Apple: Darum sind neue Spiele-Releases für macOS eine große Sache

Kommt mehr Bewegung in den Spiele-Sektor?

Die aktuellen Macs werden explizit auch mit ihrer Rechenleistung für Spiele beworben. Allerdings sieht der Markt für wirklich hochklassige Spiele für macOS bisher eher mau aus. AAA-Titel in Konsolenqualität finden sich für Apples Betriebssystem kaum, was wohl der restriktiven App Store-Politik Apples geschuldet ist. Nun kommt aber offenbar etwas Bewegung in die Angelegenheit.

Schon bevor der App Store und mobile Spiele existierten, bewarb Apple beispielsweise erste Intel-MacBooks mit Nvidia-Grafikkarte im Jahr 2008 auch mit dem Spiele-Titel Need for Speed Carbon, einem beliebten Rennspiel. Mit der Einführung des iPhones und Mobile Games konzentrierte sich Apples Verkaufsstrategie dann aber eher auf tragbare Spiele wie Angry Birds und Fruit Ninja, und verglich in Keynotes stolz die Verkaufszahlen des App Stores mit denen der PSP und des Nintendo DS.


Trotzdem gab es Gründe, warum es für das iPhone und den Mac keine Videospiele auf Konsolen-Niveau gab. Seinerzeit reichte die Hardware der meisten Intel-Modelle, vor allem MacBooks, nicht aus, um 3D-Spiele ausführen zu können. Bedingt durch die Tatsache, dass Macs einen deutlich geringeren Marktanteil als Windows-Rechner haben, machten sich viele Entwickler und Entwicklerinnen nicht die Mühe, ihre Spiele auf den Mac zu bringen. Und auch wenn mittlerweile das iPad über den gleichen Chip verfügt wie ein Mac, scheint der App Store weiterhin uninteressant für große Entwicklerteams zu sein.

Der App Store macht es Entwicklerstudios nicht leicht

Das liegt vor allem neben den strikten Regularien, die Apple aufruft, wenn man Spiele im App Store veröffentlichen will, auch an den hohen Provisionen in Höhe von 30 Prozent, die für ein Release auf der Apple-Plattform verlangt werden. Zum Vergleich: Der Epic Games Store verlangt lediglich 12 Prozent Provision, und auch Steam wurde aufgrund der großen Konkurrenz flexibler, was die anfänglichen 30 Prozent Provision angeht. Große Entwicklerstudios haben zudem ihre eigenen Game Stores, beispielsweise Electronic Arts und Rockstar. Für iOS gibt es aber außer dem App Store keine anderen Möglichkeiten, legal Spiele auf das Gerät zu laden. 9to5Mac greift diesbezüglich einige spannende Aspekte auf:

„So sind zum Beispiel gewalttätige Spiele im App Store zwar erlaubt, aber es gibt viele Einschränkungen für die Verbreitung von Titeln dieser Kategorie – darunter auch Dinge, die Entwickler nicht in Screenshots zeigen dürfen. Ein weiteres Beispiel ist, wie das Unternehmen tvOS-Entwickler dazu zwang, alle ihre Spiele mit der Siri-Fernbedienung kompatibel zu machen, selbst wenn das Spiel Unterstützung für Game-Controller hatte.

Angesichts all dieser Regeln ziehen es viele Entwickler vor, ihre Spiele nicht für iOS zu vertreiben, um sich nicht mit den Richtlinien des App Stores auseinandersetzen zu müssen. Man denke nur daran, dass die Nintendo Switch, die im Grunde ein SoC eines Einsteiger-Smartphones hat, viel mehr beliebte Spiele hat als iPhone und iPad.“

Silicon-Chips erlauben Wiedergabe von 3D-Spielen

Nach der WWDC 2023 und der Präsentation von Death Stranding für macOS mehrt sich aber die Hoffnung, das sich die Vorzeichen bald ändern könnten. Seit dem Start von Apple Arcade im Jahr 2019 hat Apple zudem versucht zu zeigen, dass man sich auch um Gamer kümmert. Und mit dem neuen macOS Sonoma wird es erstmals ein neues Game Porting-Tool geben, das Entwicklerstudios hilft, ihre Windows-Games mit nur wenig Aufwand für macOS zu portieren. Das Tool übersetzt DirectX 12 in Echtzeit in Metal 3 und hilft so, Spiele nativ für Apple-Plattformen zu erstellen. Gleichzeitig verfügt macOS 14 auch über einen Game Mode, der die Hardware-Ressourcen verwaltet, um die beste Leistung zu erzielen, wenn ein Spiel läuft.

Mit Apples hauseigenen Silicon-Chips sind nun auch Einsteiger-Macs in der Lage, 3D-Spiele auszuführen, was Apple dazu bewogen hat, während der WWDC 2023 auch weitere hochkarätige Spiele wie Resident Evil, Layers of Fear oder Stray für den Mac anzukündigen. Nun gilt es für Apple, mit Entwicklerstudios zusammenzuarbeiten, anstatt wie bisher lediglich Regeln aufzustellen. Auf das Ergebnis darf man gespannt sein.

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