Netflix: Immer mehr Verluste von Langzeit-Abonnements

Keine guten Zahlen für den Videostreaming-Dienst

Netflix (App Store-Link) galt jahrelang als das Nonplusultra im Bereich des Videostreamings – sogar die Begriffe „Netflix & Chill“ für einen entspannten Abend vor dem Bildschirm oder „netflixen“ als Verb für ebendiese Tätigkeit hielten Einzug in den Sprachgebrauch. Mit wachsender Konkurrenz am Markt und kontinuierlich gestiegenen Abo-Preisen wird es für Platzhirsch Netflix aber immer schwieriger, Kunden und Kundinnen langfristig an sich zu binden.

Dies zeigt auch ein neuer Bericht von The Information. Das Onlineportal begutachtete Daten aktueller Studien und konnte feststellen, dass der Streamingdienst immer mehr Langzeit-Abonnements verliert. Insgesamt 13 Prozent der Kündigungen im ersten Quartal 2022 entfielen auf Personen, die seit mehr als drei Jahren bei Netflix angemeldet sind. The Information bezieht sich dabei auf Daten, die vom Marktanalysten Antenna stammen. Das Unternehmen sammelt Daten von fünf Millionen Menschen aus den USA, die ihre Streaming-Abos anonym teilen.


Laut The Information sind es entgegen der Vermutung aber nicht neue Nutzer und Nutzerinnen, die ihre Abonnements bei Netflix schnell wieder kündigen. Vor allem Langzeit-Abos werden gekündigt – ein Hinweis darauf, dass der Videostreaming-Dienst Probleme hat, seinen Kundenstamm länger an sich zu binden.

Netflix bekommt Konkurrenzdruck zu spüren

Noch im zweiten Quartal des letzten Jahres entfielen 70 Prozent der Kündigungen auf Befragte, die Netflix weniger als ein Jahr lang abonniert hatten, während sechs Prozent auf Langzeit-Abonnements entfielen. Im ersten Quartal dieses Jahres sahen die Zahlen schon anders aus: 60 Prozent der Kündigungen entfielen auf Kurzzeit-Abos von unter einem Jahr, 13 Prozent auf Langzeit-Abos.

Insgesamt fiel das Q1 2022 mehr als dürftig für Netflix aus. Zum ersten Mal seit über zehn Jahren hat man in diesem Zeitraum Abonnements verloren und nicht hinzugewonnen. Dem Streaming-Anbieter kehrten laut eigenen Angaben 200.000 Nutzer und Nutzerinnen den Rücken. Zuvor hatte man den Dienst im März aufgrund des Ukraine-Krieges in Russland eingestellt, und dann auch noch die Preise für alle Abo-Stufen in den USA und Kanada erhöht. Der Videostreaming-Markt ist hart umkämpft – und das bekommt der frühere Marktführer nun auch deutlich zu spüren. Auch im kommenden Quartal rechnet Netflix mit einem weiteren Verlust und will diesem noch in diesem Jahr mit der Einführung eines günstigeren werbefinanzierten Abos entgegenwirken.

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Kommentare 18 Antworten

  1. War abzusehen. Diese wandern dann zu Disney. Dort wird man nun alles sichten und wenn bei Netflix dann die neuen Staffeln oder neue Serien angeboten werden, wieder zurückkommen. Auch ich habe mittlerweile alle meine Serien fast durch. Nach Stranger Things und Peaky Blinders werde ich auch Netflix pausieren und Disney abonnieren.

  2. Die Streaminganbieter leben von qualitativ hochwertigem und vor allem NEUEN Content. Und gerade hier lässt es Netflix schleifen.

  3. Ich sage selbst als Unternehmer:
    Du kannst die Preise so lange erhöhen bis die die Kunden nichts mehr abkaufen und abhauen.

    Ich würde aber behaupten dass nicht allein die Preissteigerungen der Abos zu diesem Ergebnis führen. Gestiegene Energiepreise, Inflationswelle lassen den Gürtel enger schnallen und sekundäres wie Abos wird nicht mehr finanzierbar und daher wird drauf verzichtet.

  4. Man darf auch Eines nicht vergessen; irgendwann sind alle Themen abgenudelt. Und dann wird es langweilig. Dem Grunde nach war schon fast alles schon mal da. Da ist es dann schwierig etwas Neues zu produzieren, was die Leute fesselt.

  5. Wozu muss man das Abo denn permanent laufen lassen, wenn man es monatlich kündigen kann und jederzeit reaktivieren kann?
    Letztlich wandern die Kunden doch jetzt einfach hin und her je nachdem wo gerade das läuft was sie interessiert.
    3 Streaming Dienste muss man ja nicht parallel laufen lassen.

  6. na da liege ich ja im Trend hab gerade gekündigt kurz danach teilten sie mir mit dass nun auch noch die Preise erhöht werden, passt schon. Irgendwann tritt eine gewisse Ermüdung ein mit den ewigen Serien und Staffeln…..

