iPhone OS 1.0: Entwickler emuliert mit QEMU erfolgreich allererste iOS-Version

Version erschien erstmals 2007

Schon seit Jahren ist es mittels Hackintosh-Werkzeugen möglich, macOS auf anderen Rechnern zu installieren. Anders sieht es mit iOS aus: Bisher hat man es nicht geschafft, das mobile Betriebssystem der iPhone- und iPod Touch-Geräte auf anderen Plattformen zum Laufen zu bringen. Der Entwickler Martijn de Vos hat jetzt die allererste Version von iPhone OS mittels QEMU auf einem Computer nutzen können.

Martijn de Vos, Forscher an der Universität Delft in den Niederlanden und bei GitHub unter dem Nutzernamen devos50 aktiv, hat in der Vergangenheit bereits mehrfach Reverse Engineering betrieben und nun auch iPhone OS 1.0 emulieren können. Letzteres wurde erstmals im Jahr 2007 für die erste Generation des iPod Touch veröffentlicht. Das Projekt nahm mehr als ein Jahr in Anspruch, da der Entwickler sich erst an die Simulation von Multitouch und anderen Hardware-Komponenten herantasten musste.


In seinen Blogeinträgen (Teil 1/Teil 2) erklärt Martijn de Vos die Schwierigkeiten der Emulation, die vor allem in den Hardware-Elementen des iPod Touch zu finden waren. Er entschied sich deswegen für die erste Version von iPhone OS für den iPod Touch, und nicht für das iPhone, da für letzteres noch mehr Hardware emuliert werden müsste. Zugleich fiel seine Entscheidung auf iPhone OS 1.0, da diese Version weniger Sicherheitsmechanismen aufweist als neuere Versionen des mobilen Betriebssystems. De Vos erklärt im Blog:

„Aktuelle Apple-Geräte enthalten viele zusätzliche Hardwarekomponenten wie Neural Engines, sichere Enklaven und eine Vielzahl von Sensoren, die die Emulation solcher Geräte sehr viel schwieriger und zeitaufwändiger machen.“

Realisiert werden konnte das Projekt nur mittels OpeniBoot, einer Open Source-Implementierung von Apples Bootloader. Obwohl das Tool schon längst eingestellt wurde, war es damit unter anderem möglich, Android auf den ersten Generationen des iPhones und iPod Touch zu installieren. Die endgültige Emulation von iPhone OS 1.0 weist zwar einige Fehler auf, aber ist dank der Open Source-Virtualisierungs-Plattform QEMU durchaus funktionsfähig: Das System kann komplett mit Maus und Tastatur bedient werden, und die meisten werksseitig installierten Apps funktionieren problemlos.

Laut Martijn de Vos ist dieses Projekt wahrscheinlich das erste, das ein iPhone-Betriebssystem mittels Open Source-Tools emuliert. Offenbar ist der Forscher und Entwickler nun auf den Geschmack gekommen: Er plant als nächstes, einen iPod Touch der zweiten Generation unter iPhone OS 2.1 zu emulieren.

Screenshots: Martijn de Vos.
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Kommentare 3 Antworten

  1. Wofür?!
    Was bringt ihm das?!
    Bekommt er dafür auch noch Geld, macht er das an der Uni während anderer arbeiten oder ist das sein Hobby, das er in der Freizeit ausübt?!

  2. Was soll denn die Frage, wofür man das braucht…

    Das ist schlicht Spaß, Hobby, und man lernt wahnsinnig viel dabei (was man dann gut auch für sinnvoller Dinge gebrauchen kann).

    Darf man denn heute keinen Spaß und keine Hobbys mehr haben?

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