Mel
Das Free TV, die Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen, dazu noch Videostreaming-Dienste und das gute alte Kino: Wer da die Übersicht über aktuelle Filme und Serien behalten will, hat es oft schwer. Das Ehepaar Aidee und Karl Henes aus Kolumbien will dem ein Ende bereiten und hat daher die iPhone-App Switch TV ON (App Store-Link) im deutschen App Store veröffentlicht.
Switch TV ON lässt sich kostenlos aus dem deutschen App Store auf das iPhone herunterladen und benötigt dafür nur rund 23 MB eures Speicherplatzes. Zwar verzeichnet die ab iOS 16.4 zu installierende Anwendung einige In-App-Käufe, diese dienen allerdings nur dazu, dem Entwicklerteam einen kleinen freiwilligen Obolus in Form eines Trinkgelds zukommen zu lassen. Erfreulicherweise ist Switch TV ON auch gleich seit dem Start in deutscher Sprache nutzbar und verzichtet auch auf eine Registrierung bzw. der Erstellung eines Nutzeraccounts.
Switch TV ON widmet sich voll und ganz dem Thema TV-Serien, Filme sowie Schauspielern und Schauspielerinnen und eignet sich daher sehr gut für Personen, die mehr zu aktuellen und neuen Inhalten erfahren oder sich inspirieren lassen wollen. Die Anwendung zeigt alle aktuellen Serien und Filme an, inklusive der aktuellen und kommenden Veröffentlichungen (nach Ländern). Für Serien werden alle Staffeln und Episoden detailliert aufgelistet, zudem gibt es eine Online-Suche, mit der man direkt nach Titeln oder Namen suchen und auf die letzten 30 Suchergebnisse zugreifen kann. Außerdem gibt es Trailer, Clips, Bilder mit Zoomfunktion und Infos zu den Streaming-Anbietern.
Viele Zusatzinfos zu Filmen, Serien und Akteuren
Zu den zusätzlichen Funktionen von Switch TV ON gehören Filter für Genre, Ort/Sprache und Bewertung, die direkt beim Scrollen/Durchblättern aktiv sind, ein Durchsuchen der Favoriten oder Merkliste (Watchlist) nach Titel, Beschreibung, eigenen Kommentaren und Streaming-Anbietern, sowie automatische Benachrichtigungen samt Erinnerung an die nächste Episode einer Lieblingsserie oder -Film. Informationsblöcke können individuell ein- oder ausgeschaltet werden, je nachdem, was die User interessiert.
Was Switch TV ON aber besonders auszeichnen soll, sind laut Entwickler Karl Henes „die vielen Zusatzinfos zu Serien, Filmen und Schauspieler:innen“. Angefangen bei Genre und Sprache bis hin zu Produktionsfirmen, Budget, persönlichen Daten der Akteure wie Ausbildung und Awards, Rezensionen, Links zu sozialen Medien, Wikipedia und anderen Plattformen und auch eine umfassende Serien- und Filmographie mit Datum und Altersangaben.
Mit diesen umfangreichen Informationen dürfte Switch TV ON eine gute und auch in deutscher Sprache verfügbare Alternative zur bekannten IMDb-Datenbank sein. Bei meinen ersten Versuchen mit der App hatte ich mit einem Einfrieren des Bildschirms zu kämpfen, danach lief die Anwendung aber stabil und flüssig auf meinem iPhone 15 Pro. Wem die mittlerweile mit Werbung überladene und unübersichtlich gewordene IMDb-App auch ein Dorn im Auge ist, sollte sich Switch TV ON definitiv genauer ansehen. Was mir persönlich jetzt noch für den perfekten Film- oder Serienabend fehlt, ist eine native iPad-App – aber vielleicht reicht das Entwickler-Paar diese ja bald noch nach.
Freddy
Finde die App nicht gut, weil die Anbieter nicht gefiltert werden können.
Hi, wir sind die Entwickler der App und würde gerne Stellung zu deinem Kommentar nehmen:
Die Selektion/Filtern nach Streaming Anbietern ist bisher nur in der Favoriten- und Merkliste enthalten, da unsere Datenquelle ein Filtern (wie z.B. nach Genre, Ort/Sprache und Bewertung) für Streaming Anbieter nicht direkt ermöglicht, dazu müssten zuviele Daten eingelesen werden und wir wollen den Datenverbrauch des Benutzers möglichst gering halten (s. auch die Funktion Info-Blöcke stumm zu schalten).
