Auswertung von luca: Viele Warnungen in Clubs und Bars

Zahlen zum Infektionsgeschehen veröffentlicht

8 Kommentare zu Auswertung von luca: Viele Warnungen in Clubs und Bars

Die App zur Kontaktdatenübermittlung luca (App Store-Link) dient der Dokumentationspflicht von Veranstaltern und Betreibern im Rahmen der Coronavirus-Pandemie, und erlaubt es Besuchern und Besucherinnen von Events, Kunst- und Kulturveranstaltungen, Messen und der Gastronomie, ihre Kontaktdaten zu übermitteln. luca ist kostenlos im App Store verfügbar und benötigt zur Installation neben iOS 12.0 oder neuer auch etwa 36 MB an freiem Speicherplatz auf dem Gerät.

Das Entwicklerteam von luca hat heute aufschlussreiche Zahlen zum Infektionsgeschehen im eigenen Blog publiziert, die verschiedene Bereiche des öffentlichen Lebens betreffen. Man hat eine Auswertung von Warnungen veröffentlicht, die von Gesundheitsämtern an Nutzer und Nutzerinnen herausgegeben wurden. Im Blog heißt es zur Datenermittlung:


„Die Daten zeigen, an welchen Orten mit luca-Check-Ins bisher Infektionen stattgefunden haben, und die nach einer individuellen Risikobewertung durch die Gesundheitsämter zu Warnhinweisen per App oder zu Anrufen bei Nutzer:innen führten. Einer individuellen Warnung gehen Abwägungen durch das Gesundheitsamt hinsichtlich Ort, Anzahl der Besucher zum relevanten Zeitpunkt und Raumeigenschaften voraus. Bloße Nähe, beispielsweise im Freien, reicht für eine Warnmeldung durch luca nicht aus.“

Im Verhältnis zu anderen Orten wurden nur wenige Warnmeldungen bei Restaurants (10,87 Prozent), Cafés (0,79 Prozent), Kinos (1,73 Prozent), im Einzelhandel (1,03 Prozent) sowie im Theater und in Museen (0,90 Prozent) abgegeben. „Eine Häufung der Warnmeldungen ist dagegen bei Clubs und Bars zu beobachten“, berichtet das luca-Team. „Im vergangenen Oktober haben die Gesundheitsämter bundesweit rund 130.000 Warnungen an Besucher:innen von Clubs und Bars gesendet. Das entspricht einem Anteil von rund 72 Prozent aller via luca ausgespielter Warnungen in diesem Zeitraum.“

Aktuell wird luca laut eigener Aussage von etwa 38 Millionen Menschen genutzt. Seit dem 1. Juni 2021 wurden mit der App mehr als 250 Millionen Check-Ins an 421.676 Standorten durchgeführt und dabei nach erfolgter Risikobewertung mehr als 370.000 Personen gewarnt. Im Frühjahr dieses Jahres geriet die Anwendung aufgrund von eklatanten Datenschutz-Mängeln in die Kritik. Wer seine Kontaktdaten bei Veranstaltungen oder in der Gastronomie hinterlegen möchte, kann dies alternativ auch über die Corona-Warn-App per Check-In erledigen, sofern Veranstalter oder Betreiber es ermöglichen.

Grafik: luca.

Welche Kontaktdaten-App kommt auf eurem iPhone zum Einsatz? Habt ihr luca schon für Check-Ins genutzt, verwendet ihr die Corona-Warn-App oder tragt ihr euch schriftlich in Listen ein? Wir sind gespannt auf eure Erfahrungen. Wie immer gilt auch hier die Bitte um einen freundlichen und respektvollen Umgang miteinander in den Kommentaren.

‎luca app
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Kommentare 8 Antworten

  1. Hier eine kleine Linksammlung, die zeigt, wie eine im besten Fall nutzlose, im schlimmsten Fall gefährliche App namens Luca es durch geschicktes Marketing, Vitamin B, Inkompetenz gepaart mit blindem Aktionismus bei den Behörden zu einer solchen Verbreitung im Neuland geschafft hat:

    heise.de/news/Sicherheitsforscher-Risiken-der-Luca-App-voellig-unverhaeltnismaessig-6031770.html

    golem.de/news/kontaktnachverfolgung-fast-20-millionen-euro-fuer-die-luca-app-2104-155665.html

    twitter.com/HonkHase/status/1379681644953665536

    zeit.de/digital/datenschutz/2021-04/luca-app-gesundheitsaemter-corona-kontaktverfolgung-hackerangriff-risiko

    und schließlich:

    tah.de/afpnewssingle/gericht-erkl%C3%A4rt-mecklenburg-vorpommerns-ankauf-von-luca-app-f%C3%BCr-unwirksam

    Aber zum Glück braucht man gar keine App, denn einchecken kann man auch mit Papier und Kuli, wenn man (aus welchen unerfindlichen Gründen auch immer) keine CWA nutzen möchte. Und zum Glück kann die CWA jetzt auch die Luca-Codes scannen, um auch diejenigen einzufangen, denen Papier und Kuli zu unbequem ist.

