Chinesische iPhone-Leaker: Apple schickt Anwälte ins Rennen

Anwaltsschreiben gegen Leaker und Shops

In der Vergangenheit hatten immer wieder Apple-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen sowie Angestellte des Apple-Fertigungsunternehmens Foxconn in China regen Handel mit Prototypen des kalifornischen Konzerns betrieben. In einigen Fällen gelangten auch Hacker und Hackerinnen an derartige Geräte, um so schon vor dem Release mögliche Exploits ausfindig machen zu können. In sozialen Medien und auf eigenen Leaking-Websites tauchen zudem verbreitete Fotos auf, die Prototypen und neue Apple-Produkte vor der offiziellen Vorstellung zeigen.

Offensichtlich ist Apple genau dieses Vorgehen ein großer Dorn im Auge. Wie das Magazin Vice berichtet, hat Apple nun über eigene Anwälte eine Unterlassungserklärung an einen chinesischen Leaker geschickt, der über einen Twitter-Account gestohlene iPhone-Prototypen angepriesen hat. Das ist soweit nicht ungewöhnlich, allerdings fordert Apple in dem Schreiben auch auf, die Quellen seiner Prototypen zu verraten.


„Das Schreiben wurde von Fangda Partners, der Anwaltskanzlei von Apple in China, am 18. Juni 2021 verschickt. In dem Schreiben forderte Apple den Verkäufer auf, den Erwerb, die Werbung und den Verkauf durchgesickerter Apple-Geräte einzustellen, und verlangte eine Liste aller Personen, die ihm die durchgesickerten Geräte zur Verfügung gestellt haben. Mit anderen Worten: Apple möchte, dass der Wiederverkäufer angibt, von wem er die Geräte erhalten hat. Schließlich forderte das Unternehmen den Verkäufer auf, ein Dokument zu unterzeichnen, in dem er sich verpflichtet, der Aufforderung innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt des Schreibens nachzukommen.“

Apple fordert Informationen von Leakern

Das Magazin Vice hatte bereits im Jahr 2019 einige Personen ausfindig gemacht, die gestohlene Apple-Prototypen in sozialen Netzwerken angeboten und verkauft haben. Einer dieser Leaker wurde laut Aussage von Vice ebenfalls von Apple angeschrieben. „Sie wollen wissen, wie die Informationen durchgesickert sind und wie die durchgesickerten Artikel in der Lieferkette an bestimmte Personen verkauft wurden“, so der Verkäufer gegenüber Vice. Ein weiterer Leaker-Account eines Mr. White bei Twitter existiert mittlerweile nicht mehr, ein Verkäufer namens Jin Store erklärte, er habe keinen Brief von Apple erhalten.

Es scheint, dass Apple die Zügel anzieht in Bezug auf Leaker und Prototypen-Verkäufer, die vor allem aus China stammen und in sozialen Netzwerken auf sich aufmerksam machen. Apple sieht in diesen Handlungen vor allem Geschäftsgeheimnisse in Gefahr. Im Vice vorliegenden Schreiben an den chinesischen Leaker heißt es, „Sie haben ohne Autorisierung eine große Menge an Informationen über Apples unveröffentlichte Produkte und Gerüchte veröffentlicht, was eine vorsätzliche Verletzung von Apples Geschäftsgeheimnissen darstellt.“ Man darf gespannt sein, wie sich diese Thematik weiterentwickeln wird.

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Kommentare 8 Antworten

    1. ja genau das ist mehr als kostenlose Werbung. Das machen mitterweile andere Marken hauptsache irgendjemand postet Werbung und beide profitieren davon 😂

      Anderseits falls doch stimmt dann sparen wir uns so viele falsche Meldungen.

  1. Diese ganzen Leaks haben mir in den letzten Jahren den Spaß verdorben.
    Vor den ganzen Leaks war es doch interessant die Keynote zu sehen.
    Bei den Leaks nimmt man das war und das Interesse schwindet.

  2. Ist wohl nicht anzunehmen, dass die Leaker irgendwelche Geheimhaltungs-Verträge mit Apple unterschrieben haben. Also dürfen sie selbstverständlich schreiben und veröffentlichen, was immer sie wollen. Außer natürlich, es stört die chinesische Regierung, aber warum sollte es…

  3. Grundsätzlich zu begrüßen…. Früher waren die Keynotes noch spannend und man freute sich auf die Vorstellungen der Neuigkeiten. Heutzutage weiß man schon alles durch mehr oder weniger richtige Gerüchte vorher und die Keynote ist fürn Ar….

    1. Warum führen Autohersteller ihre Tests mit Erlkönigen (Prototypen) durch?
      Wieso sollte eine Firma überhaupt daran interessiert sein, dass Betriebsgeheimnisse lange vor der Auslieferung der Endversion an die Öffentlichkeit geraten?
      Jeder Einzelne unterschreibt mit dem Arbeitsvertrag auch eine Verschwiegenheitsklausel. Wenn angestellte Mitarbeiter dazu noch die eigene Firma beklauen und mit Prototypen Geld machen, ist das nochmal ne Stufe höher. Wer damit hochgeht, braucht wohl zukünftig in der gesamten Branche nicht mehr anklopfen. Die gelten als Nestbeschmutzer aus exakt den gleichen Gründen. Niemand hat Interesse, die Konkurrenz vom eigenen Entwicklungsstand zu unterrichten. 😉

    2. Sorry Signum. Das war keine Antwort auf Dein Posting. 🤭 Hab nicht bemerkt, dass ich Dich angeklickt hatte. (Dicker Finger) 😖

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