Wissen, was zuhause los ist: Gigaset elements safety Kit im Test

Haussteuerungs- und Sicherheits-Dienste sind in aller Munde. Wir haben uns das Gigaset elements safety Starter Kit einmal genauer angesehen.

Gigaset elements safety Starter Kit 1 Gigaset elements safety Starter Kit 2 Gigaset elements safety Starter Kit 3 Gigaset elements safety Starter Kit 4

Wenn in der dunklen Jahreszeit wieder einmal die Medien über die steigende Anzahl von Wohnungseinbrüchen berichten oder in der Nachbarschaft bereits Langfinger am Werk waren, steigt das Bedürfnis, in den eigenen vier Wänden öfters nach dem Rechten zu sehen. Dass einem dabei auch eine App-basierte, funkgesteuerte Sicherheitslösung behilflich sein kann, zeigt das Gigaset elements safety Starter Kit, das wir in unserer Testinstallation unter die Lupe genommen haben.


Bei Gigaset elements safety handelt es sich um eine Komplettlösung zur Heimüberwachung, die durch verschiedene Bausteine mit Sensoren beliebig erweiterbar ist und somit an die jeweiligen baulichen Gegebenheiten der Wohnung angepasst werden kann. Kern der Anlage bildet die Basisstation, ein etwa CD-großer Kasten, der zunächst mit dem beiliegenden Netzwerkkabel an den heimischen Router mit Zugang zum Netz und danach mit der Steckdose verbunden werden muss.

Installation des Gigaset elements safety Starter Kits ist einfach

Ist die Basisstation hochgefahren, was durch die frontseitigen LEDs bestätigt wird, empfiehlt es sich, die Gigaset elements-App auf das iPhone zu laden, die im App Store kostenlos erhältlich ist (App Store-Link). Nach einer Registrierung, für die eine E-Mail-Adresse benötigt wird, dem Drücken des Pairing-Buttons und dem Eingeben der Aktivierungsnummer, die auf der Basisstation aufgedruckt ist, wird die Verbindung zwischen Smartphone und der digitalen Sicherheitszentrale hergestellt.

An dieser Stelle beginnt die eigentliche Installation der funkgesteuerten Sensoren, die sich in der ganzen Wohnung verteilen und unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Bei der Positionierung und der Anlernung der Sensoren gibt die App Hilfestellung, indem sie durch bebilderte Hinweise Schritt für Schritt zum fertigen System führt. Die Installation der Sensoren gestaltete sich mit unserem Gigaset elements safety Starter Kit einfach, da diese zum Teil mit der beiliegenden Klebefolie fixiert werden konnten, was ein Bohren überflüssig machte.

iPhone-App bietet verschiedene Alarm-Modi

Neben der Basisstation gehören zum Lieferumfang des Gigaset elements Starter Kits noch ein Türsensor und ein Bewegungsmelder, die durch eine Bedienungsanleitung, Batterien und Befestigungsmaterial sinnvoll ergänzt werden. Für unseren Test stand noch der separat erhältliche Fenstersensor zur Verfügung – als zusätzlich aufrüstbare Sensoren des Systems sind noch eine drahtlose Überwachungskamera mit Nachtsichtfunktion und eine Alarmsirene, die laut Herstellerbeschreibung allerdings nur für den Innenbereich geeignet ist, optional erhältlich.

Das Gigaset Elements safety Starter Kit bietet in der App drei verschiedene Alarm-Modi, die mit den Titeln ‚Außer Haus‘, ‚Zuhause‘ und ‚Individuell‘ umschrieben werden. Je nach ausgewähltem Modus weist die App – auf Wunsch auch per Push-Mitteilung – auf Aktivitäten in der Wohnung hin, die durch die verbundenen Sensoren ermittelt wurden. Für die Hausüberwachung ist vor allem der erste Modus interessant: Er zeigt die gesamte Scharfschaltung der Anlage an und weist darauf hin, falls sich Personen zur Wohnung Zutritt verschaffen. Im ‚Zuhause‘-Modus beschränkt sich diese Funktion jedoch nur auf die Einbruchmeldung, sollte eine Tür oder ein Fenster gewaltsam geöffnet werden. Scheinbar hat der Hersteller hier eine Technik in den Sensoren verbaut, die auf Erschütterungen reagiert, und die somit zwischen normaler Benutzung und Gewalteinwirkung unterscheiden kann.