  2. Das scannen von Luca-Codes mit der CW-App klappt nach meinen, allerdings bisher wenigen Versuchen, noch nicht einwandfrei. Entweder wurde der Code erkannt, aber die Zuordnung haut nicht hin, oder es gibt sofort eine Fehlermeldung. Da werden wir uns wohl noch ein wenig gedulden müßen.

  3. Natürlich wollen die Luca-Macher den Erfolg ihrer App nach außen gut darstellen,aber um das sinnvoll zu beurteilen, müsste es eine Aufschlüsselung geben welche Art von Betrieb was/wie viel gemeldet hat…
    Da es auch belastbare Informationen gibt,dass Gesundheitsämter grundsätzlich auf Luca-Daten verzichten (obwohl sie ihnen zur Verfügung stünden), muss man das Ganze wohl mit Skepsis lesen…
    Auch liegt es in der Veranstaltungsart von Clubs&Bars,dass die Besucher sich länger aufhalten&durchmischen,da ist halt die App sinnvoll,aber natürlich auch nur dann,wenn sich wirklich alle registrieren…das wird meiner Meinung nach aber meist nicht kontrolliert…

  4. Ich muss die App fürs Studium benutzen, da ich sonst für jeden Raum extra Zettel ausfüllen müsste. Das wäre doch sehr aufwendig, aber es gilt sowieso zusätzlich Maskenpflicht

  5. Man sollte sich mal bei Veranstaltungen oder im Restaurant ansehen, wie das mit der luca-App so klappt.
    Autobahnraststätte: Ein Bus fährt vor und es strömen ca. 15 Leutz an den Tresen einer international bekannten Boulettenbraterei. Nach dem der Kommunikationsbeauftragte der Bestellannahme vermittelte, dass alle hier essen möchten, wurde er dazu aufgefordert sich per luca zu registrieren – einer reicht. Der hielt sein Handy an den QR-Code und tat so als würde er sich registrieren. Die Bedienung kontrollierte nicht nach und ließ die Meute passieren. Die Nummer konnte man sich X-mal ansehen. Aber nicht nur hier, sondern überall. Bei meiner kürzlichen Reise durch Bundesgebiet konnte man dieses Verhalten von Gästen und Bedienungen ausnahmslos überall beobachten.

    Und die Zahlen von Meldungen und Warnungen sind doch im Verhältnis zu den Downloads ein Witz. Außerdem ist doch längst bekannt, dass die Ämter mit der Datenflut überhaupt nicht umgehen können. Wenn das also mit den App-Daten schon klemmt, wie sieht es dann erst mit den Meldezetteln aus? Die müssten täglich säckeweise bei den Ämtern eingehen.

    Und zum Schluss ein Gedanke: So viele Impfungen, so viele Registrierungen und doch zieht die Seuche heftiger durchs Land als je zuvor. Was haben wir vor knapp zwei Jahren besser gemacht?

    1. @simply: Deine Beobachtungen decken sich voll mit meinen Beobachtungen.
      Bei den „säckeweise Zetteln“ hast Du aber einen Denkfehler. Die Zettel werden nur auf Anforderung des Gesundheitsamtes übergeben. Allein schon deswegen ist der Zettel deutlich datenschutzfreundlicher als die Luca-App, die zudem noch jede Menge zusätzlicher Daten erfasst (z. B. Ortungsdaten), die das GA gar nicht braucht, und alles pauschal übermittelt.
      Wie das jeweilige Lokal mit den Zetteln umgeht, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Insofern ist auch dahingehend Skepsis angebracht. Aber selbst wenn die Zettel frei herumliegen würden und jeder Anwesende sie lesen könnte, wäre der Datenschutz-Impact um Größenordnungen geringer als die massenhafte elektronische Erfassung und Übertragung.

      1. Ebenso meine Zustimmung,aber gleichzeitig sieht man ähnliche Vorgehensweise beim „Prüfen“ der Impfstatus,da wird meist ein Blick aufs jeweilige Handydisplay geworfen,aber weder wird der QR eingescannt,noch ein Ausweis geprüft…
        Einzig im Fitnessstudio wird jedes Mal (auch vom selben Mitarbeiter:in die Gültigkeit gescannt&zumindest ein Blick auf den Mitgliedsausweis geworfen – wobei da wäre es ja noch sinnvoll dies im eingeben Konto fest zu hinterlegen).

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