Wie sieht es eigentlich mit dem Datenschutz in Dating-Apps aus? Stiftung Warentest hat sich verschiedene Kandidaten angesehen und ein Urteil gefällt.
„Sie kennen die Sehnsüchte und Geheimnisse ihrer Nutzer. Doch nur 5 der 44 geprüften Apps schützen Daten akzeptabel. Die meisten verraten zu viel“, heißt es in einem aktuellen Artikel der Stiftung Warentest. Die noch größere Überraschung: Laut den Testern bietet lediglich eine App für iPhone und iPad eine vernünftige Datensicherheit, die anderen vier Apps sind lediglich für Android erhältlich.
In der vergangenen Woche wurden die Gründer der Dating-App Lovoo im Rahmen einer Razzia festgenommen. Mittlerweile kommen immer mehr Details ans Licht.
Wenn ein Spezialeinsatzkommando samt schwerer Bewaffnung und Rammbock am frühen Morgen in dein Büro spaziert, hast du meistens nicht die besten Karten. Dass man ziemlich schnell in große Probleme geraten kann, haben die Gründer und auch Mitarbeiter der Dating-App Lovoo (App Store-Link) in den vergangenen Tagen feststellen können. Ihnen wird Betrug im großen Stil vorgeworfen, im Mittelpunkt sollen Fake-Profile stehen, mit denen insbesondere männlichen Nutzern das Geld aus der Tasche gezogen werden sollte.
Wer im Internet oder per App schnell die große Liebe oder einen kleinen Flirt sucht, findet ein reichhaltiges Angebot an entsprechenden Plattformen. Der Dienst Lovoo wirft nun Fragen auf.
Ein Team von Heise, das über einen anonymen Whistleblower entsprechendes Material, darunter E-Mails aus der Führungsetage, Screenshots und Quellcode von mehr als 50 GB erhielt, will nun nach eingehenden Recherchen herausgefunden haben, dass das Dating-Portal mit Hauptsitz im deutschen Dresden die eigenen Nutzer bewusst hinters Licht geführt hat, „um sie zu kostenpflichtigen Aktionen auf der Plattform zu animieren“, so im sehr ausführlichen Artikel von Heise Online, der auch im aktuellen c’t Magazin zu finden ist.
Die Heise-Mitarbeiter meldeten sich daher selbst auf der Lovoo-Plattform an und überprüften die Daten ihres Informanten. „Unter anderem hatte er behauptet, dass Lovoo mit unechten Nutzerprofilen arbeitet“, heißt es im Artikel. „Aus dem uns zugespielten Material geht klar hervor, wie die eingebauten Tricks funktionieren und welche Ergebnisse sie produzieren. Und siehe da: Genauso verhielt sich das System in unseren Tests.“