Vollständige Sicherheit kann nicht garantiert werden

Am Gigaset elements Starter Kit gefällt vor allem die gut bebilderte Installation der Sensoren und die Materialqualität. Im Gegensatz zu vielen Artikeln aus Fernost fällt auf, dass der Hersteller hier ausdrücklich auf Wertigkeit geachtet hat. Eine solche Qualität hat allerdings seinen Preis – während die Bewegungsmelder und die Fenster- und Türsensoren ab jeweils ca. 35 Euro erhältlich sind, schlägt die Überwachungskamera bereits mit ca. 110 Euro zu Buche (Amazon-Link). Unser hier vorgestelltes Starter Kit kann bei Amazon für derzeit 142,95 Euro erstanden werden (Amazon-Link). Gerade bei größeren Wohnungen, in denen viele Fenster und Türen vorhanden sind, kommt hier schnell eine große Summe zusammen. Das Problem existiert allerdings auch bei anderen Funkalarmsystemen, in denen die Sensoren zum Teil noch teurer sind.

Grundsätzlich ist anzumerken, dass auch diese Sicherheitslösung keinen 100%igen Schutz vor Einbrechern leisten kann. Damit die reibungslose Nachrichtenkette vom Erkennen des Einbruchs bis zur Mitteilung auf dem iPhone funktioniert, muss die Basisstation permanent mit den Servern des Herstellers verbunden sein. Das iPhone hat zudem über eine permanente Internetverbindung zu verfügen, damit entsprechende Mitteilungen zügig abgeglichen werden können. Beides kann sich in der Praxis als problematisch herausstellen: Liegt zum Beispiel ein Stromausfall vor, gibt es Funklöcher im Mobilfunknetz oder kommt es seitens der Internetprovider bzw. des Herstellers zur einer Störung, werden dem sicherheitsbewussten User keine Informationen übermittelt.

Fazit: Als Ergänzung zu einem bestehenden System sinnvoll

Auch hinsichtlich des Datenschutzes sollte man sich einige Gedanken machen. Um reibungslos funktionieren zu können, werden die Infos der installierten Sensoren mit einem externen Server des Herstellers abgeglichen – ob man dies bei sicherheitsrelevanten Themen unbedingt möchte, sei dahingestellt. Bei Verwendung der optionalen Überwachungskamera kann sogar Bildmaterial übertragen werden – zudem ist das Aufnehmen von Bewegtbildern der Kamera mit zusätzlichen monatlichen Kosten seitens des Herstellers verbunden, wahrscheinlich, weil dafür Cloud-Serverplatz bereitgestellt werden muss.

Das Gigaset elements safety Starter Kit ist daher eher als ergänzender Baustein in einem gesamten Haussicherheitskonzept zu sehen, das neben der Alarmtechnik auch eine passive Sicherheit, beispielsweise mit aufbruchhemmenden Fenster- und Türgriffen oder Sicherheitsschlösser- und beschläge beinhaltet.

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Kommentare 12 Antworten

  1. Sehr gute Analyse ! Habe das System schon einige Monate (gleich nach Erscheinen gekauft). Es gibt immer wieder Firmwareupdates für die Basis und die Sensoren, auch die App wird regelmäßig aktualisiert. Ausfälle gab es in der ganzen Zeit nur einen „großen“ mit ca. 2 Stunden und 2 kleine die weniger als 5 Minuten dauerten. Diese waren jeweils Nachts. Bin sehr zufrieden, auch die Batterielaufzeit der Sensoren ist top – es sind immer noch die mitgelieferten Batterien drin.

