Das iPad und der DMA: Keine Drittanbieter-Apps, Browser-Engines und mehr

Viele Änderungen gelten nur für iOS

In der vergangenen Woche kündigte Apple einige wichtige Änderungen am App Store und der iPhone-Plattform in der Europäischen Union an, darunter die Unterstützung für alternative App-Marktplätze. Danach stellte Apple aber auch klar: Einige der Änderungen betreffen alle Apple-Plattformen, während andere nur für das iPhone und nicht für das iPad gelten.

Für diese Nuancierung gibt es einen Grund. Apple erklärt, dass die Europäische Union im Rahmen des Digital Markets Act entschieden hat, dass iOS eine Gatekeeper-Plattform ist. Dies gilt nur für iOS auf dem iPhone. iPadOS auf dem iPad ist in den Augen von Apple und der Europäischen Kommission eine völlig andere Plattform. Auf der anderen Seite bezeichnet der Digital Markets Act den gesamten App Store als Gatekeeper-Dienst. In den Augen der Europäischen Kommission umfasst dies den App Store für alle Plattformen von Apple: iPhone, iPad, Mac, Apple Watch und Apple TV.


In diesem Sinne hat Apple diese Änderungen auf der Grundlage der Anforderungen der DMA aufgeteilt. Änderungen, die den App Store betreffen, gelten für alle Apple-Plattformen, während Änderungen für das iPhone nur für das iPhone gelten, auch wenn iOS einen großen Teil der gleichen Codebasis wie iPadOS nutzt.

EU-Kommission könnte noch Nachbesserungen fordern

Das bedeutet in der Praxis, dass die Möglichkeit, App-Marktplätze von Drittanbietern zu installieren und Apps von diesen herunterzuladen, nur auf dem iPhone gegeben sein wird. Auch die neue Aufforderung in Safari, eine Standard-Browser-Engine auszuwählen, wird es nur auf dem iPhone geben. Weiterhin wird eine Unterstützung für Browser-Engines von Drittanbietern nur auf dem iPhone verfügbar sein, ebenso wie die Option, NFC- und Brieftaschen-Apps als Standard einzustellen.

Änderungen an den App Store-Richtlinien, um alternative Zahlungen und niedrigere Provisionen zu ermöglichen, betreffen allerdings den App Store auf allen Apple-Plattformen. Gleiches gilt auch für Änderungen an den App Store-Richtlinien zur Zulassung von Spiele-Streaming-Apps: Auch diese wirken sich auf alle Apple-Plattformen aus.

Alle diese Änderungen sind Teil von iOS 17.4, das derzeit im Betatest für Entwickler und Entwicklerinnen verfügbar ist und wohl im März dieses Jahres veröffentlicht werden wird. Wer demnach ein iPad-User ist, wird von einigen Änderungen Apples nicht profitieren können. Möglich ist auch, dass die EU-Kommission bezüglich des DMA noch weitere Nachbesserungen von Apple einfordern wird, da die bisherigen Änderungen nicht ausreichen könnten.

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 9 Antworten

      1. Nee die Sache fängt weiter vorne an. Die EU hat das doch so festgelegt was zeigt dass das ganze nicht konsequent zu Ende gedacht wurde!

        1. Trotzdem macht Apple nur das nötigste um zu demonstrieren, dass sie die EU Vorgaben nur widerwillig umsetzen.
          Ich bewerte dabei nicht, ob die Vorgaben gut oder schlecht sind.

  1. @ DH und midadi

    Warum sollte Apple für Europa alles anders machen, wenn sie nicht müssen? Letztlich ist das iPad nicht so verbreitet wie das iPhone. Das ist ja der wirkliche Grund und solange das sich nicht ändert wird die EU solch eine Forderung auch nicht aufmachen.

    Apple hat Gegenargumente geliefert, um die Nutzer vor Schaden zu bewahren, denn nichts anderes wird mit offenen AppStores passieren. Warum sollten andere auch solch strenge Überprüfungen bei Apps durchführen wie es Apple macht? Hätten sie es auch für das iPad gemacht, so wären sie in ihrer Argumentation ja unglaubwürdig. Schießen sich selbst ins Bein.

    Ich vermute einmal, dass es dabei auch kurzfristig bis mittelfristig bleiben wird. Es ist nunmal nicht nur ein AppStore. Der Mac ist ja ohnehin raus, da man auch ohne Appstore Apps kaufen kann – beim Entwickler selbst, wobei es einige/viele gibt die beides anbieten – von der Homepage und vom Appstore, einfach um die Kundenbreite zu erhöhen.

    „konsequent nicht zu Ende gedacht“
    –> Doch! Stores mit großer Reichweite = Änderungen, Stores ohne große Reichweite = egal!

    Warum? Wie will man das juristisch begründen?
    Es geht um Marktmachtstellungen bzw. Monopole. Das kann man begründen!

    1. War da nicht zu Beginn der Debatte von einer gewissen Menge von verkauften Einheiten die Rede? Das würde tatsächliche Grund sein, warum IOS ja und iPadOS nein. Herrlich verwirrend ist aber. Und mal ehrlich: Wenn ich etwas hierfür machen muss und dafür nicht: Warum sollte ich für etwas Überstunden machen was nicht gefordert wurde?

  2. Im Moment haben alle nur Euro-Zeichen in den Augen, Wenn dann etwas mit ihren Smartphones passiert, wird der nächste Schuldige gesucht. Herrlich…

    1. Ja genauso wie beim Mac. Da ist man seit Jahren schon HeulendesElend bei Apple weil da jeder macht was er will.
      Da kommt jede Woche eine neue Kuh durchs Dorf, Malware zuhauf und Viren, deren Namen man nicht einmal ansatzweise kennt… 🫵

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyright © 2024 appgefahren.de