Einsatzfahrzeugwarnung: Dieses Feature gehört in jedes Auto

Überraschendes Erlebnis in den Niederlanden

Gestern habe ich mit der Familie ein verlängertes Wochenende in den Niederlanden mit einem Besuch im Toverland abgeschlossen. Das war schon mächtig aufregend, ein mindestens ebenso spannendes Erlebnis gab es kurz vor der Ankunft gleich zwei Mal: Unser Hyundai Kona zeigt kurz hintereinander zwei Warnungen über ein Einsatzfahrzeug an.

Die erste Meldung war natürlich besonders überraschend, sie hat sogar die eigentlich aktive CarPlay-Navigation überlagert. Plötzlich erschien auf dem Display ein Popup mit einer „Einsatzfahrzeugwarnung“ sowie einem kleinen Radar mit einer Entfernungsangabe in Metern. In der Ferne war auch schon die Sirene eines Rettungswagens zu hören, eine genaue Ortung fiel aufgrund eines unübersichtlichen Kreisverkehrs mit fünf Ausfahrten allerdings schwer.


Direkt im ersten Versuch, wir sind quasi ins kalte Wasser gesprungen, hat die Technik mich mehr als begeistert: Die angezeigte Richtung war absolut korrekt, die angegebene Entfernung auf fünf bis zehn Meter genau. Dank der Anzeige konnte ich frühzeitig vor Einfahrt in den Kreisel anhalten und den Rettungswagen vorbeifahren lassen. Absolut genial.

Kurz vor dem Parkplatz gab es dann eine weitere Meldung, hier konnten wir aber schnell erkennen, dass der Rettungswagen auf der Hauptstraße weiter geradeaus fährt und nicht abbiegt und uns folgt. Hier kam es also zu keiner direkten Bewegung, so dass ich nicht reagieren musste. Trotzdem war die Einsatzfahrzeugwarnung hilfreich, denn so konnte ich frühzeitig erkennen, dass der Rettungswagen weiter in eine andere Richtung fährt.

Hyundai aktiviert das Feature mit einem Software-Update im April

Tatsächlich ist die Funktion zumindest in meinem Hyundai Kona noch recht neu. Der Hersteller hat sie mit einem Update im April eingebaut, unter anderem heißt es in den Veröffentlichungshinweisen:

  • Eine Warnung wird angezeigt, wenn sich ein Einsatzfahrzeug, wie z. B. ein Krankenwagen oder ein Feuerwehrfahrzeug, in einem Umkreis von 500 Metern von Ihrem Fahrzeug befindet.
  • Die Warnung zeigt die Position und Richtung des Einsatzfahrzeugs in der Nähe Ihres Fahrzeugs an.
  • Die Warnung verschwindet automatisch nach einer Minute oder wenn sich das Einsatzfahrzeug aus der Reichweite entfernt hat.

Ich gehe davon aus, dass es sich bei der zugrunde liegenden Technologie um Car2X oder Car2Car handelt, sie wurde wohl schon in den 2010er-Jahren entwickelt und soll dabei helfen, den Austausch von Daten zwischen Fahrzeugen zu ermöglichen.

Die EU sollte sich die Einsatzfahrzeugwarnung ansehen

Nachdem ich durch Zufall erstmals mit dieser neuen Technik konfrontiert wurde, muss ich definitiv sagen: So etwas gehört in jedes Fahrzeug. Aus meiner Sicht ist das ein Fall für die EU, damit diese Warnungen hoffentlich schon bald in jedem Auto auftauchen. Und natürlich sollte auch jedes Rettungsfahrzeug damit ausgestattet werden. Das wäre im Alltag sicherlich bedeutend wertvoller als wild bimmelnde Lautsprecher, nur weil man 1 km/h zu schnell fährt oder das Auto mal wieder „denkt“, dass man nicht auf die Straße schauen würde.

Habt ihr in eurem Auto bereits eine solche Meldung erhalten? Möglicherweise sogar in Deutschland? Schreibt gerne eure Erfahrungen und Meinungen in die Kommentare unter diesem Artikel.

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Ich bin seit dem Start dieses Blogs im Jahr 2010 dabei und schreibe weiterhin gerne informative Artikel über Apps und Gadgets. Besonders freue ich mich neben neuen Smart Home Geräten auch immer wieder über kleine Spiele für iPhone und iPad, mit denen man sich die Zeit vertreiben kann.

