US-Kartellbericht: „Monopolmacht“ für Apples App Store

Apple bezieht Stellung zum Thema

Apple steht bereits seit längerem aufgrund der Regularien und Geschäftsbedingungen im eigenen App Store in der Kritik. Zuletzt landete der Streit zwischen Epic Games, den Entwicklern von Fortnite, vor Gericht und zog die Bildung einer Apple-kritischen Allianz nach sich, der sich weitere namhafte Entwickler anschlossen. Aber auch von höchster Regierungs-Instanz in den USA gibt es nun neue Entwicklungen.

Wie unter anderem bei den Kollegen von 9to5Mac zu lesen ist, hat der „demokratische Unterausschuss für die Justiz des US-Repräsentantenhauses heute seine Empfehlungen zur Änderung der Kartellgesetze und zur Verhinderung wettbewerbswidriger Praktiken großer Unternehmen wie Apple, Alphabet, Amazon und Facebook“ mitgeteilt. Diese Empfehlungen basieren auf 16-monatigen Untersuchungen der Konzerne mit Anhörungen, Interviews und 1,3 Millionen Dokumenten und wurden in einem 450-seitigen Bericht zusammengefasst.


Der Ausschuss kommt zu dem Schluss, dass wesentliche Änderungen im Kartellrecht notwendig sind, um zu verhindern, dass die großen Technologie-Konzerne ihre „Monopolmacht“ nutzen, um den Wettbewerb zu unterbinden. Im Zuge dieser Änderungen könnten große Unternehmen wie Apple, Google oder Amazon gezwungen werden, strukturell getrennt und in mehrere kleinere Unternehmen aufgeteilt zu werden.

Ausschuss fordert einfacheren Transfer zwischen Plattformen

„Dies könnte Apple dazu zwingen, seine App Store-Vorgänge in ein anderes Unternehmen zu trennen, oder Google dazu, seine YouTube-Vorgänge zu trennen“, berichtet dazu 9to5Mac. „Ein weiterer Vorschlag besteht darin, von allen Technologieunternehmen zu verlangen, dass sie Benutzern die Möglichkeit bieten, alle Daten einfach von einer Plattform auf eine andere zu übertragen, sodass Verbraucher jederzeit zwischen Produkten oder Dienstleistungen wechseln können.“

In dem Bericht wird argumentiert, dass Apple die Verteilung von Apps auf iOS-Geräten genutzt hat, um den Wettbewerb mit seinen Diensten zu verringern. Der Bericht kritisiert auch Amazon für Online-Shop-Aktivitäten, Facebook für die Kontrolle von Online-Werbung und Google für die Dominanz der Online-Suchergebnisse. Apple hat sich mittlerweile selbst zu diesem Thema geäußert:

„Wir haben immer gesagt, dass eine Prüfung nachvollziehbar und angemessen ist, aber wir stimmen den Schlussfolgerungen in diesem Bericht in Bezug auf Apple vehement nicht zu. Unser Unternehmen hat in keiner Kategorie, in der wir geschäftlich tätig sind, einen dominanten Marktanteil. Seit seinen Anfängen vor 12 Jahren mit nur 500 Apps haben wir den App Store als sicheren und vertrauenswürdigen Ort für Benutzer zum Entdecken und Herunterladen von Apps und als unterstützende Möglichkeit für Entwickler zum Erstellen und Verkaufen von Apps weltweit eingerichtet. Der App Store, der heute fast zwei Millionen Apps anbietet, hat dieses Versprechen eingelöst und die höchsten Standards für Datenschutz, Sicherheit und Qualität erfüllt. Der App Store hat neue Märkte, neue Dienstleistungen und neue Produkte ermöglicht, die vor einem Dutzend Jahren unvorstellbar waren, und Entwickler waren die Hauptnutznießer dieses Ökosystems. Allein in den USA hat der App Store im vergangenen Jahr einen Handel im Wert von 138 Milliarden US-Dollar ermöglicht, wobei über 85% dieses Betrags ausschließlich Drittentwicklern zufließen. Die Provisionssätze von Apple liegen fest im Mainstream von denen, die von anderen App Stores und Gaming-Marktplätzen berechnet werden. Wettbewerb treibt Innovation an, und Innovation hat uns bei Apple immer definiert. Wir arbeiten unermüdlich daran, unseren Kunden die besten Produkte zu liefern, wobei Sicherheit und Datenschutz im Mittelpunkt stehen, und wir werden dies auch weiterhin tun.“

Es ist davon auszugehen, dass Apple in den kommenden Tagen eine noch detailliertere Stellungnahme zu diesem Bericht abgeben wird. Der gesamte Bericht des Untersuchungsausschusses kann hier in englischer Sprache nachgelesen werden.

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