Bird Buddy: Smartes Vogelfutterhaus mit Kamera und KI-basierter Artenerkennung

Ich habe das Gadget ausprobieren können

Ein blaues Bird Buddy Futterhaus auf einem Pflock mit Garten im Hintergrund

Über die smarte Futterstation für Vögel, den Bird Buddy, haben wir hier im Blog bereits mehrfach berichtet. Gestartet vor wenigen Jahren als Crowdfunding-Projekt bei Kickstarter, gab es beim amerikanischen Hersteller zunächst ein paar Produktions- und Lieferprobleme, ehe die smarten Futterhäuschen dann an Vogelfans aus der ganzen Welt verschickt werden konnten.

Nun ist das Bird Buddy Futterhäuschen allerdings auch flächendeckend verfügbar und kann auf der Website des Unternehmens ohne Vorbestellung direkt geordert werden. Laut Angaben meines Pressekontakts beträgt die Versandzeit nach Europa rund acht Tage. Bedingt durch die verbesserte Verfügbarkeit des Bird Buddys konnte auch ich die smarte Futterstation samt Kameramodul nun endlich selbst testen, und möchte euch daher meine ersten Eindrücke des Futterhäuschens schildern.


Mir liegt seit einigen Wochen die vom Hersteller als „Smart Bird Feeder“ bezeichnete Vogelfutterstation in der blauen Variante inklusive des optional verfügbaren Solardaches vor. Im Lieferumfang enthalten ist neben dem Futterhäuschen aus recyceltem Kunststoff, dem weißen Kameramodul samt integriertem Akku und einem USB-C-Ladekabel auch eine weiße Kordel zum Aufhängen des Häuschens sowie ein weißer Becher, mit dem sich das Vogelfutter bequem einfüllen lässt.

Ich habe mich entschieden, das Futterhäuschen in einer geschützten Ecke im Garten aufzuhängen, an der auch tagsüber viel Sonnenlicht auf das Solardach der Futterstation treffen kann. Wichtig zu wissen bei der Wahl des Standortes ist neben der guten Sonneneinstrahlung – sollte man das optionale Solardach verwenden – auch eine stabile Verbindung zum heimischen WLAN. Das Bird Buddy Futterhäuschen verbindet sich nämlich über die hauseigene iPhone- und iPad-App (App Store-Link), die kostenlos im deutschen App Store erhältlich ist, mit dem Kameramodul, und leitet so Sichtungen von Vogelarten als Fotos und Videos an die App weiter.

Einrichtung erfolgt problemlos über Bird Buddy-App

Das Bird Buddy Futterhaus mit Verpackung und Messbecher auf einem Gartentisch

Die Einrichtung des Bird Buddys erfolgt über das Kameramodul, das nach vorne aus dem Futterhäuschen entnommen werden und über USB-C binnen 3-4 Stunden voll aufgeladen werden kann. Die App fordert einen zunächst auf, die Futterstation zu benennen und dann das Kameramodul in das eigene WLAN einzubinden. Im Anschluss kann es voll geladen in das Häuschen eingesetzt werden und liefert alsbald Benachrichtigungen, sobald gefiederte Besucher die Futterstelle aufsuchen.

Bis es dazu kommt, kann es durchaus einige Tage dauern, bis die Vögel die neue Futterquelle entdeckt und angenommen haben. Bei mir hatten die Piepmätze das Häuschen aber schnell ausgemacht, und so gab es nach etwa zwei bis drei Tagen schon erste Push-Mitteilungen, dass Besucher vor Ort waren. Diese kann man in der App öffnen, die von Bird Buddy aufgenommenen Fotos und eventuell vorhandenen Videos ansehen und auch in der App in der arten-eigenen Galerie speichern. So hat man eine wachsende Sammlung an Vogelarten und ihre festgehaltenen Besuche. Ich konnte nach einiger Zeit sogar wiederkehrende Besucher ausmachen, darunter eine zerzaust aussehende Blaumeise oder eine Kohlmeise, die eine speziell geformte Flügelfeder aufwies.

Solardach bietet echten Mehrwert

Blaue Bird Buddy Futterstation in der Rückansicht

Vor allem jetzt in den Sommermonaten macht sich auch das Solardach, das einfach auf das reguläre Dach des Futterhäuschens aufgeklickt wird, bezahlt. Ein USB-C-Kabel verbindet das Solardach mit dem Kameramodul, das ich nur in einer längeren bewölkten Regenphase einmal entnehmen und in der Wohnung aufladen musste. An sonnigen Tagen lud das Solardach den Akku des Kameramoduls kontinuierlich auf, so dass kein manuelles Entnehmen und Aufladen nötig war. Wer auf das Solardach verzichtet, wird das Kameramodul rund alle fünf bis sieben Tage selbst entnehmen und aufladen müssen. Ich kann daher das optionale Zubehör des Solardachs definitiv empfehlen, wenn man das Futterhäuschen möglichst autark und ohne viel Aufwand betreiben möchte.