Kommentare 26 Antworten

  1. Klingt schon sinnvoll. Vor allem, wenn man mal wieder die Musik etwas zu laut aufgedreht hat und gar nichts mehr hört 😅

  2. Was für ein Quatsch ! Der Fahrer muss aufmerksam die Umgebung des Fahrzeugs überwachen und sich nicht auf haufenweise kleine Helferlein verlassen !

    1. Schon richtig, aber warum auf zusätzliche Hilfe verzichten? Das heisst ja nicht, dass man sich nur auf „Helferlein“ verlässt. Ich finde sowas, ergänzend, sinnvoll.

    2. Ja alles Quatsch, wer brauch schon Sachen wie ABS, ESP und ASR ?
      Alles völlig überbewertet, bitte lass das in deinem Fahrzeug auch abschalten…

      Die Leute sollen doch gefälligst selbst die Stotterbremse machen und wissen wie schnell sie anfahren, genauso wie schnell sie in ein Kurve fahren müssen, alles völliger Mumpitz…

      1. Falls du das ironisch gemeint hast / Ironie funktioniert in Chats, Mails und isolierten Kommentaren nicht.

        Falls du das ernst gemeint hast:

        Ja! Du hast vollkommen recht, früher haben wir den ganzen Elektro-Mumpitz nicht gebraucht.

        Ironie oder Ernst….? 🤔

    3. Mit der Anzeige kannst du schon sehen, woher der Rettungswagen näher kommt, ohne dass du überhaupt die Chance hast, ihn selbst sehen zu können. Und mit dieser Meldung hat man dann sehr gut die Chance, selbstständig auf die Umgebung zu achten und entsprechend reagieren zu können, ganz ohne Stress und Hektik.

      1. ich stimme dir zu, an unübersichtlichen Stellen oder auch in Dörfern und Städten bestimmt hilfreich. Seht es mal aus der Sicht der Rettungskräfte!!! Mein Outlander hat es wahrscheinlich nicht, hätte es gern mal getestet.

        1. Ich lieb diese Funktion auch in meinem Hyundai, denn hier in der Hauptstadt ist alles mehr als unübersichtlich. Hier zählt jede Information vorab.

          Fein fein das es nicht nur mir so geht.

    4. Sprach der Schlumpf während der die Kommentar Verfasse als er mitten auf der Kreuzung stand da er noch schnell bei gelb drüber musste.

  3. Und wird dem Fahrer hoffentlich auch mitgeteilt, was er nun zu tun hat? Rettungsgasse bilden? Anhalten und zur Seite fahren? Es funktioniert ohnehin kaum mehr ein rücksichtsvolles Miteinander im Straßenverkehr. Geschweige denn umsichtiges fahren. Ich finde auch, wir sind verloren, wenn einem alles abgenommen wird, niemand mehr etwas denken muss und alle fremdgesteuert durchs Leben fahren. Ich mache noch alles selber in meinem Auto: Licht einschalten, Gang einlegen, abschätzen, wie viel Platz ich vorne und hinten noch habe ohne irgendein Piepsen. Das macht Spaß und ich fahre aufmerksam durch die Gegend. Mein Mann zum Beispiel steigt in mein Auto, wirft den Schlüssel in die Konsole und nichts passiert 😂 und irgendwann sitzt jeder in sein Auto und wartet, bis es losfährt, oder er die Genehmigung erhalten hat 🤯

    1. Miteinander im Straßenverkehr heißt heute:
      Hauptsache ich komme durch.
      Ampel wird gelb, also schnell auf die Kreuzung fahren, Hauptsache ich komme weiter. Der Querverkehr kann ja auf mich warten.
      Stop-Schild steht zwar da, aber es interessiert mich nicht weiter, Hauptsache ich komme weiter.
      Dieses große blaue Schild mit den Kindern etc. (auch Verkehrsberuhigte Zone genannt) interessiert mich nicht, da kann man locker mit 30km durchrasen. Die Kinder und alten Leute springen schon zur Seite.
      Straßeneinmündung von rechts? Gestern kam auch keiner, Hauptsache ich komme weiter.
      Was sollen bloß diese Querstreifen auf der Fahrbahn, ach das ist sicher zum Beschleunigen gedacht. Warum da nur so viele Fußgänger stehen? Wahrscheinlich zum Anfeuern.
      Oh, hier ist so ein extra Fahrstreifen bei der Auffahrt zur Autobahn, den muß ich sicher im Schneckentempo sofort nach links auf die erste Fahrspur verlassen. Die, die da kommen, werden schon zur Seite fahren.

