Tim Cook: „Programmieren ist die einzige universelle Sprache“

Interview mit niederländischem Magazin Bright

Wer in diesen Tagen bei Tim Cooks Twitter-Account vorbeischaut, wird unschwer erkennen können, dass sich der Apple-CEO gerade auf einer Reise durch Europa befindet. Sogar ein Besuch auf dem Münchner Oktoberfest stand an. Im Zuge seiner Reise sprach Cook auch mit dem niederländischen Newsmagazin Bright von RTL Nieuws und setzte dabei einen Fokus auf Augmented Reality, den Klimawandel und die Wichtigkeit, Coding zu erlernen.

Tim Cook unterstrich im Interview seine Begeisterung für Augmented Reality (AR) und erklärte, dass trotz zahlreicher Apps im App Store, die davon Gebrauch machen, die Technologie dahinter noch „viel viel weiter“ gehen könnten. Es werde einen Punkt geben, an dem man sich fragen wird, wie man ohne AR leben konnte. Dies würde nicht mehr allzu lange dauern, so Cook.


„AR-Apps gibt es bereits im App Store, aber die Möglichkeiten werden noch viel, viel weiter gehen. Ich denke, dass AR eine tiefgreifende Technologie ist, die sich auf alles auswirken wird. Stellen Sie sich vor, Sie könnten plötzlich mit AR unterrichten und Dinge auf diese Weise demonstrieren. Oder in der Medizin, und so weiter. Wie ich schon sagte, werden wir wirklich zurückblicken und darüber nachdenken, wie wir einst ohne AR gelebt haben.“

Auch zum Thema Metaverse von Meta bzw. Facebook ließ sich der Apple-Chef im Interview zu einem interessanten Statement hinreißen. Im Hinblick auf den Hype des Begriffes, der von vielen Tech-Unternehmen aufgegriffen wird, lässt Cook verlauten:

„Ich denke, es ist immer wichtig, dass die Menschen ein gutes Verständnis dafür haben, was etwas ist. Und ich bin mir nicht sicher, ob der Durchschnittsbürger weiß, was das Metaverse ist. [Virtual Reality] ist etwas, in das man wirklich eintauchen kann. Und das kann auf eine gute Art und Weise genutzt werden. Aber ich glaube nicht, dass Sie Ihr ganzes Leben auf diese Weise leben wollen. VR eignet sich für bestimmte Zeiträume, aber nicht für eine gute Kommunikation. Ich bin also nicht dagegen, aber so sehe ich die Sache.“

Im Interview mit Bright äußerte sich Tim Cook auch über das Programmieren. Für ihn nimmt dieser Bereich eine große Wichtigkeit ein.

„Ich betrachte das Programmieren als die einzige universelle Sprache. Es ist die wichtigste Sprache, die man lernen kann. Natürlich ist die Muttersprache wichtiger für die Kommunikation, aber eine Programmiersprache ist eine Möglichkeit, die eigene Kreativität zu entfalten. Man lernt, kritisch zu denken, und das kann man in vielen Bereichen seines Lebens nutzen. Ich bin der Meinung, dass jeder das Programmieren lernen sollte, bevor er seinen Schulabschluss macht, und ich bin sogar der Meinung, dass es bereits in den Grundschulen angeboten werden sollte.“

Abseits von diesen Themen kamen auch aktuelle Belange zur Sprache. Tim Cook zeigte sich unter anderem besorgt über den Klimawandel, den er als größte gemeinsame Herausforderung sieht.

„Wir alle haben eine Verantwortung dafür. Die Welt befindet sich auf einem unhaltbaren Kurs. Wir alle konnten die Auswirkungen des Klimawandels beobachten, von den Hitzewellen in Europa bis zu den Flutwellen in Pakistan oder dem Hurrikan, der jetzt über Florida hinwegfegt.“

Auch die Aufgaben Apples in diesem Gefüge wurden vom CEO klar umrissen, unter anderem im Hinblick auf Recycling und nachhaltigere Verpackungen.

„Als Verbraucher muss man sich dann fragen, was man tun kann. Und das können so einfache Dinge sein wie Recycling. Aber als Unternehmen können Sie wahrscheinlich noch viel mehr tun. So werden beispielsweise 99 Prozent der seltenen Erden in der Apple Watch recycelt. Wir sind noch nicht bei 100 Prozent, es gibt also noch einiges zu tun […].

Wir wollen letztendlich eine emissionsfreie Welt erreichen. Apple will dazu beitragen, indem es zum Beispiel 100 Prozent erneuerbare Energie nutzt. Aber es ist auch in anderen Dingen enthalten, zum Beispiel in Verpackungen. Die meisten Produkte sind mit einer dünnen Plastikschicht umhüllt. […] Aber es hat sich herausgestellt, dass wir dafür 600 Tonnen Plastik verbraucht haben. Wir haben uns selbst herausgefordert, das anders zu machen, und jetzt verwenden wir es überhaupt nicht mehr in unseren Verpackungen.“

Ebenfalls zur Sprache kam Tim Cooks Meinung zu politischen Prozessen und das politische Klima. Technologie könne laut Cook keine Politik ersetzen.

„Die Technologie ist in der Lage, die größten Probleme der Menschheit zu lösen. Aber ich schätze den politischen Prozess und die gewählten Personen, die uns dienen, sehr. Und mir ist auch völlig klar, dass ich nicht dazu gehöre, dass ich eine andere Rolle habe. Das bedeutet, dass wir den Menschen Produkte an die Hand geben, mit denen sie Dinge tun können, die sie sonst nicht tun könnten. Auf ihre eigene Weise: produktiver, kreativer, was auch immer ihr Ziel sein mag. Und dabei wollen wir die Welt so hinterlassen, wie wir sie vorgefunden haben.“

Kritik aus der Politik, die Apple sowohl in den USA als auch in Europa bezüglich universeller Ladeanschlüsse oder Regeln für den App Store geht, sieht Tim Cook skeptisch.

„Je mehr Schranken man einer Sache setzt, desto weniger innovativ kann sie sein. Man muss sich also fragen, ob das, was man verlangt, es wirklich wert ist.“

Das gesamte Interview mit Bright kann auf der Website von RTL Nieuws in niederländischer Sprache eingesehen werden.

Foto: Apple.
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Kommentare 5 Antworten

  1. Von Tim Cook hätte ich eher gedacht dass er sagt Geld ist die einzige universelle Sprache 🤑

    Durch Kostenoptimierung und Lobbyismus verändert er ja die Welt 💵

  2. Wer das als Sprache bezeichnet, tritt Kultur und Geschichte mit Füßen. Er saugt das Unternehmen aus und ruht sich auf Lorbeeren aus. Keine Innovation-nur profit – Gier. Er gehört schon lange weg

    1. Wundert mich kaum, denn das Amerikanische Englisch ist ja auch keine Sprache sondern ein zustand. Richtiges Englisch kann Cook selbst ja auch nicht, so kann er dann natürlich sehr einfach behaupten Programmieren ist die einzige Universelle Sprache (wo er vermutlich nicht mal ein Hello Word zusammen bekommen würde der alte BWLer.)

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