Amazfit Bip Lite: Warum verspielt die Smartwatch ihre größten Kaufargumente?

Aktuell für 35 Euro zu haben

An meinem Handgelenk trage ich seit nunmehr einigen Jahren eine Apple Watch, derzeit ist es die vierte Generation. Wäre dem nicht so, käme bei mir wohl ein Exemplar von Amazfit zum Einsatz. Neben der schon länger am Markt erhältlichen Amazfit Bip hat der Hersteller, der zum Xiaomi-Konzern gehört, in diesem Jahr auch die Amazfit Bip Lite veröffentlicht, die über etwas abgespecktere Funktionen verfügt, dafür aber auch noch einmal günstiger zu haben ist – quasi ein Einsteigermodell in die Welt der Smartwatches.

Die Amazfit Bip haben wir euch bereits vorgestellt, und nun liegt also auch die Lite-Version seit einiger Zeit auf dem Schreibtisch bzw. am Handgelenk. Die mit weniger Funktionen ausgestattete Amazfit Bip Lite ist derzeit zum Preis von 45,99 Euro bei Amazon zu haben (aktuell für 35 Euro im Angebot), und das in einer schlichten schwarzen oder in einer blaugrauen Farbvariante. 


Designtechnisch hat sich bei diesem Modell im Vergleich zum großen Bruder rein gar nichts verändert: Auch die Amazfit Bip Lite setzt auf ein 176 x 176 Pixel großes Always-On LCD-Farbdisplay, das sich mit seinen transreflektiven Eigenschaften auch bei schlechtem Wetter und Sonneneinstrahlung gut ablesen lässt. Auch hier gibt es verbautes Corning Gorilla Glas 3 und eine Antifingerprint-Beschichtung.

Nur noch spritzwassergeschützt und nicht mehr wasserdicht

Bei der Einrichtung und Verbindung über die Mi Fit-App (App Store-Link) von Xiaomi gibt es ebenfalls keine Unterschiede zum Vorgängermodell Amazfit Bip. Der Hersteller setzt wieder auf die identische Software, die schon bei der Bip zum Einsatz kam und sich dort bewährt hat. Kleine Unterschiede werden allerhöchstens beim mitgelieferten Silikonband der Bip Lite sichtbar: Das Armband wirkt etwas matter und heller als das des großen, älteren Bruders. Auch die nun erhältlichen Farben Blaugrau und Roségold gab es beim Vorgänger nicht. 

Kommen wir nun aber zu den deutlichen Unterschieden zwischen der Amazfit Bip und der Amazfit Bip Lite – denn an irgendeinem Punkt müssen die Produktentwickler ja angesetzt haben, um das „Lite“ im Namen zu rechtfertigen. Ein Aspekt ist unter anderem der schwächere Schutz gegen Wasser: Während die Bip noch mit einem IP68-Standard ausgestattet war, kommt die Bip Lite lediglich auf eine Klassifikation nach 3 ATM – was nichts anderes heißt, als dass das neue Modell spritzwassergeschützt ist (Wikipedia: „3 ATM: Die Uhr hält Wasserspritzer aus“). Zum Vergleich: Selbst ein günstiges Xiaomi Mi Band 4 ist nach ATM5 geschützt, was es unter anderem erlaubt, damit zu baden, duschen oder die Hände zu waschen. Die Amazfit Bip hingegen war mit IP68-Standard nicht nur gegen eindringenden Staub, sondern auch gegen dauerndes Untertauchen geschützt. Schwimmen gehen sollte bei dem Modell daher kein Problem darstellen, bei der Bip Lite hingegen schon.

Ein weiterer Rückschlag insbesondere für Sportler dürfte das fehlende GPS in der Amazfit Bip sein. Gerade diese Eigenschaft hat die Amazfit Bip von anderen, und oftmals weitaus kostspieligeren Konkurrenzprodukten abgehoben, die trotz Kaufpreisen in dreistelliger Höhe meist nur auf ein „Assisted GPS“ setzen. Bei diesem wird während des Aktivitätstrackings auf die Ortungsdienste des mitgeführten Smartphones zurückgegriffen. Die Amazfit Bip Lite benötigt nun ebenfalls ein Smartphone, um die Position zu bestimmen – eine Joggingrunde nur mit Smartwatch am Handgelenk ist nicht möglich. 

Kleine Verbesserungen wiegen die Nachteile nicht auf

Gibt es auch Verbesserungen im direkten Vergleich? Ja, denn die eh schon beeindruckende Laufzeit mit einer Akkuladung hat sich noch ein wenig verlängert. Dafür sorgt ein nunmehr 200 mAh großer Akku, der in der Amazfit Bip Lite verbaut wurde. Im Vorgänger waren es noch 190 mAh. Außerdem setzt man bei der Bip Lite auf Bluetooth 4.1 statt auf Bluetooth 4.0. Praktischerweise lassen sich aufgrund des identischen Designs auch die gleichen Armbänder verwenden, die man gegebenenfalls schon beim Vorgänger getragen hat.

Und obwohl sich die beiden Smartwatches design- und softwaretechnisch nicht unterscheiden, ist das Release der Amazfit Bip Lite für mich persönlich ein großer Rückschritt und in dieser Form nicht nachzuvollziehen. Ein wenig längere Akkulaufzeit und Bluetooth 4.1 statt 4.0 stehen einem fehlenden GPS und nicht vorhandener Wasserdichtigkeit gegenüber. Bedenkt man zudem, dass die Amazfit Bip derzeit bei Amazon zu Preisen ab 59 Euro gehandelt wird, muss man wohl nicht lange nachdenken, um sich für den geringen Aufpreis von rund 10-15 Euro für das Vorgängermodell zu entscheiden. Bei Gearbest zahlt man rund 50 Euro. Mit dem Xiaomi Mi Band 4 gibt es darüber hinaus auch für etwa 35 Euro (Amazon-Link) eine kompaktere Variante fürs Handgelenk, die bis 5 ATM wasserdicht ist und über nahezu gleiche Funktionen verfügt. 

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