Schwinn IC8: Spinning-Bike mit App-Anbindung ausprobiert

Auch in den heimischen vier Wänden fit bleiben

Corona und die Fitness-Studios, das wird wohl auch in den kommenden Wochen noch nichts geben. Wer sich trotzdem fit halten möchte, aber nicht unbedingt bei Wind, Wetter oder Dunkelheit mit dem Rad an der frischen Luft seine Runden drehen möchte, der kann das zum Beispiel mit dem Schwinn IC8 machen. Das Spinning-Bike wurde mir vor einigen Wochen zum Testen zur Verfügung gestellt, heute möchte ich euch von meinen Erfahrungen berichten.

Zunächst einmal möchte ich aber unterstreichen, dass ich keinen echten Vergleich habe. Daher wird das auch kein echter Testbericht, sondern viel mehr ein Erfahrungsbericht. Zuvor stand hier bei mir im Dachgeschoss übrigens ein alter Kettler Heimtrainer, dem man sein Alter definitiv angesehen hat. Das weiße Plastik war komplett Gelb gefärbt, nach sicherlich 25 Jahren will man dem Hersteller dahingehend aber auch nicht böse sein.


Aufbau des Schwinn IC8 ist ohne Helfer möglich

Das sollte mit dem Schwinn IC8 aber nicht passieren. Das Indoor-Fahrrad besteht aus einem pulverbeschichteten Stahlrahmen mit ordentlichen Schweißnähten und einem Eigengewicht von 48 Kilogramm. Dank des relativ weit vorne liegenden Schwerpunkts und der beiden Rollen lässt es sich gekippt aber trotzdem relativ einfach von A nach B schieben, zumindest solange keine Stufe im Weg ist.

Bevor es an den Start geht, muss das auf einer Palette gelieferte Schwinn IC8 aber zunächst einmal aufgebaut werden. Da vom Nutzer aber nur noch Lenkeraufbau, Sattel, Pedale und Stützen montiert werden müssen, ist das auch keine großem Herausforderung. Das passende Werkzeug liegt bei, zusammen mit dem Auspacken sollte man sich aber durchaus eine Stunde Zeit nehmen. Falls ihr nicht alleine Radeln wollt, lassen sich Lenker und Sattel sowohl vertikal als auch horizontal problemlos mit wenigen Handgriffen verstellen – das ist sehr praktisch.

Ebenfalls zum Lieferumfang gehört ein kleines Display, auf dem unter anderem Zeit, Distanz oder auch verbrauchte Kalorien abgelesen werden können. Leider lassen sich hier keine Profile für verschiedene Nutzer erstellen, daher wird für die Berechnung der verbrauchten Kalorien lediglich der eingestellte Widerstand und die geleisteten Umdrehungen herangezogen.

Das Schwinn IC8 kann mit verschiedenen Apps gekoppelt werden

Aber warum stellen wir hier auf appgefahren.de ein Heimtrainer vor? Das ist schnell erklärt: Das Schwinn IC8 verfügt über eine Bluetooth-Anbindung und kann mit einer App gekoppelt werden. Wobei es gar keine spezielle App gibt, sondern verschiedene Anwendungen genutzt werden können. Das war mir nach einem Blick in die Anleitung und auch die Webseite des Herstellers nicht ganz klar und hat die Suche im App Store nach passenden Anwendungen nicht unbedingt erleichtert.

So kann man sich mit dem Schwinn IC8 und RideSocial oder Explore the World beispielsweise auf eine virtuelle Reise mit seinem Fahrrad begeben und sieht auf dem ihn einer Halterung abgelegten iPad Radstrecken auf der ganzen Welt. Mal eben einen Berg der Tour de France erklimmen? Oder irgendwo an einer tollen Strandpromenade radeln? Im Prinzip mit dem Schwinn IC8 und den passenden Apps kein Problem.

Was für mich so faszinierend klang, war am Ende aber eher eine Enttäuschung. Zwar werden in den Apps Daten wie Geschwindigkeit oder Trittfrequenz angezeigt, die können aber ohnehin auf dem Display des Fahrrads selbst angezeigt werden. Ich hätte mir gewünscht, wenn auch der Widerstand des Schwinn IC8 passend zu den Geschehnissen auf dem Bildschirm angepasst wird. Wenn es auf der virtuellen Strecke bergauf oder bergab geht, muss man den Widerstand am Fahrrad leider selbst einstellen – das macht niemand. Die 100 Widerstandslevel lassen sich zwar manuell kinderleicht einstellen, aber eben nicht automatisch von einer gekoppelten App.

