Unterdrückung von Gewerkschaften: Beschwerden gegen Apple eingereicht

New Yorker Apple Store betroffen

Apple sieht sich gegenwärtig mit gleich zwei Beschwerden der CWA (Communications Workers of America), einer US-amerikanischen Gewerkschaft mit etwa 700.000 Mitgliedern, konfrontiert. Der Konzern habe in dieser Woche in zwei seiner Apple Stores, namentlich am World Trade Center in New York, sowie in der Cumberland Mall in Atlanta, versucht, gewerkschaftliche Aktivitäten zu unterdrücken und damit gegen Bundesarbeitsgesetze verstoßen. So berichtet unter anderem Bloomberg.

Im New Yorker Flagship Store am World Trade Center habe man „Beschäftigte zu Gewerkschaftsaktivitäten befragt, ihnen untersagt, Gewerkschafts-Flugblätter auszuhängen und sie verpflichtet, an Präsentationen teilzunehmen“, so der Artikel. Diese Vorwürfe beinhalten auch sogenannte „Captive Audience“-Sitzungen, obligatorische Sitzungen mit gewerkschaftsfeindlichen Botschaften. Bisher waren solche Treffen bis zu 24 Stunden vor einer Gewerkschaftsabstimmung erlaubt. Erst am Dienstag hatte Apple eine Beschwerde der CWA aufgrund der Unterdrückung von Gewerkschaftsaktivitäten im Apple Store in Atlanta erhalten. Tim Dubnau, stellvertretender Organisationsleiter der CWA, sagte in einer Presseerklärung zu den Vorgängen im World Trade Center Store:


„Die Beschäftigten des Apple-Einzelhandels im ganzen Land fordern ein Mitspracherecht am Arbeitsplatz und einen Platz am Verhandlungstisch. Leider hat Apple – im Widerspruch zu seinen erklärten Werten – wie ein typisches amerikanisches Unternehmen mit schwerfälligen Taktiken reagiert, die darauf abzielen, die Beschäftigten einzuschüchtern und zu nötigen. Das Beste, was Apple tun kann, ist, den Arbeitnehmern die Möglichkeit zu geben, selbst zu entscheiden, ob sie eine Gewerkschaft wollen oder nicht.“

Nicht nur Apple sieht sich gegenwärtig mit einer gewerkschaftlichen Organisation in seinen Einzelhandels-Geschäften konfrontiert. Vor allem in der Technologie- und Handelsbranche ist jüngst eine Welle gewerkschaftlicher Tätigkeiten zu erkennen. Zuletzt sorgte die Gründung einer Gewerkschaft in einem Amazon-Lager in Staten Island für Aufsehen. Bei Apple haben bislang drei Apple Stores Gewerkschaftsinitiativen gestartet. Der Konzern hat mittlerweile rechtliche Hilfe von Littler Mendelson eingeholt – einer Kanzlei, die für gewerkschaftsfeindliche Fälle bekannt ist und auch schon McDonalds bei mutmaßlichen Verstößen gegen das Arbeitsrecht vertreten hat.

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Kommentare 2 Antworten

  1. Man muss kein freund einer gewerkschaft sein um zu erkennen, dass Apple hier den bogen überspannt.
    Der anwender von Applegeräten kann hierauf antworten geben. Nicht nur mit dem kauf oder dem nicbtkauf der geräte. …
    🤑

    1. Ich weiß was du meinst, doch ist eine Umsetzung nicht so einfach wie bei anderen Sachen. Der Rechner und das Phone zählen zu den wichtigen Sachen im Leben und sind an vielen sicherheitsrelevanten Optionen geknüpft, die sich – zumindest gefühlt – nicht so leicht ändern lassen. Und letztendlich muss man sich dann fragen, ob mit den Alternativen besser dran ist.
      Man kann aber deren Produkte nutzen, sie aber nicht feiern – das ist auch schon etwas.

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