Elgato Netstream 4C: Neue Streaming-Box für Kabelfernsehen im ausführlichen Test

Der Hersteller Elgato, ein Spezialist für mobile TV-Lösungen, hat mit dem Elgato Netstream 4C ein interessantes Produkt für den heimischen Kabelanschluss auf den Markt gebracht.

Elgato Netstream 4C 1 Elgato Netstream 4C 2 Elgato Netstream 4C 3 Elgato Netstream 4C 4

Ob das packende Fußballspiel, spannende Serien oder einfach nur die abendlichen Nachrichten: Auch Bewohner von Mehrpersonen-Haushalten oder Wohngemeinschaften mit Kabelanschluss möchten auf Unterhaltung und Infos aus dem TV nicht verzichten. Damit beginnt allerdings gleichzeitig das Problem, denn nicht jeder Raum im Haus verfügt über eine entsprechende Steckdose in der Wand – und nicht immer ist ein Fernsehgerät vorhanden. Praktisch, dass es Lösungen gibt, die via Netzwerk, App und Software auch für Hausgemeinschaften einen ortsunabhängigen Empfang ermöglichen. Wir haben uns daher den erst kürzlich erschienenen Kabel-TV-Empfänger Netstream 4C von Elgato näher angesehen, der unter anderem zum Preis von 190,38 Euro bei Amazon erhältlich ist. Verfügt man statt eines Kabel- über einen DVB-S2 Satelliten-Anschluss, gibt es als Alternative den Elgato Netstream 4Sat im Handel.


Zum Lieferumfang der 25 x 12,6 x 4,1 cm in silbermattem Metall gehaltenen Empfangsbox, die mit ihren 806 Gramm Gewicht einen wertigen Eindruck vermittelt und auch für die Wandmontage geeignet ist, gehört neben dem Netzteil ein Ethernet-Kabel für die Verbindung zum Router sowie eine Kurzanleitung. Auch ein Lizenzschlüssel, der zur Aktivierung der kostenlos aus dem Netz herunterladbaren TV-Software EyeTV (Mac) oder TerraTec Home Cinema (PC) nötig ist, liegt der Verpackung bei. Alternativ kann für iPhone und iPad die kostenlose App EyeTV Netstream aus dem App Store (App Store-Link) bezogen werden.

Elgato Netstream 4C muss per Kabel mit dem Router verbunden werden

Die erste Inbetriebnahme des Elgato Netstream 4C gestaltet sich denkbar einfach. Das Netzwerkkabel wird in die Buchse auf der Rückseite gesteckt und mit einem freien Ethernet-Port am Router des Heimnetzwerkes verbunden. Eine eigene WLAN-Funktion besitzt das Gerät nicht – bei gleichzeitig vorhandenem, drahtlosen Router oder Access-Point wird das Signal des Empfängers aber auch drahtlos verbreitet, was sich besonders bei einem gewünschten Fernsehabend im Garten oder auf dem Balkon auszahlt. Außerdem muss die TV-Buchse des Kabelanschlusses mit einem nicht zum Lieferumfang gehörenden Kabel und die Stromversorgung in den entsprechenden Anschlüssen positioniert werden.

Nach Inbetriebnahme durch Betätigen des Netzschalters startet der Netstream 4 C automatisch, was durch die entsprechende Aktivität der Betriebs-LED auf der Oberseite und der Netzwerk-LEDs am RJ-45-Port signalisiert wird. Alle weiteren Schritte, die zu einem ungetrübten Fernsehspaß beitragen, werden ausschließlich via App bei mobilen Geräten oder per TV-Software am Mac und PC vorgenommen, die selbstverständlich über WLAN oder Kabel mit dem gleichen Netzwerk verbunden sein müssen.

Gefundene Senderliste lässt sich individuell sortieren

Nach der Installation der Apps muss zunächst ein Suchlauf vorgenommen werden, der sämtliche am Kabelanschluss verfügbaren TV- und Radiosender, die über den digitalen Standard DVB-C ausgestrahlt werden, sichtbar macht. Hier sorgt eine langwierige Sendersuche – speziell auf dem iPhone und iPad mit etwa 20 Minuten – für eine zwischenzeitliche Auszeit, was aber auch der Fülle des vom Kabelanbieter zur Verfügung gestellten Programmangebots liegen könnte. Denn auch die verschlüsselten Sender, die nur via Pay-TV und einer entsprechenden Code-Karte geschaut werden können, werden vom Netstream 4C aufgelistet. Mangels fehlendem Kartenslot bleiben diese allerdings außen vor. Nach erfolgreichem Suchlauf steht eine Senderliste zur Verfügung, die durch die Sortierungsfunktion in der iOS- und Mac-App den eigenen Wünschen angepasst werden kann.