Wir nehmen deine Anregung in unsere ToDo-Liste auf 🙂 und werden versuchen im Rahmen der Online Suche ein Filtern nach Streaming Anbietern in der App umzusetzen.
Viele Grüße
Karl
Eine Frage an die Entwickler. Kommt noch das Feature gesehene Folgen, Filme etc. abhaken zu können?
Wo ist der Haken? Ich nehme an, am Anfang wir der User wie so oft mit „kostenlos“ geködert um später auf ein unverschämtes Abo umzustellen. Falls der dumme User dann nicht wie ein Schäfchen brav folgt, werden selbstverständlich sämtliche Funktionen eingeschränkt. Kennt man ja. Verbessert mich gerne wenn ich falsch liege…;-)
Hallo Mike,
verdammt, wir sind aufgeflogen 😉
Scherz beiseite, wir sind erstaunt, dass diese Gedanken viele Benutzer umtreiben, daher ziteren wir hier eine (längliche) Antwort, die wir schon in anderen Foren geschrieben haben:
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Die App ist kostenlos, es gibt kein Abo, sie enthält keine Werbung, und niemand muss sich irgendwo einloggen und seine Daten hinterlassen, die möglicherweise an Dritte verkauft werden.
Tatsächlich ist unsere einzige Einnahmequelle das freiwillige Trinkgeld.
Unser Team (meine Frau und ich) hat etwa ein Jahr an der App gearbeitet. Falls sich jemand fragt, wie man ein Jahr ohne Einkommen leben kann: Wir befinden uns eigentlich schon im Ruhestand, und unsere früheren Tätigkeiten (unter anderem als IT-Freiberufler) finanzieren unser heutiges Leben. Und das ist hier in Kolumbien (hier leben wir) preiswerter als in Deutschland.
Warum machen wir das?
Zunächst haben wir uns als Benutzer sehr über die Tendenz im App Store geärgert, dass viele Apps zu einem Abo-Modell übergegangen sind. Selbst ToDo- oder Kalender-Apps, Kamera-Apps oder Apps, die nur Töne erzeugen, erwarten bis zu 100 Dollar im Jahr als Miete. Selbst wenn man bereit ist, das erste Jahr zu bezahlen, was rechtfertigt eigentlich die gleich hohe Zahlung nach Ablauf eines Jahres? Die in dem Jahr hinzugefügten neuen Funktionen? Anpassungen für eine neue iOS-Version? Wohl kaum. Nur bei wenigen Apps gibt es laufende Kosten (wie zum Beispiel bei Speicherplatz in der Cloud). Bei einer Mietwohnung ist die monatliche Zahlung eine Entschädigung für den Vermieter für die Nutzung seiner Wohnung. Aber für ein beliebig reproduzierbares nicht-materielles Produkt?
Die häufige Antwort lautet: Man könne die Entwicklung ohne dieses Abo-Modell (versteckte Preiserhöhung) nicht finanzieren. Aber kann die Finanzierung des Lebensunterhalts eines Entwicklungsteams wirklich eine berechtigte Antwort sein? Sollte nicht der Nutzen der App für den Benutzer im Vordergrund stehen und die einzige Grundlage für die Preisbildung sein?
Wer sich beschwert, muss zeigen, dass man es besser machen kann.
Also haben wir selbst begonnen, eine App zu entwickeln, zu einem Thema, das uns beide sehr interessiert: Serien und Filme. Die existierenden Apps haben uns nicht gefallen (Ausnahme: Tracker-Apps wie FilmNoir oder auch Couchtimes, aber eine Tracker-App wollten wir nicht erstellen und benutzen wir auch nicht). Auch die App von IMDB (die wir früher benutzt haben) ist immer unübersichtlicher geworden: Sie ist voller Ablenkung (hier eine „Top-Liste“, da „beliebte Interessen“, hier „IMDB-Originalfilme“, da „Jetzt streamen“). Der Benutzer soll um jeden Preis in der App gehalten werden, damit er die eingestreute Werbung anschaut.