Das Herzstück des Bird Buddys ist die eigene App, die neben den Sichtungen der Vögel auch eine eigene KI-basierte Artenbestimmung bietet. In meinem Fall wurden die Vogelarten fast alle korrekt erkannt, lediglich bei einer kleinen Meise gab es aufgrund der Aufnahmen Zweifel, ob es eine Kohl- oder Tannenmeise gewesen sein könnte. Laut Bird Buddy kann die KI rund 1.000 weltweite Vogelarten erkennen. Bei Blaumeisen, Rotkehlchen, Kohlmeisen und Heckenbraunellen, die bei mir die häufigsten Besucher ausmachten, gab es keine Probleme mit der Erkennung.

Andere Personen können als Gäste an Futterstation teilhaben

Vier iPhone-Screenshots der Bird Buddy-App

Besonders toll für Vogelfans ist auch ein Bereich in der App, in der sich Videos von anderen Bird Buddy-Stationen auf der ganzen Welt einsehen lassen. Hier hat man einen kontinuierlichen „Vogel-Feed“ und kann auch interessante neue Arten entdecken, die hierzulande nicht heimisch sind. Wer selbst nicht zu den Videos beitragen möchte, kann die eigene Futterstation in den Einstellungen von dieser Option ausnehmen. Auch ein Community-Feature mit den besten und schönsten Vogelaufnahmen wird vom Entwicklerteam zur Verfügung gestellt: Dort lassen sich wie in sozialen Netzwerken auch Likes für die hübschen Piepmätze verteilen.

Vogelfans, die kein eigenes Häuschen besitzen oder aufstellen können, kann man über eine Teilen-Funktion an den Benachrichtigungen und Sichtungen des eigenen Bird Buddys über eine Einladung teilhaben lassen. Dies funktionierte mit einer eingeladenen Freundin problemlos, die nach dem Download der Bird Buddy-App ebenfalls Benachrichtigungen über neue und wiederkehrende Besucher meines Futterhäuschens bekam. Bis zu drei Gäste lassen sich einladen, die aus der Ferne über Ereignisse an der Futterquelle informiert werden.

Spielerische Wissensvermittlung inklusive

Blaue Bird Buddy Futterstation hängt an einem Haken im Garten

Vor allem für Kinder ist die Bird Buddy Futterstation ein echtes Highlight, um so heimische Vogelarten einmal aus der Nähe betrachten und wiederkennen zu können. Jeder erkannter Vogel aus der Sammlung verfügt in der App über eine eigene Detailseite, wo Infos zur Verbreitung, Charakteristika, Größe, Gewicht, Lieblingsnahrung und auch kurze Tonaufnahmen des Gesangs und des Rufes der Art zur Verfügung stehen. So bleibt auch der Wissensfaktor nicht unbehandelt. Durch das Aufstellen eines Bird Buddy-Futterhäuschens sorgt man darüber hinaus auch für wissenschaftliche Erkenntnisse: Man trägt „äußerst wichtige Informationen zur Datenbank der Vogelzüge und -populationen bei, die den Experten helfen, diese besser zu verstehen und zu schützen“, so das Bird Buddy-Team auf der eigenen Website.

Als Fazit kann ich für mich als Natur- und Tierfreundin nur festhalten, dass ich von der Möglichkeit, ein kamerabasiertes Futterhäuschen für Vögel nutzen zu können, total begeistert bin. Die Aufnahmen der Kamera sind von sehr guter Qualität, das Solardach des Bird Buddys sorgt für eine lange autarke Akkulaufzeit, und die App macht mit ihren verschiedenen Bereichen und qualitativer Aufbereitung der Sichtungen richtig Spaß. Wenn ich einen Kritikpunkt am Bird Buddy habe, dann sind es die Anschaffungskosten: Das Basismodell der Futterstation, das in blauer und gelber Farbvariante erhältlich ist, kostet 199 USD (ca. 181 Euro), inklusive des Solardaches landet man bei 269 USD (ca. 244 Euro). Das sind durchaus happige Kosten für ein kleines smartes Gadget – auch wenn es im Alltag unglaublich viel Freude und neues Wissen mit sich bringt. Als Geschenk für Vogelfans oder Familien mit Kindern dürfte die Bird Buddy-Futterstation jedoch zweifelsohne für leuchtende Augen sorgen.

‎Bird Buddy: Smart Bird Feeder
‎Bird Buddy: Smart Bird Feeder
Entwickler: Buddy Bird Inc
Preis: Kostenlos
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Kommentare 12 Antworten

  1. Ich als Technik-Nerd finde die Idee echt toll. Mir stellt sich da aber die Frage. Warum Vögel im Sommer füttern. Ursprünglich hieß es von diversen natur- und Tierschutzinstituten dass man im Sommer nicht füttern sollte. An heißen Tagen sei ein Vogelbad sehr zu empfehlen.
    Wie ist das Verhalten der kamera im Winter bei -10 Grad? Funktioniert die dann auch? Akku? Im frühjahr kaputt? Also im winter einmotten? In den Monaten, in denen die Vögel schwieriger Nahrung finden??
    Das Projekt macht für mich daher weniger Sinn..??
    Was ist Eure Meinung dazu???

