Vor ziemlich genau einem Jahr haben wir euch den Tolino Vision 2 vorgestellt. Heute werfen wir einen Blick auf den Nachfolger Tolino Vision 3 HD.
Ich kann es schon jetzt kaum erwarten: In genau einem Jahr hebe ich ab und werde den wohl besten Strandurlaub aller Zeiten erleben. Genaue Details erspare ich euch jetzt lieber, eines kann ich aber verraten: Ein eBook-Reader wird sich ganz sicher mit im Gepäck verstecken. Bisher habe ich den Tolino Vision 2 genutzt, den wir euch vor elf Monaten ausführlich vorgestellt haben. Die große Frage lautet nun: Kann der Nachfolger das vorherige Modell aus dem Koffer verdrängen? Diese Frage wollen wir in diesem Artikel klären.
- Tolino Vision 3 HD für 159 Euro (Thalia-Onlineshop)
Der im Oktober auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellte Tolino Vision 3 HD hat vor allem eine große Neuerung: Das Display. Während der Vorgänger nur auf 1.024 x 758 Pixel und eine Pixeldichte von 212 ppi geboten hat, kommt das neue Modell auf 1.448 x 1.072 Pixel und 300 ppi. Damit bietet der neue Tolino die gleiche Pixeldichte wie die aktuellen Top-Modelle von Amazon.
Tolino Vision 3 HD hat deutlich besseres Display als der Vorgänger
Der Hersteller hat allerdings nicht nur an der Auflösung selbst, sondern auch an der Beleuchtung geschraubt. Und das macht den meiner Meinung nach deutlich größeren Unterschied: Während der Tolino Vision 2 mit einem kleinen Gelbstich leben muss, erscheint das Display des Tolino Vision 3 HD fast schon wie reines Weiß. Im Zusammenspiel mit der noch dunkleren Schrift ergibt das ein sehr gutes Leseerlebnis, das in der Realität noch besser zur Geltung kommt als im folgenden Bild.
Kritik üben kann man allerhöchstens, wenn man ganz, ganz genau hinschaut. Beim Tolino Vision 3 HD wird wie bei anderen Top-Modellen ein seitlich beleuchtetes E-Ink-Display verwendet. Beim Tolino ist am unteren Bildschirmrand ein kleiner Lichtbalken sichtbar, den man wenn überhaupt aber nur bei sehr heller Beleuchtung erahnen kann. In Sachen Display spielt der neue Tolino Vision 3 HD aber ganz klar in der ersten Liga mit. Seinen Vorgänger sticht er deutlich aus und muss sich definitiv nicht vor der Konkurrenz verstecken.
Abgesehen vom Display hat sich beim Tolino Vision 3 HD nicht viel verändert. Aber das macht gar nichts, denn in Sachen Software und Hardware konnte uns bereits die vorherige Generation überzeugen. Der größte Unterschied zu den Kindle-Konkurrenten: Man bindet sich nicht an einen Anbieter. Stattdessen hat man in den Einstellungen die Wahl, ob man sich mit dem Bücher-Store von beispielsweise Hugendubel, Weltbild oder Thalia verbinden möchte. Je nachdem, wo man den Tolino kauft, ist der entsprechende Shop voreingestellt.
Im Vergleich zu Amazons Top-Modell, dem Kindle Voyage, muss ich vor allem das Gehäuse des Tolino Vision 3 HD loben. Dafür sorgen die abgerundeten Kanten und die gummierte Oberfläche, dank derer der eBook-Reader wirklich sehr angenehm in der Hand liegt. Zudem ist der Tolino wasserdicht und kann laut Hersteller-Angaben mindestens 30 Minuten in einer Tiefe von 1 Meter in Süßwasser überleben. Unter Wasser lesen ist zwar nicht drin, weil ein ertrunkener Tolino durchaus „einfrieren“ kann, spätestens wenn er wieder ganz trocken ist, geht es aber problemlos weiter. Sollte ein Missgeschick passieren, ist das also nicht weiter schlimm.
