EU-Kommission: Apple Music verfügt über unlautere Wettbewerbsvorteile

Vorläufiges Fazit veröffentlicht

In dieser Woche wurden erste Ergebnisse zum Streit zwischen Apple und der Europäischen Union aufgrund von wettbewerbswidrigen Verhaltens von Seiten Apples im App Store erwartet. Die EU-Kommission schaut Apple und dem App Store bereits seit nunmehr zwei Jahren genauer auf die Finger. Genauer gesagt handelt es sich um die Frage, ob die Geschäftsbedingungen des App Stores mit geltendem EU-Recht konform gehen.

Nun hat sich die EU-Kommissarin für Wettbewerb sowie Vizepräsidentin für Digitales, Margrethe Vestager, bei Twitter zu Wort gemeldet und ein erstes vorläufiges Fazit verkündet. Im Tweet heißt es:


Auf gut Deutsch: „Unser vorläufiges Fazit: Apple verstößt gegen das EU-Wettbewerbsrecht. Apple Music steht im Wettbewerb mit anderen Musik-Streaming-Diensten. Aber Apple verlangt von den Konkurrenten im App Store hohe Provisionen und verbietet ihnen, über alternative Abo-Optionen zu informieren. Die Verbraucher haben das Nachsehen.“ Vestager erklärt weiter in einem Statement:

„Indem Apple strenge Regeln für den App Store aufstellt, die konkurrierende Musik-Streaming-Dienste benachteiligen, verwehrt Apple den Nutzern billigere Musik-Streaming-Optionen und verzerrt den Wettbewerb. Dies geschieht, indem Konkurrenten hohe Provisionen auf jede Transaktion im App Store auferlegt werden und ihnen untersagt wird, ihre Kunden über alternative Abo-Optionen zu informieren.“

Diese letzte Entwicklung basiert auf einem lange andauernden Streit zwischen Apple und verschiedenen Entwicklern wie Spotify und Epic Games, die seinerzeit eine Beschwerde bei der EU eingereicht hatten. Einer der größten Kritikpunkte: Apple würde sich durch die Provision bzw. Umsatzbeteiligung in Höhe von 30 Prozent im App Store unlautere Vorteile verschaffen. Wie die EU-Kommission nun final reagiert, und welche Konsequenzen dies für Apple haben wird, ist bisher noch nicht geklärt. Die Erklärung von Margrethe Vestager ist laut eigener Aussage vorläufig, abschließende Bußgelder oder Strafen werden in einem regulatorischen Teil der Untersuchung folgen.

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Kommentare 30 Antworten

  1. Ich finde Apple macht es richtig, Sie Schützen das gesamte Apple Universum damit ! Man sieht ja an den anderen Anbietern das, daß da nicht so gut läuft ! Eine Einmischung der Eu kommt nur von daher das Sie den User noch mehr überwachen wollen …

    1. Ja, aber das hat mit dem fall nicht, aber auch wirklich nichts zu tun. Ein geschütztes apple-universum ist gut, klar, aber ein wettbewerb zwischen anbietern darf nicht einseitig verzerrt werden.
      Wie bereits erwähnt, sehe ich das zu Epic etwas anders. Aber zu Spotify (zum bleistift) ist es falsch.

  2. Ein weiterer Versuch der EU auf Kosten eines florierenden Unternehmens die eigene Unfähigkeit in Geld umzuwandeln. Hier eine Strafe, da ein Bußgeld, der EU geht es nicht um das Wohl des Verbrauchers sondern eher darum ordentlich Kohle einzunehmen um den Zirkus weiter am laufen zu halten.

    1. Ich bin sicher, wenn du dir deine hier getippten worte einmal genauer ansiehst, den sinn dahinter auch verstanden hast, wirst du mir zustimmen, dass ein wenig unsinn hinter dem ganzen steckt, was du da niedergeschrieben hast.
      Und nur weil #polybios den daumen hebt, wird es nicht richtiger (siehe gleicher daumen unter dem kommentar von #heinrich).
      Hier geht es der EU auch nicht um verbraucherschutz sondern um die wettbewerbsungerechtigkeit, die Apple an den tag legt. Und da hat sie recht, wenn sie dies anmahnt. Und dann, da stimme ich dann wieder zu, geht es auch an den verbraucher, der dadurch gerechter und meist preiswerter an seine sachen kommt.

    2. So ist es. Was kann Apple dafür, wenn andere unternehmen nicht so gut verdienen? Es gibt Regeln, die licht erst seit gestern im AppStore existieren. Einfach erbärmlich, was da immer abgeht. Spotify hat nicht mehrere Millionen investiert für den Schutz des Klimawandels. Hat Spotify überhaupt auch nur einen Euro ausgegeben dafür? Also Apple ist nicht geizig. Andere Firmen einfach nur neidisch.