Im mehrwöchigen Test präsentierte sich der Elgato Netstream 4C als unkomplizierter Empfangsbaustein fürs Kabelfernsehen, der auch mit akzeptablen Umschaltzeiten zwischen den Sendern aufwarten kann. Durch das eingebaute Hardware-Transcoding erfolgt die Wiedergabe der Sender erfreulich flüssig. Auch die vorliegenden, hochauflösenden HD-Kanäle werden ruckelfrei und in guter Qualität gestreamt. Über die App Netstream stellt Elgato außerdem eine Programmübersicht zur Verfügung, die sich aus den über Kabel verbreiteten EPG-Informationen der Fernsehstationen speist und auch ergänzende Angaben zu den Sendungen anbietet.

Aufzeichnungen möglich, aber nur bei eingeschalteter Netstream-Box

TV-Shows, Spielfilme oder sonstige Ausstrahlungen können über die App auch direkt per Click aufgezeichnet werden. Hier gehen die Softwarelösungen Eye TV am Mac oder Terratec Home Cinema am PC noch einen Schritt weiter: Über sie sind auch vorprogrammierte Aufnahmen möglich, allerdings nur bei eingeschaltetem Rechner. Die Speicherung der Videodateien erfolgt auf dem jeweiligen Gerät und nicht zentral – die zwei USB-Ports auf der Rückseite des Netstreams 4C dienen laut Angabe des Herstellers ausschließlich zur Wartung und für Updates und sind nicht für Speichermedien, zum Beispiel mobile Festplatten oder USB-Sticks, vorgesehen.

Wie der Name des Gerätes bereits andeutet, kann das Elgato Netstream 4C mit vier eingebauten Empfangsteilen aufwarten. Diese sind voneinander vollständig unabhängig, sodass zum Beispiel drei Personen unterschiedliche Sender parallel ansehen können, während zeitgleich an anderer Stelle ein weiterer Kanal aufgenommen wird. Gerade für Wohngemeinschaften oder größere Haushalte dürfte das Gerät damit besonders interessant sein.

Positives Fazit mit kleinen Verbesserungs-Vorschlägen

Insgesamt fällt das Fazit für die Kabelempfänger-Box vor allem durch die einfache Funktionalität vorwiegend positiv aus: Der Elgato Netstream 4C stellt das am Kabel anliegende, digitale TV- und Radioprogramm auf den verschiedenen Geräten des multimedialen Haushalts unkompliziert zur Verfügung. Wünschenswert wäre allerdings noch eine zentrale Verwaltung und Speicherung der Aufnahmen gewesen – damit könnte ein gemeinsamer Zugriff auf den Pool der aufgezeichneten Sendungen möglich gemacht werden. Gerade dort, wo häufig Raum und Gerät gewechselt werden, bietet sich eine solche Funktion geradezu an. Auch die Notwendigkeit des dauerhaften Einschaltens des Aufnahmegerätes würde so entfallen. Eine eigene WLAN-Funktion hätte dem Netstream 4C ebenfalls gutgetan, besonders für die Haushalte, in denen Kabelsteckdose und Router nicht am gleichen Ort im Haus anzutreffen sind. Insgesamt gesehen ist die Streaming-Box jedoch eine echte Erleichterung und zuverlässiger Begleiter für WGs oder Familien mit einem zentralen Kabelanschluss.

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Kommentare 12 Antworten

  1. Das definitive Ausschlusskriterium erwähnt ihr nur am Rande:
    Wie eigentlich immer aus dem Hause Elgato mal wieder ein prinzipiell tolles und weitestgehend (für DVB-C konkurenzloses) Gerät – aber ohne Kartenslot!!!
    Was soll man denn damit? Da bekommt ja nicht mal die Privaten in HD – geschweige denn Sky und Konsorten. Also leider mal wieder völlig sinnfrei und am Markt vorbei.

  2. Kommentar zu zentraler zentrale Verwaltung und Speicherung der Aufnahmen:

    Festplatte an den Router (z.B. AirPort Extreme) anschliessen, Auf allen Macs in den Einstellungen von eyeTV die Festplatte als Speicherort einrichten, fertig.

    Jetzt noch eine Frage an den Autor: Antennenkabel kommt in die Box rein, TV-Signal wird per WLAN an Computer und iOS-Geräte verteilt. Soweit klar.

