Spotify: Musikdienst stellt Apples neue App Store-Richtlinien auf die Probe

EU-weite In-App-Käufe werden zunächst nicht eingeführt

3D-Icon von Spotify vor dunklem Hintergrund

Spotify wird die ursprünglich für die Europäische Union geplanten In-App-Käufe nicht einführen, zumindest nicht im Moment. Wenn Apple ein neu eingereichtes Update genehmigt, wird Spotify stattdessen versuchen, das Naheliegendste zu tun: Preisinformationen innerhalb der iOS-App bereitzustellen und User mit entsprechenden Abo-Optionen zu verbinden.

Spotify erklärt gegenüber The Verge, dass man diese Änderung als Reaktion auf die Entscheidung der Europäischen Kommission vom Montag plant. Zu Beginn dieser Woche wurde Apple zu einer Geldstrafe in Höhe von 1,84 Milliarden Euro verurteilt, weil das Unternehmen seine marktbeherrschende Stellung im Bereich des Vertriebs von Musik-Streaming-Apps missbraucht hat. Die Europäische Kommission stellte fest, dass Apples Anti-Steering-Regeln Entwickler und Entwicklerinnen daran hindern, die User über „alternative und billigere Musik-Abonnementdienste, die außerhalb der App verfügbar sind“, zu informieren.


Margrethe Vestager, die Leiterin der Wettbewerbsabteilung der Europäischen Kommission, sagte während einer Pressekonferenz, dass diese Praxis „illegal“ sei und ordnete an, dass Apple seine Anti-Steering-Bestimmungen für Musik-Streaming-Apps aufheben müsse. Sie sagte, dass Apple „den Entwicklern von Musikstreamingdiensten erlauben muss, frei mit ihren eigenen Nutzern zu kommunizieren“, indem sie ihnen erlauben, den Nutzern in ihren Apps Preisinformationen zu geben. Apple kündigte an, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen, und beschuldigte Spotify, „die Regeln des App Store umschreiben“ zu wollen.

Spotify hat Apple bereits über neue Pläne informiert

Drei Screenshots aus der iOS-App von Spotify mit In-App-Käufen für Premium-Abos

Spotify macht sich die Entscheidung der EU zunutze: Wenn Apple der Änderung zustimmt, kann Spotify iOS-Usern in der EU Informationen über die Preise der eigenen Premium-Abonnements sowie über die verschiedenen Funktionen, die sie bieten, zur Verfügung stellen. Zudem werden auch Links enthalten sein, die die User auf die Website von Spotify verweisen, wo sie die gewünschten Abos abschließen können.

Anfang dieses Jahres kündigte Spotify Pläne an, In-App-Käufe in der eigenen iOS-App in der EU zuzulassen, entschied sich jedoch, diese nicht sofort umzusetzen, nachdem Apple seine Pläne zur Einhaltung des EU-Gesetzes über digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) bekannt gab. Ein Teil von Apples Plan umfasst neue Geschäftsbedingungen, die es Entwicklerstudios ermöglichen, ihre Apps in alternativen App-Stores anzubieten und eine geringere Provision an Apple zu zahlen – allerdings nur, wenn die Apps nach einer Million Downloads 50 Cent für jede jährliche App-Installation zahlen. Diese Gebühr kann sich für größere Freemium-Apps wie Spotify summieren.

Spotify hat Apple bereits die Pläne zur Einführung von Preisinformationen in der eigenen App mitgeteilt. Es liegt nun an Apple, den Vorschlag anzunehmen oder abzulehnen – und dieses Mal wird die Europäische Kommission dabei sein, um die Entscheidung zu überprüfen.

Anzeige

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyright © 2024 appgefahren.de