Mit einer anderen Sache kann ich mich aber weiterhin nicht ganz anfreunden: Tap2Flip. Mit dieser Technik soll ein einfacher Fingertipp auf die Rückseite des Geräts reichen, um die Seite umzublättern. Entweder habe ich zu kleine Hände, tippe nicht feste genug oder mache einfach irgendetwas falsch. Die laut Aussage der Entwickler bei zahlreichen Nutzern beliebte Funktion habe ich daher deaktiviert und bewege mich mit einfachen Wischgesten oder Fingertipps auf das Display durch die eBooks. Das ist aber mein persönlicher Geschmack und kann bei euch schon wieder ganz anders aussehen.
Tolino Vision 3 HD überzeugt mit guter Ausstattung
Ein Blick in die Einstellungen lohnt sich ohnehin. Dort können nämlich fünf Schriftarten in jeweils sieben Größen ausgewählt werden. Außerdem können Seitenrand und Zeilenabstand eingestellt werden, so dass jeder Leser die für sich perfekte Einstellungen finden sollte. Dank des 1 GHz schnellen Prozessors und 512 MB Arbeitsspeicher können auch größere PDF-Dateien problemlos geöffnet werden. Aufgrund der kleinen Bildschirmgröße und der Display-Technik merkt man hier aber auch, dass der Reader irgendwann an seine Grenzen stößt.
Seine großen Stärken spielt er bei der Anzeige von eBooks aus, die zu jeder Tages- und Nachtzeit an jedem erdenklichen Ort gelesen werden können. Egal ob abends im dunklen Schlafzimmer, in der Mittagssonne am Strand oder gar in der Badewanne. Nicht verachten sollte man das geringe Gewicht, der Tolino Vision 3 HD wiegt nur 175 Gramm und kann damit bequem mit einer Hand gehalten werden. Zum Vergleich: Selbst das neue iPad mini der vierten Generation wiegt rund 300 Gramm, das aktuelle iPad Air kommt sogar auf fast 450 Gramm.
Echte Leseratten sollten meiner Meinung nach definitiv zu einem eBook-Reader greifen. Das wichtigste Kriterium beim Kauf spielt das Display, 300 ppi sollten es heutzutage bei einer Neuanschaffung schon sein, wenn man wert auf Qualität legt. Neben den Kindle-Geräten ist der Tolino Vision 3 HD dank der guten Ausstattung einer echte Empfehlung, ist mit 159 Euro aber nicht die günstigste Alternative. Ob der mit 119 Euro günstigere Vertreter aus dem gleichen Lager, der Tolino Shine 2 HD, mithalten kann, werden wir euch in der kommenden Woche verraten.
Ich benutzte auch den Vorgänger, bin aber momentan mit dem Kobo Aura H2O glücklicher. Ähnliche Daten aber der Hauptvorteil: 6,6 Zoll grosses Display. Hört sich nicht besonders viel an, macht aber dennoch mehr Spass. Warte noch auf einen vernünftigen 8 Zöller….
Übrigens: Fischgesten finde ich auch ganz toll… 😉
Kann den Aura H2O auch wärmstens empfehlen.
Hihi ??
Ach komm, sag schon – Wo geht’s hin?
Indischer Ozean, haben lange gespart 🙂
Ich warte ja sehnlichst auf einen eReader, der wieder seitliche Tasten(!!) zum Blättern hat. Mag beim Lesen nicht dauernd die Hand vom Gerät wegnehmen und aufs Display titschen müssen. Diese Fischgesten find ich blöd.
Hast du dir schon den Kindle Voyage angesehen? Der bietet ja eine ganz ähnliche Funktion. Ich finde den insgesamt aber viel zu kantig, liegt einfach nicht so gut in der Hand.
Les ich das bei Amazon richtig, dass man die Finger auf den Sensoren liegen hat und dann per Druck umblättert? Genau sowas suche ich als Nachfolger für meinen Kindle 4 (der ja die wunderbar praktischen Tasten am Rand hat).
???
Tap2Flip klappt bei mir auch nicht ?
Ist es damit eigentlich auch möglich die eBooks von Amazon zu lesen?
Es ist inzwischen keine Seltenheit mehr, dass Nischenanbieter bessere Produkte bereitstellen, dass der ehemalige Spitzenreiter Apple. Die Firma ruht sich auf ihren Erfolg aus und hat seit Jahren keine neuen Endgeräte vorgestellt außer einen Stift fürs I-Pad