  7. Wieso gehen alle davon aus, dass es an der Konkurrenz oder den Preisen liegt?

    Viele Leute haben einfach keine Lust mehr auf die woke Sch…und die technische Umsetzung bzw. Einbindung von Funktionen auf Apple-Geräten lässt im Vergleich zu jeder anderen Konkurrenz zu wünschen übrig.

    1. Ist bei mir genauso. Neben der Tatsache das man ja praktisch alles bereits durchgeschaut hat kommt nun die viel schlimmere Tatsache das man sich als Kunde einer Indoktrinierung in Sachen Woke hingeben muss die zumindest ich nicht will. Und die Preisschraube wurde ja nun auch noch ordentlich angezogen, dazu die tatsache das ich, wenn ich die beste Qualität sehen möchte auch noch das teuerste Abo nehmen muss. irgendwann ist halt der Ofen aus, Netflix merkt jetzt das es soweit ist.

  8. Also ich hab nun nach Jahren des Abonnements auch endlich mal gekündigt. Allerdings ist meine Entscheidung Corona unabhängig getroffen. Die verfügbaren Spielfilme sind irgendwie immer die selben oder für mich uninteressant. Bei den Serien sind auch zahlreiche meiner Lieblinge verschwunden. Und da scheine ich mit meiner Meinung nicht alleine zu sein, denn die Charts bestehen seit etwa einem Jahr zunehmend aus mit Netflix Kreationen. Und der Haufen an Netflix eigene Serien und Filme ist zu 97% Schrott. Obendrein kommt dann noch der die zwanghafte und immer überzogenere wokeness und gender Abbildung innerhalb der Netflix Produktionen.
    Long story short: Die Qualität hat deutlich nachgelassen, sodass mir seit etwa 18 Monaten zunehmend weniger interessante Werke empfohlen wurden bzw. generell verfügbar waren. Der Preis ist aber dafür kontinuierlich gewachsen. Nachdem ich mir nicht, wie einige Personen im Freundeskreis, den Account mit 3 anderen Personen teile, sondern voll zahle, waren für mich Preis/Leistung nicht mehr vertretbar.
    Und ich werde mir absehbar auch keine kostenpflichtige Alternative besorgen, da ich ohnehin noch Prime habe und die öffentlich-rechtlichen immer mehr Klassiker werbefrei zeigen (oder legal mit wenig Aufwand geladen werden können).

  9. „Netflix bekommt Konkurrenzdruck zu spüren“
    Glaube eher das Netflix es deutlich zu spüren bekommt dass Massenhaft ehemalige Kinoblockbuster abgehen (im Bereich Film). Deren eigenen Filme kommen bei weiten nicht an die Kino Filme ran die sie mal dank der Lizenzvergabe streamen durften.

    Die Serien scheinen ja relativ gut oft anzukommen aber mit so HBO Krachern wie ein Game of Thrones können sie halt trotzdem nicht mit halten. Oder so kompletten Mainstream Comedy Serien wie Big Bang Theorie oder How i meet your Mother.

    „sogar die Begriffe „Netflix & Chill“ für einen entspannten Abend vor dem Bildschirm“
    Als entspannten Abend vor den Bildschirm kannte ich Netflix nicht, aber mir ist geläufig dass wohl viele Ihr ersten „Date“ beim netflixen verbringen, da die Erfolgsquote einen Abschluss zu erzielen da wohl ziemlich hoch ist. Spricht eigentlich auch nicht wirklich für den Spannungsgehalt von Netflix Filmen/Serien, wenn lieber was anderen nachgegangen wird während die Glotze läuft.

    Ich selbst gebe es gern offen zu, ich hab den Account von einen Freund, aber in den letzten 2 Jahren habe ich mich vielleicht 5x eingeloggt, um mir irgendwas gehyptes anzusehen und wurde jedes mal enttäuscht. Da bevorzuge ich ganz klar ein Abo bei Disney+, der Katalog ist durch die vielen alten Disney Klassiker schon viel Interessanter und Ihren STAR Channel (wo ja eigentlich Randvoll mit FOX Title ist) tut sein übriges dazu.

  10. Auswahl ist auf Dauer zu langweilig. Bzw. die KI Vorschläge sind zu schlecht und eintönig…. Wir wussten nach wenigen Monaten nicht mehr was wir sehen sollen…..Warum dann noch zahlen?!

  11. DS ist das ebay-Syndrom… man verprellt Kunden mit Leistungseinschränkungen, Bevormundung und Verkomplizierung und wenn die Umsätze schwinden reagiert man mit Preiserhöhungen. Das setzt die Kündigungsspirale in Gang und diese ist dann nur noch schwer zu zu unterbrechen. Wobei es einen wesentlichen Unterschied zwischen ebay und Netflix gibt. Netflix hat auch noch starke Konkurrenz, wobei ebay als alleiniger Markführer es höchst selbst und allein geschafft hat, dass die Umsätze massiv einbrachen.

  12. Ich hätte eine Regionen-Analyse ja interessant gefunden?
    Ist Netflix in Europe nicht grundsätzlich mal teurer (ggü. USA)?

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