    Was ist mit dem (normalen) Fernseher, kann er direkt an die Box angeschlossen sein? (auf den Bildern ist ein Ausgangs-Antennenanschluss)

    1. Hinweis dazu: dennoch muss dann einer deiner Macs laufen während der Aufnahme. Und wenn der „nur über WLAN am Netz ist, halbiert sich deine Bandbreite, weil er gleichzeitig den Stream empfangen und auf die Netzwerkplatte schreiben muss. Bei HD wirds da evtl. schon eng…

    2. Wenn jemand meine Frage beantworten könnte, wäre das super. Danke im Voraus.

      Die Frage:
      Jetzt noch eine Frage an den Autor: Antennenkabel kommt in die Box rein, TV-Signal wird per WLAN an Computer und iOS-Geräte verteilt. Soweit klar.

      Was ist mit dem (normalen) Fernseher, kann er direkt an die Box angeschlossen sein? (auf den Bildern ist ein Ausgangs-Antennenanschluss)

    1. Aber nicht jeder hat einen Anschluss von Kabel Deutschland. Zudem ist die App nur für Kunden relevant, die auch Internet von Kabel Deutschland beziehen.

    1. Aus der App heraus ist nicht exportierbar. Am Mac oder PC geht das Exportieren der Videodateien, für die zum Teil das Format ausgewählt werden kann.

  3. Hallo,
    man muss hier ganz klar auch sehen das dieser DVB-C to IP Server von Elgato nicht einen vollständigen Fernsehanschluss ersetzen kann. Solche Sachen sind im Moment noch als Problemlöser gedacht wenn man an bestimmten Orten keine Möglichkeit hat einen Anschluss zu legen oder wenn man einfach mal übers Tablet am Frühstückstisch was anschauen will.
    Ich habe das Gerät bei einem Kumpel zusammen installiert. Dort war auch im neuen Schlafzimmer keine Dose vorhanden und Kabel wollte man keines durch die Wohnung ziehen. So wurde dieser Elgato gekauft und wird nun mit einem Panasonic 39″ TV Gerät betrieben der das DVB to IP Protokoll beherrscht. Was man jedoch im Moment noch beachten muss wenn man den Elgato in Betrieb nimmt und zusammen mit einem Panasonic TV laufen lassen will ist folgendes:
    Zuerst den Elgato ins Netzwerk einbinden über LAN, wenn man dann die App auf dem Smartphone oder Tablet startet will diese ein Software-Update durchführen! Wenn ein Panasonic TV betrieben werden soll dann darf dieses Update NICHT gemacht werden… wird dieses gemacht dann findet der TV im Anschluss den Server nicht mehr! Das Problem ist bei Panasonic und auch Elgato bekannt, es gibt jedoch noch keine Lösung. Wer nur über Smartphone oder Tablet das benutzen will der kann das Update gerne machen.
    Das Software-Update kann einfach mit „Abbrechen“ nicht gestartet werden. Danach kann man z.B. erst mal auf dem Smartphone oder Tablet die Sendersuche machen. Funktioniert ohne Probleme. Am TV muss dann natürlich auch ein Sendersuchlauf gemacht werden. Dazu sollte der TV und der Elgato Server natürlich im gleichen Netzwerk sein. Wichtig bei der Sendersuche am Panasonic TV ist, das man bei der Auswahl zum TV-Signal auch nur die Suche über DVB to IP auswählt und kein anderes Signal noch (DVB-S oder ähnliches). Dann sollte der TV den Server finden und man kann die Sendersuche starten (dauert zwischen 5 und 10 Minuten).
    Danach steht dem TV vergnügen nix mehr im Wege. Die Umschaltzeiten sind ok (bei SD etwas kürzer, bei HD etwas länger, aber max. 1 Sekunde würde ich sagen). Das einzige worauf man dann achten muss ist, dass jedesmal beim starten der App am Smartphone oder Tablet wieder die Meldung kommt das ein Software Update verfügbar ist. Dies muss man halt immer übergehen und auf „Abbrechen“ gehen. Ansonsten läuft die Kombination ohne Probleme. Bis zu 4 Geräte können gleichzeitig über IP schauen (auch unterschiedliche Programme).
    Noch einen Tip: Wer bereits das Software-Update am Elgato gemacht hat kann dieses Rückgängig machen damit ein Panasonic TV den Server findet, funktioniert folgendermaßend:
    Taste am Elgato im ausgeschalteten Zustand drücken, dann Elgato einschalten und nach einigen Sekunden, wenn er aufgeregt zu blinken anfängt, die Taste loslassen.
    Hoffe ich konnte damit weiterhelfen!

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