    Micha

  2. Sicherheitsrelevante Funktionen mein Zuhause betreffend, die über Herstellerserver laufen müssen, sind inakzeptabel und indiskutabel.
    Dazu kommt, dass man zwar Sensoren für viel Geld kaufen darf, dann aber erwartete Funktionalitäten nachträglich nochmal extra bezahlen muss (Kamera und „Bewegtbilder“). Was ist das nur für ein Unfug. Da gibt es deutlich bessere und vor allem preiswertere Systeme.
    Noch eine Ergänzung für die, die sich mit den Übertragungsstandards im Heimautomationsbereich nicht so auskennen. Siemens verwendet zur Funkübertragung den DECT-Standard. Der ist für extreme Funkleistung bekannt (oft gut hörbar in Boxen, Radios, etc.). Wer das überall im Haus haben möchte, bitte schön.

  3. Für detaillierte Infos zum Thema Hausautomation (auch aus Securitysicht) empfehle ich das c’t-Sonderheft, dass vor einer Woche herausgekommen ist. Da gibt es Tests auch unterwegs technischen Gesichtspunkten. Und Alternativen werden auch aufgezeigt 😉

  4. Das ist nix weiter als ein App-Spielzeug für verwöhnte Smartphone-Spinner – mehr nicht. Stellen wir uns folgendes vor: Man sitzt auf Malle in der Sonne und plötzlich meldet die App etwas. Ob es sich um einen Alarm oder eine Fehlmeldung handelt, ist noch nicht sicher. Sicher aber ist, dass der Urlaub eine neue, spannende Komponente dazu bekommen hat und ggf. genau an dieser Stelle die Erholung ihr Ende hat.

    Wer Sicherheitstechnik benötigt, der geht nicht in den Baumarkt oder E-Markt sondern zum Fachmann. Wer nämlich erstmal mehrere hundert EUR an die Polizei für einen Fehleinsatz gezahlt hat, der wird sich schnell überlegen solchen Bastellösungen zu vertrauen. Hinzukommt, dass die Installation von Videotechnik gerade im privaten Bereich einige wunderbare Fallen mit sich bringt, die richtig machen können. Alles das wird in der Anleitung des Bastelset nicht drinnen stehen.

  5. Zitat: „Scheinbar hat der Hersteller hier eine Technik in den Sensoren verbaut, die auf Erschütterungen reagiert, und die somit zwischen normaler Benutzung und Gewalteinwirkung unterscheiden kann.“

    Allein diese Aussage bestätigt: Lasst die Finger von Technik und Test weiter Spiele-Apps.

    Ich bin mir sicher es gibt Anwendungsgebiete für das Spielzeug, aber mit Sicherheit hat das wenig zutun. Hier wurde eine Lücke in der Home-Automation gesucht, wo Siemens etwas einschieben kann. Dazu nimmt man den schon seit Jahren regelmäßig vergewaltigten Namen „Giga Set“ und fertig ist Opis liebstes Spielzeug.

  6. Was gibt es denn sonst für Alternativen? Ich suche nach einfach einer kleinen Cam bestückt mit allerlei Sensoren (Wärme, Bewegung etc) auf die ich bei Bedarf aus der Ferne zugreifen kann. Finde da das scheinbar noch nicht erschienene Withings Home (http://www.withings.com/de/withings-home.html) interessant. Gibt es sowas möglichst ohne weitere Kosten noch von anderen Herstellern?

  7. Ich habe das System an den Fenstern meiner Praxis und im Inneren einen Bewegungssensor , das alles mit Sirene. Die Technik funktioniert einwandfrei und einen Fehlalarm hatte ich noch nie. Bin sehr zufrieden, da ich vorher mehrere Einbruchsversuche am Fenster hatte und einen geglückten Einbruch, bei dem die Scheibe eingeschlagen wurde. Wenn da die Sirene losgeht, möchte ich den Einbrecher sehen, der dann noch in Ruhe ausräumt… Seit der Installation ist allerdings nichts mehr vorgekommen, habe die Sensoren samt Alarmaufkleber allerdings auch gut sichtbar angebracht. Den Kindergarten eine Straße drüber hat’s nochmal erwischt, aber bei mir ist seitdem Ruhe!

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