Huawei FreeBuds 5: Ungewöhnlich designte AirPods-Alternative im Test

Ab sofort für 159 Euro im Handel erhältlich

Es ist noch gar nicht so lange her, rund zwei Wochen, dass wir erstmals über die neuen Huawei FreeBuds 5 (Amazon-Link) berichtet haben. Seinerzeit stand das neue True Wireless-Modell gerade in den Startlöchern – mittlerweile sind die kabellosen Kopfhörer in ihren drei Farbvarianten Silver Frost, Ceramic White und Coral Orange auch flächendeckend im Handel erhältlich.

Ich hatte nun kurz nach dem Release des neuen Modells die Möglichkeit, mir die Huawei FreeBuds 5 mit ihrem ungewöhnlichen tropfenartigen Ohrhörer-Design genauer anzusehen. Insbesondere die Passform war für mich ein spannendes Testkriterium, da mir viele offene True Wireless-Kopfhörer wie auch die AirPods, die in die Ohrmuschel „eingehängt“ werden, aufgrund meiner kleinen Ohrmuscheln nicht passen. Unangenehme Druckgefühle oder ein wackeliger Sitz sind dann häufig die Folge. Ich war also gespannt zu erfahren, wie es sich mit den Huawei FreeBuds 5 verhält, die laut Hersteller-Aussage über ein „luftiges, offenes Design, das in Zehntausenden von ergonomischen Simulationen optimiert wurde“, verfügen.


Die FreeBuds 5 verfügen laut Huawei über ein stromlinienförmiges Design, das dank der bereits erwähnten Simulationen und Optimierungen sicherstellt, dass sich die Ohrhörer den Konturen der Ohren anpassen. Der tropfenförmige Stil soll für ein leichteres Tragegefühl eine größere Kontaktfläche zwischen den Kopfhörern und den Ohren bieten. Der bogenförmige Körper sorgt dafür, dass der Druck gleichmäßig verteilt wird, wenn ein Kopfhörer angetippt wird, so dass Interaktionen schnell und mühelos funktionieren.

Auch klanglich wollen die Huawei FreeBuds 5 überzeugen: Sie verfügen über einen dynamischen Ultra-magnetischen Treiber, der mit der Bass-Turbo-Technologie ausgestattet ist und dafür sorgt, dass tiefe Töne klar und deutlich werden, mit kraftvollen Basstönen, die bis auf 16Hz abfallen. Der Frequenzgang ist dank der Dual-Circuit-Magnete um 30 Prozent höher als bei der vorherigen Generation. Der dreifach adaptive EQ optimiert die Klangqualität in Echtzeit von 100Hz bis 2000Hz, um Abweichungen zu eliminieren, die durch die Form des Gehörgangs, die Art des Tragens und die Lautstärke verursacht werden. Dies gewährleistet eine gleichbleibend hohe Klangqualität. Zudem unterstützen die Huawei FreeBuds 5 die Codecs L2HC und LDAC.

Hybride und KI-gestützte Geräuschunterdrückung

Die Huawei FreeBuds 5 bieten darüber hinaus eine hybride Geräuschunterdrückung mit drei Mikrofonen, die sich an die Ohrform und die Art des Tragens anpasst. Mit dem intelligenten dynamischen ANC sind die InEars in der Lage, Umgebungsgeräusche zu erkennen und den Geräuschunterdrückungsmodus in Echtzeit anzupassen. Das Drei-Mikrofon-Array das Kopfhörers arbeitet mit einem DNN-Algorithmus (Deep Neutral Network) zusammen, um Geräusche während des Telefonierens zu unterdrücken. Stimmen und Gespräche sollen dadurch klar und deutlich sein, egal ob in der U-Bahn, in einem vollen Café oder auf einer belebten Straße.

Auch beim Akku haben die FreeBuds 5 nochmals deutlich nachgelegt: Sie haben eine 200 Prozent schnellere Ladezeit als die vorherige Generation. Sie können mit einer vollen Ladung bis zu 30 Stunden genutzt werden, eine 5-minütige Schnellladung ermöglicht bis zu 2 Stunden Musikwiedergabe. Sie unterstützen weiterhin einen schnellen Gerätewechsel und sind nach IPX54 wasser- und staubgeschützt. Und auch wenn der Hersteller einige Features nur für Android-Geräte anbietet, sind die FreeBuds 5 natürlich sowohl mit Apple-, als auch mit Android-Systemen kompatibel.

