mehr unter „App Store“ angezeigt bekommen habe, habe ich mal angefangen meine Apps (1034) zu löschen. Ich muss sie leider alle manuell löschen, 580 sind es noch ….

  2. Ich Versteh das nicht kann mir das jemand entwirren?
    …„Ich bin besorgt, dass iMessage auf Android einfach dazu dienen würde, ein Hindernis für iPhone-Familien zu beseitigen, die ihren Kindern Android-Telefone geben.“ Eddie Cue war anderer Meinung und gab an, dass er nicht der Meinung sei, dass das Fehlen von iMessage auf Android ein Hindernis für Familien darstelle, ihren Kindern iPhone-Geräte zu geben. …

    1. Apple erhofft sich, dass, solange iMessage nur auf iOS und OS X verfügbar ist, die Eltern ihren Kindern natürlich iPhone kaufen werden… anstelle von Android. Ich kann dieser Logik nicht folgen, da für mich der Messenger überhaupt nicht in der Kaufentscheidung ausschlaggebend ist.

      1. Aus europäischer Sicht absolut nicht nachvollziehbar. Aber in den USA werden andere Chat-Apps nicht so häufig verwendet. 90% aller amerikanischen Jugendlichen haben und wollen ein iPhone – auch, weil beinahe alles über iMessage läuft. Unverständlich, ist aber so.

  3. Ich kann mich noch sehr gut an Flash War erinnern. Alle meckerten warum manche Webseiten Löcher hatten. Steve Jobs sagte „ Die meisten Flash Inhalte sind Werbung“
    Gut das Apple Flash verbannt hat.

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