ChatGPT: Chatbot hilft beim Tinder-Chat mit 5.000 Frauen

Aleksandr Zhadan programmierte - und fand seine große Liebe

Eine Person hält ein iPhone mit Tinder-Startscreen in der Hand

Immer wieder machen im Internet spannende Geschichten aus der Tech-Welt die Runde, die auch unseren Redaktionsalltag etwas auflockern. So auch jetzt geschehen mit einer durchaus romantischen Begebenheit, die sich mit Hilfe von ChatGPT und Tinder zugetragen hat.

Wie Gizmodo berichtet, hatte der russische Tinder-User Aleksandr Zhadan nach seiner letzten Partnerschaft, die 2021 endete, die Dating-Plattform auserkoren, um nach einer neuen Partnerin zu suchen. Doch die zahlreichen dort verbrachten Stunden mit Swipen, Nachrichten tippen und auf Dates gehen brachten Zhadan keinen Erfolg. Er entschied sich kurzerhand, OpenAIs Chatbot ChatGPT-2 zu seinem Dating-Assistenten zu programmieren. Das Resultat: Konversationen mit 5.239 Frauen auf Tinder, mehr als 100 Dates und schlussendlich das Finden seiner jetzigen Ehefrau.


„Das Programm hörte sich an wie er, verstand seine Interessen und konnte sogar persönliche Verabredungen über seinen Google-Kalender planen. Zhadan hat sein Programm so trainiert, dass es ‚Likes‘ an Frauen sendet, die seinen Vorlieben entsprechen. Er filterte auch Profile mit Fotos von Alkohol und Tierkreiszeichen in ihren Biografien heraus, neben anderen Feinheiten, die er nicht attraktiv findet.

Die frühe Version konnte Nachrichten senden und eine Unterhaltung führen, hatte aber anfangs einige Fehler. In einem Fall forderte ChatGPT eine Frau in den ersten Nachrichten auf, ‚einen langen Waldspaziergang zu machen‘. In einem anderen Fall verabredete sich ChatGPT mit Zhadan zu einem Date und versprach, Schokolade und Blumen mitzubringen. Als Zhadan mit leeren Händen ankam und nichts von dem Versprechen wusste, das sein digitaler Assistent ihm gegeben hatte, wurde die Frau sauer auf ihn. Er aktualisierte sein Projekt nach und nach, als OpenAI GPT-3, 3.5 und 4 herausbrachte […].“

Schlussendlich schaffte es der Dating-Assistent, über 5.000 Optionen auf eine Person einzugrenzen, Karina Vyalshakaeva. Im Dezember 2022 fand das Paar zusammen, allerdings erst, nachdem Vyalshakaeva zunächst monatelang mit ChatGPT gesprochen hatte. Wie Gizmodo berichtet, unterbrach Zhadan ChatGPTs Tinder-Gespräche mit anderen Frauen nach einigen persönlichen Treffen mit Vyalshakaeva. Die Beziehung wurde offline geführt, und das Paar zog kurz darauf im Jahr 2023 zusammen.

ChatGPT riet sogar zum Heiratsantrag

Eine Person hält ein iPhone in der Hand, auf dem ein Tinder-Match angezeigt wird

Zhadan aktualisierte sein Programm ein letztes Mal, um es zu seinem persönlichen Dating-Guru werden zu lassen. Im Laufe der Zeit sprach ChatGPT immer weniger mit Vyalshakaeva, und Zhadan wurde zum Hauptgesprächspartner. Das Programm kannte laut Gizmodo bereits alle Vorlieben und Schwächen von Zhadan, so dass es ein nützliches Werkzeug war, um ihn zu einem besseren Partner zu machen. Sogar beim Heiratsantrag half ChatGPT. Zhadan berichtet:

„Irgendwann schrieb mir das Projekt, dass es vielleicht an der Zeit sei, Karina einen Heiratsantrag zu machen. Karina sagte, sie wolle zu einer Hochzeit gehen, aber ChatGPT meinte, sie wolle lieber zu ihrer eigenen gehen. Ich habe den Rat befolgt, und sie hat ja gesagt.“

Die Braut war übrigens nicht wütend, als sie einige Monate nach Beginn der Beziehung vom Chatbot-Projekt ihres Partners erfuhr, sondern „nur schockiert“. Gerade in den ersten Gesprächen bei Tinder, bei denen es oft um den Austausch von grundlegenden Ansichten ginge, habe der Chatbot laut Vyalshakaeva kommunikativ eine gute Arbeit geleistet. „Er hat viel Zeit damit verbracht, diese Aufforderungen zu personalisieren, so dass es für mich in Ordnung ist, wenn sie auf rationale Weise verwendet werden“, wird Vyalshakaeva zitiert. „Ich denke, das Wichtigste ist unsere Verbindung im echten Leben, und die ist großartig.“

Wer sich jetzt gefreut hat, den ChatGPT-Bot von Aleksandr Zhadan möglicherweise selbst im Dating-Dschungel verwenden zu können, wird leider enttäuscht. Zhadan plant nicht, den Chatbot anderen Personen zur Verfügung zu stellen, „vor allem, weil der Betrieb sehr teuer ist – er hat Tausende für dieses Programm ausgegeben.“ So bleibt es für die Mehrheit der Tinder-User damit wohl weiterhin beim Swipen und eigenhändigen Nachrichten schreiben.

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Kommentare 5 Antworten

  1. Wie sich wohl die Frau fühlt von einem Chatbot ausgewählt worden zu sein. Aber vielleicht hatte sie ja auch einen Chatbot im Einsatz 😁

  2. Der Artikel liest sich, als hätte ihn ChatGPT geschrieben. Oder wer fasst den Anfang einer Beziehung so zusammen: „Er hat viel Zeit damit verbracht, diese Aufforderungen zu personalisieren, so dass es für mich in Ordnung ist, wenn sie auf rationale Weise verwendet werden“, wird Vyalshakaeva zitiert. „Ich denke, das Wichtigste ist unsere Verbindung im echten Leben, und die ist großartig.“

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