    1. Gleiche Ansicht.
      Laut NABU ist das Thema „Vogelfütterung im Sommer“ aber nicht grundsätzlich abzulehnen, es gibe Vor- und Nachteile, die auch unter Ornithologen heiß diskutiert werden.
      Ich würde aber auch keine Vögel im Sommer füttern – nicht aus Sparsamkeit, sondern, weil ich auch nach Durchlesen der NABU Infos bzgl Pros und Cons keinen echten Mehrwert sehe.
      Für den Winter wäre die Futterstation cool, jedoch bezweifle ich, dass der Akku da mitmacht.

    2. Wir könnten auf die Schnelle leider keinen Winter simulieren, auch wenn wir in den letzten drei Wochen alles mögliche versucht haben. Es hat lediglich für Mistwetter gereicht 😉

      1. Gut gespielt 😅
        Laut Internetseite arbeitet das Kamera-Modul bis -20 Grad Celsius (aber wie lange schafft dann der Akku?) und schaltet sich darunter vollständig ab.
        Mit ‚cart10‘ kann man übrigens nochmal 10$ sparen.

      2. Meins konnte ich bereits über den letzten Winter testen.
        Es hängt bei uns am Apfelbaum. D.h. die Lichtversorgung war im Herbst/ Winter besser wie jetzt im Sommer.
        Kälte machte der Kamera nichts aus. Ich kann mich aber auch nicht an -10° erinnern.

  2. Ich war früher auch kein Freund des Sommer-Fütterns. Aber die Zeiten ändern sich. Einige Vogelarten sind (bei uns) selten geworden und nicht alle finden mehr ausreichend Nahrung. Zumal hier in Stadtnähe immer mehr Flächen versiegelt werden, auch durch Split-aufgeschüttete Vorgärten. Nie streunten mehr Katzen durch die Straßen als heute, permanent schlagen diese nicht nur Jungvögel sondern auch am Boden Futter suchende. Auch suchen viele Vögel nicht bei Starkregen und (zunehmender) sengender Hitze auf Freiflächen. Und es gibt immer noch Zeitgenossen, die wichtige Bäume in ihren Ziergärten abholzen.
    Sommer-füttern ermöglicht also auch gefährdungsfreie Futtersuche. Auf dem Land ist es hingegen sicher nicht nötig.

    Zu dem Gadget: Das ist die erste Woche schön, dann ersäuft man in Bildern die man längst schon zig mal hat. Der Regenschutz ist offensichtlich unzureichend. Wir haben oft „seitlichen“ Regen, bei dem Teil liegt zu viel Futter frei. Auch starker Wind dürfte die Körner durch die Gegend blasen.
    Ich persönlich knipse lieber entspannt von der Couch aus mit der Bridge-Kamera. Da kommt dann noch der Kick „der Jagd“ dazu 😂

  3. Das Teil scheint mal wieder nur mit deren Server zu funktionieren. Wenn der Laden insolvent geht, ist das Schrott. Warum wird das Thema in Euren Tests immer nicht behandelt? Einfach im Router den Zugang sperren und dann testen, ob man mit der App noch zugreifen kann.

  4. Bei mir hat das Kamera-Modul wie bei vielen der ersten Lieferung nach nicht Mal 6 Monaten den Geist aufgegeben. Ich warte jetzt seit Monaten auf die Ersatzlieferung – vielleicht klappt es ja bis zum Herbst noch.

  5. Wir haben seit Jahren einfach eine Blink-Kamera in unserem Vogelhaus und erfreuen uns über Scharen von Vögeln und frechen Eichhörnchen.
    Dieses Vogelhäuschen benötigt für die Solarzellen Licht, bei uns war es jedoch so, dass die Vögel nur ein Vogelhaus im geschützten Dickicht angesteuert hatten.
    Ein ursprünglich baumelndes Vogelhaus unter dem Apfelbaum wurde konsequent gemieden.

    Dies Produkt ist eine schöne Idee, aber mit einfacheren Mitteln, wie z.B. der Blinkkamera, erzeugt man nach meiner Meinung deutlich schönere Ergebnisse und unser Vogel-Buffet ist durch freie Wahl des Vogelhauses auch gleich etwas üppiger 😉

    1. Dieses Vogelhaus benötigt nicht zwingend Solarzellen. Das Kameramodul kann auch einfach entnommen und wieder aufgeladen werden.
      Deine Blink-Kamera benötigt wohl auch irgendwie Strom.

      1. Das ist richtig, aber einmal pro Jahr, wenn es hoch kommt. Bis dahin wurden dann aber auch sehr viele kleine Besucher gefilmt.
        Auch das Risiko, dass der Anbieter plötzlich sang- und klanglos verschwindet ist nicht gegeben. Einmal davon abgesehen, dass sich dieses Vogelhaus optisch fast schon in der Netzhaut einbrennt…
        Wie soll ich das den Tieren erklären, die mögen es gediegen?!

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