Am Ende ist es bei mir doch Netflix geworden

Für mich sind diese Apps am Ende daher nur eine kleine Spielerei. Für deutlich mehr Ablenkung und Unterhaltung während des Indoor-Trainings hat dann doch eine Netflix-Serie gesorgt. Dank der stabilen Halterung und dem hohen Eigengewicht des Schwinn IC8 konnte ich bei einem humanen Tempo sogar mit dem iPad im Netz surfen oder auch mal eine kurze E-Mail tippen. Da wackelt so schnell nichts.

Und man merkt durchaus, dass sich der Hersteller bei der Gestaltung des Rads Gedanken gemacht hat. Am Display gibt es einen USB-Anschluss, um iPhone oder iPad während der Fahrt laden zu können. Das Schwinn IC8 selbst wird ohnehin an die Steckdose angeschlossen. Das dafür notwendige Kabel ist zum Teil im Rahmen verlegt und so baumelt am Ende des Tages kein Kabel im Weg herum, wenn man ordentlich in die Pedale tritt.

Insgesamt hat das Schwinn IC8 bei mir einen guten und hochwertigen Eindruck hinterlassen, insbesondere das leise Laufgeräusch hat punkten können. Wer Apps wie Peloton oder Zwift nutzt, kann das dank der Bluetooth-Anbindung problemlos tun. Schade ist nur, dass der Widerstand nicht digital und smart eingestellt werden kann, das wäre für mich als Gelegenheitsnutzer ein echtes Highlight gewesen. Und dann wäre sicherlich auch meine Motivation höher, mit einer App wie Explore the World den Col du Galibier oder den Col du Tourmalet zu erklimmen.

Solltet ihr während der Lockdown-Phase auf der Suche nach einem neuen Spinning-Bike für Zuhause sein, dürft ihr das Schwinn IC8 auf jeden Fall in den Kreis eurer Kandidaten aufnehmen. Der Preis des Geräts liegt seit Winteranfang konstant bei knapp 1.000 Euro (Idealo-Preisübersicht) und zumindest bei einem schnellen Blick auf die vergleichbaren Konkurrenten scheint das kein abgehobener Preis zu sein.

Solltet ihr vorab noch weitere Informationen rund um das Schwinn IC8 benötigen, schaut doch mal bei Computerbase vorbei. Dort findet ihr einen sehr umfangreichen Testbericht rund um das Spinning-Bike. Die Kollegen empfehlen das Rad letztlich in Kombination mit der Peloton-App und dem 12,99 Euro teuren Abo – das ist am Ende günstiger als das Peleton-Bike für über 2.000 Euro mitsamt der monatlichen Gebühr in Höhe von 39 Euro.

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Kommentare 6 Antworten

  1. Meine Frage wäre laufen diese Videos denn wenigstens synchron mit dem treten? Also fahre ich im Video langsamer wenn ich auch langsamer in die Pedalen trete? LG

  2. Wird der Widerstand auch bei Zwift nicht automatisch verstellt? Könntest du das ggf. probieren?
    Sonst ist das irgendwie voll am Sinn einer App vorbeientwickelt. Dann verstehe ich den Switch auf Netflix 😉

    1. Der Widerstand wird bei Zwift auch nicht verstellt. Nur bei Smart Rollentrainer wird der Widerstand angepasst. Am Smart Rollentrainer muss man an seinem Bike schalten, wenn es bergauf geht. Beim Schwinn Bike werde ich halt langsamer wenn ich nicht mehr Watt auf die Scheibe gebe. Ich persönlich komme mit dem drehen sehr gut zurecht.

  3. Das Peloton Bike + stellt den Widerstand automatisch ein bei Kursen on Demand, bei Live-Kursen musst Du diesen manuell einstellen.

    Wenn jemand Interesse an einem Peloton Bike hat ich hätte noch 100 Euro Gutscheine auf eine Bikebestellung, einfach melden :).

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