Im Lieferumfang der Huawei FreeBuds 5 enthalten sind neben dem Ladecase, den beiden Ohrhörern und einem farblich passenden kurzen USB-A-auf-USB-C-Ladekabel auch noch zwei Paar dünne Silikonaufsätze für die Ohrhörer, um sie besser an die Ohrmuschel anpassen und vor dem Herausfallen schützen zu können. Für meine eh sehr kleinen Ohren waren die Ohraufsätze nichts, ich habe sie nur einmal ausprobiert und hinsichtlich des Komforts als zu groß und daher unangenehm empfunden. Das Aufladen der Kopfhörer kann über das Ladecase erfolgen, und das entweder über den USB-C-Port binnen rund zwei Stunden, oder auch über ein kompatibles Qi-Ladepad. Ich habe versucht, die FreeBuds 5 auf der Ladefläche meines Satechi 3-in-1-Ladestation aufzuladen, leider ohne Erfolg. Huawei gibt auf der Produktseite der FreeBuds 5 an, „Es kann sein, dass manche kabellose Ladegeräte das Ladecase nicht richtig aufladen können“. Mein Satechi-Ladegerät scheint offenbar zu diesen zu gehören – obwohl meine AirPods Pro und andere Ladecases, beispielsweise von Jabra, hier problemlos mit Strom befüllt werden können.

Nach dem ersten vollen Aufladen des Ladecases, das über eine grüne LED angezeigt wird, kann man mit der Kopplung und den ersten Wiedergabeversuchen starten. Es empfiehlt sich zusätzlich, die Huawei AI Life-App (App Store-Link) aus dem App Store zu laden, um dort weitere Anpassungen wie ein Firmware-Update, die Ohrerkennung, Equalizer und mehr vornehmen zu können. Auch die Gestensteuerung an den Ohrstöpseln wird hier im Detail erklärt.

Sind die FreeBuds 5 erstmal mit dem iPhone gekoppelt – was in meinem Fall schnell und problemlos funktioniert hat – quittieren sie das richtige Einsetzen im Ohr mit einem akustischen Signal. Auch das systemeigene Akku-Widget im Sperrbildschirm wird unterstützt, um den aktuellen Akkustand und den Verbindungsstatus der Kopfhörer einsehen zu können.

Materialqualität steht AirPods in nichts nach

Hinsichtlich der Materialqualität war ich sehr positiv überrascht von der Huawei-Neuerscheinung. Mein extra gewähltes weißes Exemplar in „Ceramic White“ zeigt hinsichtlich des Materials, der Oberflächenbeschaffenheit und des Gewichts einige Anleihen an die AirPods von Apple, abgesehen natürlich von der anderen Bauart. Huawei setzt hier beispielsweise auch auf eine glänzende weiße Oberfläche bei den Ohrhörern und beim Ladecase. Letzteres ist ein echter Handschmeichler und öffnet dank eines hochwertigen Metallscharniers mit Hilfe einer Daumenbewegung schnell und präzise. Hier wackelt und klappert nichts. Lediglich das hochkante Einsetzen und Entnehmen der beiden Ohrhörer ist anfangs ungewohnt, geht mit etwas Übung jedoch dann gut von der Hand.

Auch der Tragekomfort der ungewöhnlich geformten FreeBuds 5 weiß selbst bei meinen kleinen Ohrmuscheln zu überzeugen. Einen Unterschied machen hier vor allem die etwas breiteren „Tropfen“, die zusätzlichen Halt geben und sanft am Ohrläppchen anliegen. Habe ich mit den Original-AirPods und auch den kabelgebundenen EarPods von Apple so meine Probleme, kann ich bei diesem Modell definitiv den Daumen heben und einen deutlich besseren Sitz ohne Drücken oder drohendes Herausfallen attestieren. Solltet ihr also auch Komfort-Probleme mit den AirPods haben und nach einer Alternative suchen, wären die Huawei FreeBuds 5 vielleicht eine Option für euch.

Sound und ANC mit Höhen und Tiefen

Gespannt war ich bei den FreeBuds 5 aber vor allem auf den Klang. Huawei bewirbt die Neuerscheinung mit „Hi-Res-Audio“ und dem Zusatz „Designed für Sound“. Auch hier gab es eine positive Überraschung: Viele offene True Wireless-Kopfhörer dieser Bauart lassen durch das Fehlen einer Abschirmung und einem aufgesetzten, nicht in den Gehörgang gelangenden Ohrhörer einen satten Klang vermissen. Vor allem Bässe sind bei einigen Modellen kaum spürbar, was den Sound insgesamt schwach und unausgewogen erscheinen lässt. Anders bei den FreeBuds 5 – ich war wirklich erstaunt, wie der Hersteller ein so breites und volles Klangbild bei einem Modell dieser offenen Bauart integrieren konnte. Bei einigen Songs hörte ich gar Details, die mir selbst mit meinen AirPods Pro noch nicht aufgefallen waren: Hintergrundsänger, deren Stimmen von links ins Ohr drangen, eine Gitarre, die gefühlt am Hinterkopf leise zupft… Auch die Abstimmung zwischen Höhen, Mitten und Tiefen kann als sehr gelungen bezeichnet werden. Ich habe in der Huawei-App noch mit einigen EQ-Presets experimentiert und bin bei der leichten Bassverstärkung hängen geblieben. So wirkt der Sound nochmals etwas druckvoller und kräftiger.