      Läuft!

      1. Alles was du nennst sind Dinge wo wenn was passiert man selbst dann Schuld ist und auf den Schaden sitzen bleiben würde bzw. Bußgelder oder sogar Fahrverbote nach sich ziehen würde.

        1. Ja richtig, aber es interessiert trotzdem keinen.
          Hauptsache Ich.

          Aber wenn das erste Kind in der verkehrsberuhigten Zone überfahren wurde, dann ist das Geschrei groß. Und das auch von den Eltern, die da sonst immer durchrasen.

          1. Gebe ich dir vollkommen recht.

            Wollte mit meinen Post nur auf den Umstand hinweisen dass unsere Polizei da leider zu wenig durch greift. Die Kreuzungen die ständig wegen sowas verstopft sind sind ja bekannt.

            Auch die Verkehrsberuhigten Zonen die zur Umfahrung genutzt werden.

    2. Es wäre ein Traum, wenn endlich alle Selbstfahrer auf öffentlichen Straßen verboten werden ❤️

      Rettet so unglaublich viele Menschenleben, beschleinigt mehrfach Verkehrsdurchfluss, schont die Infrastruktur, erhöht die Wirtschaftsleistung und und und 👍🏻

      Dauert noch paar Jährchen, aber zumindest wurde es bereits von Verantwortlichen verstanden in welche Richtung es gehen muss. Automatisierter, cloud-gesteuerter Individualverkehr.

      1. Quatsch. Für dich gibt es das schon und nennt sich Omnibus. iRobot war n Film und keine Doku eines funktionierenden Systems.

        1. Lies es dir nochmal genau durch und sage mir was du nicht am Begriff „Individualverkehr“ verstanden hast.

          Busse sind ein netter Start in die Automatisierung, haben jedoch entscheidende Nachteile. Man kann natürlich auf beliebten Strecken zeitweise individuelle Fahrzeuge zu „Buseinheiten“ zusammenfügen.

          Was du hier hörst, sind Verkehrsmanagementsysteme, die bereits vor über 50 Jahren vorgestellt wurden. Die Technologie selbst ist seit 30 Jahren in der Entwicklung – unter anderem an unseren Unis.

          Solche Filme wie iRobot haben sich an lange etablierten Konzepten orientiert und ich bin froh zu hören, dass sie selbst technologiefremde Personen wie dich erreicht haben.

          Die Systeme sind im übrigen schon lange bereit und mehr als genug Leute haben daran promoviert. Auf Teststrecken wurde es bereits erprobt. Für die öffentlichen Straßen wird die Fertigstellung und Zertifizierung der Autopiloten erwartet.

          1. Schön dass ich jetzt weiß dass ich technologiefremd bin.
            Sie ist in der Entwicklung und da bleibt sie auch. Alles gutgemeinte Hirngespinste, Groschengräber und um Investorengelder abzugreifen. Zu sehen an der verdeckten Challenge: jeder deaktiviert, oder noch besser lässt übergriffige und lebensgefährliche Assistenzsysteme rausprogrammieren.

          2. Du brauchst nicht mit jedem weiteren Kommentar zu unterstreichen, dass du auch noch stolz darauf bist offensichtlich technologiefremd zu sein. Es war bereits ausreichend verständlich.

  4. Absolut sinnvoll. Aber wie schon beschrieben am besten noch mit zusätzlichen Infos, demnach müsste den meisten auch erstmal ne Minute erklärt werden, wie man überhaupt eine Rettungsgasse bildet

  5. Aus Sicht von einem, der beruflich mit dem RTW unterwegs ist, kann ich solche frühzeitigen Infos in umgebenden Fahrzeugen nur begrüßen.
    Es ist oft völlig verrückt wozu VerkehrsteilnehmerInnen neigen, wenn sie das Sondersignal erkennen/wahrnehmen – es ist nicht vorhersehbar und oft gefährlich.
    Eine frühzeitige Info wäre super und ein Mehr- und Sicherheitsgewinn für alle.

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