Bluesky: Dezentrale Twitter-Alternative jetzt für alle offen

Ab sofort offen für alle Interessierten

Bluesky-Banner mit Logo und Schriftzug vor dunkelblauem Sternenhimmel

Seit mittlerweile einem Jahr steht das soziale Netzwerk Bluesky (App Store-Link), das als dezentrale Alternative zu Twitter bzw. X an den Start gegangen ist, in einer einladungsbasierten Version im App Store bereit. Die Anwendung kann von Personen genutzt werden, die über einen Einladungscode verfügen. Letztere werden wöchentlich allen bereits angemeldeten Nutzern und Nutzerinnen von Bluesky zur Verfügung gestellt und können an andere Personen weitergegeben werden.

Nun hat Bluesky in einem eigenen Blogbeitrag angekündigt, das einladungsbasierte System des sozialen Netzwerks aufzugeben und die Plattform für alle Interessierten zu öffnen. Schon im ersten Jahr der geschlossenen Betaversion konnte Bluesky mehr als drei Millionen Nutzer und Nutzerinnen anhäufen.


Die bisher verteilten Invite-Codes sollten dazu dienen, das Wachstum des Microblogging-Dienstes entsprechend steuern zu können. Währenddessen arbeitete man bei Bluesky im Hintergrund an weiteren Features wie Moderations-Tools, benutzerdefinierten Feeds und mehr. Nachdem man auch das dezentrale System weiter aufbauen konnte, ist nun offenbar der Zeitpunkt gekommen, an dem man sich auch dem wachsenden Bedarf an Wartung und Moderation widmen kann oder will.

Und noch in diesem Monat sollen externe Entwickler und Entwicklerinnen ihre eigenen Server auf dem zugrunde liegenden AT-Protokoll hosten können, das dem von Mastodon bekannten ActivityPub-Protokoll Konkurrenz machen soll. Die Idee ist, dass Bluesky-User in der Lage sein werden, sich für Erfahrungen zu entscheiden, die nicht von der Firma betrieben werden, und ihre Profile mit ihnen zu konkurrierenden Anwendungen im Netzwerk zu bringen.

Bluesky: Aktuell 1,6 Millionen monatliche User

 

Drei iPhone-Screenshots von Bluesky

Bluesky ist als gemeinnütziger Betrieb angelegt und kommt derzeit auf knapp 40 Vollzeit-Angestellte, von denen etwa die Hälfte mit Moderation und Benutzerunterstützung beschäftigt ist. Gegenüber The Verge berichtet Bluesky-CEO Jay Graber, dass die Bluesky-App momentan über 1,6 Millionen monatliche User sowie 25.000 benutzerdefinierte Feeds verfügt. Letzteres ist ein einzigartiges Merkmal des AT-Protokolls, bei dem man aus User-generierten Feeds auswählen kann – laut Graber gibt es beispielsweise sogar einen Feed, der ausschließlich Fotos von Moos anzeigt.

Wenn Bluesky in den kommenden Wochen das AT-Protokoll für Dritte freigibt, wird theoretisch jeder in der Lage sein, einen Server mit eigenen Regeln zu erstellen. Graber nennt dies einen „experimentellen Rollout“ und betont, dass dies ein schrittweiser Übergang sein wird. „Ich denke, wir werden mit einem langsamen Rollout beginnen, die Geschwindigkeit begrenzen und sicherstellen, dass sich das Netzwerk nicht über Nacht komplett verändert.“

Bluesky ist ab sofort auch ohne Einladungscode nutzbar und kann unter iOS 13.4 oder neuer installiert werden. Der rund 36 MB große Download ist kostenlos, die App kann auch in deutscher Sprache verwendet werden. Eine iPad- oder Mac-Version von Bluesky gibt es bislang noch nicht, mit Graysky (App Store-Link) ist allerdings auch schon ein Drittanbieter-Client für den Microblogging-Dienst erschienen, der über eine iPadOS-Variante verfügt.

‎Bluesky Social
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Entwickler: Bluesky PBLLC
Preis: Kostenlos
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Kommentare 2 Antworten

  1. Es gibt leider noch keine iPad-App. Insgesamt ist BlueSky noch sehr weit weg vom Komfort und den Funktionen, die eine entsprechende Mastodon-App wie Mona bieten.
    Da die Protokolle ähnlich sind… könnte man die Konten nicht verknüpfen?
    Ich befürchte, trotz aller Gemeinnützigkeit, dass es früher oder später nervige Werbung geben wird.

    1. Ja, in der Hinsicht hinkt Bluesky auch ein Jahr nach Release immer noch sehr hinterher. Auch Hashtags werden bislang noch nicht unterstützt. Da Bluesky auf das AT-Protokoll setzt, Mastodon etc. auf ActivityPub, glaube ich nicht, dass eine Interoperabilität in naher Zukunft gegeben sein wird – finde ich persönlich auch schade.

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