Interessanterweise hat Huawei den FreeBuds 5 trotz der oben bereits erwähnten offenen Bauweise auch einen ANC-Modus spendiert. Hat man diesen durch das längere Gedrückthalten des Ohrhörer-Stegs aktiviert, verringert sich die Akkulaufzeit des Kopfhörers von rund 5 auf 3,5 Stunden. Nachdem ich die FreeBuds 5 auch in der freien Wildnis bei Spaziergängen in der Stadt getragen habe, kann ich dem ANC-Feature dieses Modells nichts abgewinnen. Der Zugewinn an Geräuschunterdrückung ist minimal im Vergleich zum Normalmodus. Ich hatte das Gefühl, dass lediglich eine Art leises Hintergrundrauschen hinzugefügt wird, Umgebungsgeräusche aber nicht wirksam eliminiert wurden – was bei den Voraussetzungen der Bauweise ohne große Abschirmung allerdings auch kein Wunder ist.

Huawei spricht zudem davon, dass drei Mikrofone „Passform, Trageform und Umgebungsgeräusche“ berücksichtigen und die Geräuschunterdrückung entsprechend angepasst wird. Leider nicht zum Vorteil der Testerin: Ich bemerkte zwischendurch beim Hören von Musik selbständige Lautstärke-Anpassungen oder einen veränderten Klang, bei dem mal mehr, mal weniger Bass vorhanden war. Dies kann auch dem von Huawei als „Ultra-Wide-Frequency-Adaptive-EQ“ geschuldet sein, der laut Angabe des Herstellers „den Klang unter Berücksichtigung der Passform, des Tragens und der Lautstärke an[passt]“. Für mich persönlich ein wenig zu viel eigenmächtige Anpassung, die zudem auch die Akkulaufzeit negativ beeinflusst. Ich habe mich aufgrund der oben beschriebenen Unzulänglichkeiten schnell entschieden, den ANC-Modus nicht mehr zu nutzen – Abschirmung und Geräuschunterdrückung erledigen In-Ear-Modelle wie die AirPods Pro einfach deutlich besser.

Fazit: Gelungene Neuerscheinung

 

Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden und alles in allem sehr positiv überrascht vom neuen Huawei-Kopfhörer-Modell. Das Design dürfte sicherlich nicht allen zusagen, gerade die Tropfenform ist sicherlich gewöhnungsbedürftig, trägt aber auch deutlich zu mehr Tragekomfort bei. Im Hinblick auf die Klangqualität können die FreeBuds 5 hervorragend mit den AirPods mithalten und sind durch die Equalizer-Optionen vielleicht sogar etwas basslastiger und klanglich abgerundeter einzustufen als Apples offenes Kopfhörer-Modell. Lediglich auf die Apple-basierten Features wie direkte Siri-Ansagen oder das Vorlesen von eingegangenen Nachrichten muss man bei den FreeBuds 5 verzichten, und auch auf das ANC-Feature hätte man aufgrund der bauartbedingten Limitierung durchaus verzichten können.

Die Huawei FreeBuds 5 sind allerdings ein in vielen Belangen hochwertiges True Wireless-Modell, das zusätzlich zur eher schlichten weißen Farbvariante auch noch in den deutlich auffälligeren Versionen in Silver Frost, einem Hochglanz-Grau-Silber-Ton, sowie in Coral Orange, einem an Apples Coral-iPhone erinnernden Farbton, erhältlich sind. Hier sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Amazon bietet die Huawei FreeBuds 5 für 159 Euro an.

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Kommentare 4 Antworten

  1. Warum sind eigentlich alle True Wireless Hörer „Airpods Alternativen“?
    Ich denke nicht, daß die Airpods die ersten Geräte dieser Art waren. Sie sind nur vielleicht die, die dieses häßliche Design mit den Stängeln als erste hatten.

    Wie gut, daß es welche wie z.B. die von Sennheiser oder Jabra gibt, die keine Stängel haben und komplett im Ohr „verschwinden“.

    1. Sie sind das weltweit mit Abstand am meisten verbreitete Modell.
      Zudem sind sie die Standardwahl aller iOS Nutzer (die Hauptzielgruppe dieses Blogs).

        1. Naja die meisten DAX oder auch Dow Jones Firmen dürften wohl mit Windows arbeiten, somit wird es wohl doch nicht so schlecht sein.

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