Daher haben wir mit der Entwicklung von „Switch TV ON“ begonnen: Zunächst möchten wir noch mehr Informationen zu den Filmen, Serien und Personen aus unterschiedlichen Quellen sammeln, damit der Benutzer so viel wie möglich vor allem auch über die Schauspieler:innen erfahren kann. Aber wir stehen erst am Anfang der Entwicklung und haben noch viele Ideen für eine Weiterentwicklung. Wir berücksichtigen auch die Wünsche von Benutzern, wenn sie an uns herangetragen werden.
Wir hassen Werbung in einer App. Die Medien sind schon voller Werbung und davon muss man nicht noch mehr sehen.
Da uns schon immer die Shareware Idee gefallen hat, probieren wir es auf diese Weise mit einem Trinkgeld.
Ich hoffe, damit haben wir unsere Beweggründe anschaulich dargestellt 🙂
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Zurzeit befindet sich die Funktion „Streaming Anbietern in den Serien filtern“ im Test und wird mit der nächsten Version ausgeliefert. Damit kann der Benutzer die Liste der trendigen Serien auf einen Streaming Anbieter (z.B. Apple TV+ oder Netflix) einschränken und nur Serien dieses Anbieters sortiert nach Erscheinungsdatum werden angezeigt.
Das Abhaken von Episoden in Staffeln einer Serie steht als nächstes auf unserer ToDo-Liste 🙂
Du kannst aber auch die automatische Benachrichtigung und/oder Termin funktion benutzen, um dich an die nächste Epsisode einer Staffel erinnern zu lassen, dazu musst du nichts manuell abhaken:
Einfach eine Serie mit aktuellen Episoden (Erscheinungsdatum in der Zukunft) in die Favoriten oder Merkliste übernehmen und man erhält am Erscheinungsdatum eine Benachrichtigung/Erinnerung. Am nächsten Tag erscheint eine weitere Benachrichtigung mit der Aufforderung diese anzuklicken. Dann öffnet sich die App mit Anzeige der Serie und automatisch wird eine neue Benachrichtigung für die nächste Episode erstellt. Dieses Vorgehen ist leider notwendig, da unsere Datenquelle (TMDB) nur jeweils den Termin für eine (die nächste) Episode ausgibt.
VG, Karl
Danke für Deine ausführliche Antwort Karl. Dazu kann ich nur sagen, schön das es auch noch Entwickler wie Euch mit Herzblut gibt, die noch aus Spaß und Freude Apps programmieren oder einfach nur etwas besser machen wollen als der klägliche Rest und ohne gleich gierig die Dollarzeichen blinken zu sehen. Ich bin absolut Deiner/Eurer Meinung. Viele Entwickler versuchen ihr Abzockabo mit lächerlichen Argumenten zu begründen und viele Schafe fallen auch noch darauf rein. Und was Apple mit dem Abomodell verfolgt, wissen wir ja. Reiner Selbstzweck zur weiter Optimierung der sprudelnden Geldquellen. Es kommt schon lange mich mehr auf den Kunden an. Geld regiert die Welt. Und der arme arme Schiller muss ja bei seinen angeblichen 80 Arbeitsstunden weiterhin mehr als fürstlich entlohnt werden. Und auch wenn Tim gebetsmühlenartig sein Marketing Geblubber ablässt und mit deren Produkten die Welt ein kleines Stück besser machen möchte (haha selten so gelacht). Zudem hat Apple schon lange vergessen, dass der Saftladen nur deshalb so erfolgreich läuft, weil Entwickler wie ihr tolle Apps dazu programmieren. Deren Smartphones sind schon lange nur noch Mittelmaß und ich bin (zumindest zum Teil) nur noch wegen einiger genialer Apps bei Apple hängen geblieben (zumindest zum Teil😉). Somit sage ich „Danke schön“ und viel Erfolg mit der App. Aber nicht zu viel, sonst kann es noch durch das neue Abzockmodell von Apple teuer für Euch werden. Ich hoffe auch hier geht die EU gegen Apple vor. Ich freue mich jedenfalls bald Serien, Filme etc. abhaken zu können. Die App gefällt mir jetzt schon ganz gut und ich werde sie sicherlich nutzen:-)