    3. Meine Güte! In der EU gibt es Wettbewerbsregeln. Die gelten halt für alle, auch für Apple. Und die gab es auch schon bevor es den App Store gab. Die Eu setzt geltendes Recht um. Ich bin echt überrascht, wie wenig sich die Leute davon wissen, aber dann solchen Blödsinn raushauen.

  3. Nur mal so als Vergleich: Das wäre ungefähr so als würde VW Autobahnen bauen und dort sehr hohe Mautgebühren für alle anderen Herstellerautos verlangen, nur VWs dürfen umsonst drüber fahren. Und bezahlen darfst du die Maut auch nur über die VW-Bank.
    Und: Es geht hier nicht darum iOS komplett zu öffnen, sondern das Apple sehr hohe Gebühren verlangt. Vermutlich müssen sie die einfach nur etwas senken. Ist ja auch nicht so als würde Apple dadurch pleite gehen…

    1. Schlechtes Beispiel. Spotify ist nicht auf Apple angewiesen. Es gibt nun mal Regeln für den AppStore. Und diese Provision ist doch im playstore eigentlich auch zu bezahlen.
      Und möchte ich ein großes Unternehmen dafür verwenden, selber mit meinem kleinen Unternehmen größer raus zu kommen, muss dafür bezahlt werden. Ist nirgends anders.

  4. Tesla hat ein Netz von Superchargern. Nur für Teslas. An diesem Monopol wird sich die „EU“ stören, sobald Tesla soviel Gewinn macht, daß da auch was zu holen ist.
    Wer ein iPhone kauft, weiß in der Regel, daß er für alles etwas mehr bezahlt. Es wird niemand gezwungen Apple-Geräte und -Dienste zu kaufen und zu nutzen.

    1. Warum sollte der Nutzer von iDevices etwas mehr bezahlen? Ich wurde noch nie gezwungen, Netflix, Prime, Spotify oder Deezer über meine Apple-ID zu zahlen. Alles das kann man auch außerhalb des Apple-Universum abschließen. So gesehen, ist die Apple-Privision legitim, weil Vertragsbestandteil. Was ich persönlich als grenzwertig ansehe, ist das Verbot auf Außer-Store-Angebote hinzuweisen. Ich kann mit allerdings nicht vorstellen, dass Applenutzer solche Angebote nicht finden bzw. nutzen nur weil sie der Meinung sind, man MUSS unbedingt ausschließlich den Appstore von Apple benutzen.

      1. Ich meinte, beginnend mit dem Kaufpreis und den Apple eigenen Diensten zahlt man mehr. Und zwar mit Geld und nicht mit Daten.

  5. Wenn ich Spotify nutzen wollte, und es über den AppStore kaufe, und das Abo einrichte: zahle ich dann mehr als wenn ich das Abo von außen abschließe?
    Ich dachte die Preise wären immer die gleichen!? Also sehe ich keinen Nachteil für mich als User!?

      1. Ah, ok. Das hab ich noch nicht gewusst. Ich hab bislang immer den Vergleich gezogen mit den Informationen von den jeweiligen Internetseiten von Spotify, Deezer und Co. & bin zu dem Schluss gekommen, dass ich AppleMusic besser finde und da sich der Preis (so dachte ich immer) nicht unterscheidet…etc.

    1. Wenn man über den iTunes-Store kauft, dann ja mit Karten aus Bonus-Aktionen, die es immer wieder gibt – d.h. für denselben Betrag läuft das Abo dann 15 bis 20 Prozent länger, als wenn man direkt bei Spotify Bucht. Das ist schon ein Argument…

      1. Kein wirkliches Argument. Selbst wenn du 20 Prozent Bonus bekommen hast, zahlst du immer noch ca. 10,50 Euro/Monat. Außerdem kannst du auch bei Spotify sparen, indem du eine 99 Euro-Prepaid-Jahreskarte nutzt. Dann sind es nur 8,25 Euro.

    1. Wieso bekommt Spotify & Co. nichts davon ab wenn Apple die Gebühren für diese Anbieter senken muss. Außerdem, es gibt nun mal Gesetze in der EU, an denen sich auch Apple halten muss.

    2. Die EU wacht über den fairen Wettbewerb nach den festgelegten Regeln und macht keine Kohle damit, sondern legt Strafen in Relation zu dem Wettbewerbsvorteil fest, den ein Unternehmen sich unlauter verschafft hat. Und was macht die EU wohl mit der „Kohle“? Sie beschäftigt zum Beispiel viele Leute damit, den freien Wettbewerb zu erhalten und zu verhindern das wir Verbraucher von den großen Konzernen über den Tisch gezogen werden. Einfach mal informieren.

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