Smart Locks begleiten mich nun schon eine ganze Weile, meine Haustür ist seit etlichen Jahren mit einem Nuki Smart Lock bestückt. Einen anderen Kandidaten wollte ich nun an der Haustür meiner Nachbarn ausprobieren, immerhin haben sie sich erst am Wochenende ausgesperrt. Die perfekten Kandidaten also für einen Test.
Das jedenfalls war der Plan, denn immerhin ist ihre Tür genau 10 Zentimeter dick, was von Netatmo als Maximalwert angegeben wird. Leider ist außen an der Tür noch eine knapp 1 Zentimeter dicke Blende angeschraubt, dank der die Installation des Smart Locks von Netatmo dann gescheitert ist.
Im Lieferumfang sind zwar zwei Verlängerungen für den Zylinder enthalten und im Online-Shop bietet Netatmo sogar noch eine noch längere Variante an, uns hat am Ende aber genau der eine Zentimeter gefehlt, den die Blende ausgemacht hat. Flexibler wäre es sicherlich gewesen, wenn man die einzelnen Verlängerungen auch miteinander hätte kombinieren können, das ist aber leider nicht möglich.
Die Funktionsweise des Netatmo Smart Locks
Immerhin konnten wir das smarte Türschloss von Netatmo in der App einrichten und auch ein wenig damit herumspielen, wenn auch nicht direkt an der Haustür. Klar ist auf jeden Fall: Das Netatmo Smart Lock unterscheidet sich grundlegend von der Konkurrenz. Es ist nämlich kein Motor verbaut, das Schloss muss manuell „gedreht“ werden.
Das smarte Türschloss lässt sich mit einem NFC-Schlüssel entsperren, drei davon sind im Lieferumfang enthalten, jeder weitere kostet 39,99 Euro, drei Stück gibt es für 99,99 Euro. Die Schlüssel werden dann einfach außen ins Schloss gesteckt, welches sich daraufhin entsperrt und ein manuelles Öffnen der Tür zulässt. Praktisch: Sollte ein Schlüssel verloren gehen, kann er einfach in der App gelöscht werden. Etwas schade finde ich dagegen, dass anscheinend keine Zeitfenster für die Schlüssel erstellt werden können.
Alternativ kann das Smart Lock auch innerhalb der Bluetooth-Reichweite per App entsperrt werden, mit dem Internet ist das Schloss gar nicht verbunden. In diesem Fall muss man nach dem Entsperren ebenfalls manuell am Knauf drehen, um das Schloss zu öffnen. Den Knauf an der Innenseite der Tür kann man übrigens zu jederzeit zum Auf- und Abschließen der Tür verwenden.
Praktischer Gastzugriff mit der Home + Guest App
Über die Netatmo-App können auch Einladungen an Gäste versendet werden. Dieser Link führt dann zur kostenlosen Anwendung Home + Guest, die mit ihren knapp 30 MB auch unterwegs schnell geladen werden kann. Die eingeladenen Personen können dank dieser App ohne eine separate Registrierung auf die Entriegelung der Tür zugreifen. Wie lange dieser Zugriff aktiv sein soll, kann natürlich eingestellt werden, auch eine kleine Notiz an die Gäste kann man in der App hinterlassen.
Was mich persönlich ein wenig bedrückt: Man verlässt sich komplett auf das Netatmo Smart Lock. Die Batterielaufzeit ist mit einem Jahr zwar deutlich länger als bei der Konkurrenz und im Fall der Fälle kann auch eine Powerbank von außen angeschlossen werden – aber bei einem Defekt des Sensors hat man von außen keine Chance mehr, die Tür zu öffnen. Beim Nuki Smart Lock kann die Tür dagegen immer noch mit dem klassischen Schlüssel geöffnet werden.
Und dann wäre da ja noch der Preis. 379,99 Euro (zum Hersteller-Shop / bei Tink.de kaufen) sind eine echte Ansage. Selbst wenn man die smarten Schlüssel als optionales Zubehör betrachtet, ist das immer noch mehr als beispielsweise für das Top-Modell Nuki Smart Lock 3.0 Pro fällig wird, welches zudem noch viel mehr Funktionen bietet.
In Anbetracht des Funktionsumfangs, ziemlich sinnbefreites Schloss…
Hab es eh nicht verstanden (schon damals bei der Ankündigung); smartes Schloss mit Schlüsseln. Dann haben die „mal wieder“ ewig gebraucht .. und dann noch zu dem Preis. Unfassbar. Hoffentlich verkaufen die kein einziges Türschloss.
Wo ist der Benefit, wenn sich die Tür nicht automatisch öffnet, sobald man sich ihr nähert? Gerade mit vollen Händen, wenn man vom einkaufen kommt. Aus meiner Sicht wurde das Thema verfehlt… zumal so ein Schlosstausch für all die, welche kein Eigenheim besitzen, schwierig werden dürfte.
Damit funktioniert es wie die meisten elektronischen Schlösser! Wenn man sich mal umschaut, gibt es eigentlich nur wenige mit Motor.
Ist ja wieder ziemlich ernüchternd. Ich sehe mich schon einige Zeit nach smarten Schlössern um. Ich hab das Bold Smartlock im Blick, finde aber keine Tests darüber und auch keine Vergleichstests. Ist wohl aber ähnlich wie das von netatmo und auch nicht wirklich günstig.