Samsung zieht nach: Eigenes Selbstreparatur-Programm gestartet

Ein halbes Jahr nach Apples Vorstoß

Seit Dezember des letzten Jahres bietet Apple ein sogenanntes Self-Repair-Programm an. Damit wird es auch deutschen Benutzern und Benutzerinnen ermöglicht, Ersatzteile, Werkzeug und entsprechende Anleitungen direkt von Apple zu erhalten, um notwendige Reparaturen dann eigenständig durchführen zu können.

Auch wenn das Vorgehen Apples, ein Reparaturprogramm in Eigenregie zur Verfügung zu stellen, an sich als durchweg positiv betrachtet werden kann, gab es in der Vergangenheit bereits massive Kritik. Neben den überhöhten Preisen für die Ersatzteile sorgen auch die wenig praxistauglichen Werkzeuge für Kopfschütteln. Möchte man beispielsweise das Display bei einem iPhone 12 selbst ersetzen, hat man neben dem knapp 330 Euro teuren Reparatur-Kit auch eine beheizbare Ausbauvorrichtung zu mieten, das eher an ein Industriegerät denn an ein Privatanwender-Tool erinnert. Die Kritik richtet sich zudem auch Apples mutmaßlicher Strategie, mit diesem Programm zwar EU-Regularien nachzukommen, gleichzeitig aber auch den Markt für professionelle Reparatur-Anbieter drosseln zu wollen.


Offenbar macht das Modell jedoch Schule, denn auch Samsung hat heute den Start eines Selbstreparatur-Programms in Deutschland bekanntgegeben. Seit 2022 konnte schon die Kundschaft in den USA daran teilnehmen, nun wird der Service auch auf Deutschland, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Polen, Schweden und Spanien ausgeweitet.

„Galaxy Kund*innen erhalten durch das Programm einfachen Zugang zu den für die Reparatur benötigten Informationen, Werkzeugen und Samsung-Originalteilen. Das Programm unterstützt zunächst Reparaturen für die Produktreihen Samsung Galaxy S20, S21 und S22 sowie für das Galaxy Book Pro und Galaxy Book Pro 3601.

Wer eines der genannten Samsung Galaxy Smartphones besitzt, kann ab sofort das Display, die Glasrückseite und die Ladeanschlüsse des Telefons austauschen. Für die Samsung Galaxy Book Pro-Serie stehen sieben Originalteile zur Verfügung, um die Reparatur selbst in die Hand zu nehmen. Dazu gehören die Gehäusevorderseite, die Gehäuserückseite, das Display, der Akku, das Touchpad, die Power-Taste mit Fingerabdrucksensor und die Gummifüße. Kund*innen können alle Reparaturwerkzeuge behalten, um sie bei Bedarf erneut verwenden zu können.“

So berichtet Samsung auf der eigenen Self Repair-Website. Bei den Reparaturen geht es um Schäden, die nicht von der Garantie abgedeckt sind, weil beispielsweise die Garantie abgelaufen ist oder ein Schaden außerhalb der Garantiebedingungen aufgetreten ist. Ähnlich wie auch Apple stellt Samsung neben den Ersatzteilen auch Videoanleitungen und Reparatur-Handbücher zum Download zur Verfügung. Und auch die Preise sind ähnlich zu denen von Apple: Für ein Self Repair Display Kit inklusive Akku für das Samsung Galaxy S22 Ultra zahlt man 311,78 Euro zuzüglich Versandkosten, das Werkzeug-Set zur Smartphone-Reparatur kostet 28,80 Euro.

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Kommentare 4 Antworten

  1. Bei allem Respekt:
    aber niemals würde ich mich mit meinen Griffelfingern an ein filigranes Gerät wie ein iPhone oder ein anderes Handy, welches für viel Geld erworben wurde, geben, um ein Display o. ä. Reparieren zu wollen.
    Em Lääve nit ‼️

    Jedem das Seine. Soll jeder den Job machen, für den er ausgebildet und bezahlt wird. Aber wer es sich zutraut und nachher nicht meckert, dass es schief ging: Bitteschön.

    1. Hab schon Displays bei iPhones getauscht, Kamera-Module usw. das ist keine Hexenwerk, absolut nicht!
      Wenn man sich nicht komplett dumm anstellt passiert auch nicht viel, man sollte lediglich etwas Zeit und Geduld mitbringen 🤷‍♂️

  2. Wie korrekt hingewiesen, handelt es sich hierbei nicht um ein Self Repair Programm, sondern eher der Kampf gegen freie Reparaturen.
    Es werden zudem gezielt keine relevanten Bauteile von den älteren Modellen bereitgestellt (die tatsächlich in der Breite Reparaturen brauchen).

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