Twitter: Kostenloser Zugang zu APIs endet am 9. Februar

Musk will auch damit Geld verdienen

Es hatte sich in den letzten Wochen bereits angedeutet, nun ist die Katze endgültig aus dem Sack: Das Team von Twitter hatte ohne große Vorankündigung kürzlich Drittanbieter-Apps des Kurznachrichtendienstes den Zugang zur eigenen API gesperrt und ließ Entwicklerteams von Apps wie Tweetbot und Twitterific macht- und fassungslos zurück.

Nun teilt das Entwicklerteam von Twitter in einer Reihe von Tweets das mit, was man schon vermuten konnte: Twitter will auch mit der API Geld verdienen und neue Wege der Monetarisierung finden. Laut Informationen von Twitter wird die Twitter-API ab dem 9. Februar 2023 nicht mehr kostenlos zugänglich sein, sowohl in v1.1 und v2. Stattdessen will man „eine kostenpflichtige Basisstufe“ verfügbar machen.


Wie genau diese „kostenpflichtige Basisstufe“ aussehen soll und mit welchen Kosten sie verbunden sein wird, blieb das Twitter-Team bisher schuldig. „Twitter-Daten gehören zu den leistungsfähigsten Datensätzen der Welt“, schreibt Twitter weiter. „Wir sind bestrebt, einen schnellen und umfassenden Zugang zu ermöglichen, damit Sie weiterhin mit uns arbeiten können.“

Drittanbieter-Apps in großen Problemen

Twitter hatte mit dem Ausschluss einiger Drittanbieter-Clients schon dafür gesorgt, dass App-Entwickelnde einen vorsichtigeren Ansatz wählten, um ihre Entwicklung mit Twitter-APIs voranzutreiben. Mit dem neuen Schritt könnten einige Entwicklerteams gezwungen werden, entweder ihre Produkte einzustellen oder selbst für die grundlegende Nutzung Gebühren zu erheben.

Tausende kleine Entwicklerteams verwendeten die Twitter-API in der Vergangenheit, um beispielsweise Wetter- und Info-Bots zu erstellen. Für diese kleinen Nebenprojekte werden die entsprechenden Personen sicher nicht gewillt sein, Gebühren zu zahlen. Auch hinsichtlich des kostenlosen wissenschaftlichen Zugangs zur Twitter-API für Forschungsteams bleibt es unüberschaubar. TechCrunch berichtet dazu:

„Das Unternehmen hat nicht klargestellt, ob es auch plant, die kostenlose API-Nutzung für Forscher zu beenden. Die neue Ankündigung von Twitter könnte Auswirkungen auf die Forschung in verschiedenen Bereichen haben, darunter Hassreden und Online-Missbrauch. Universitäten nutzen Twitter häufig, um menschliches Verhalten in verschiedenen Regionen zu untersuchen. Eine Begrenzung der kostenlosen API-Nutzung könnte auch Unternehmen daran hindern, die Verbreitung von Fehlinformationen auf Twitter zu erkennen.“

Ein Entwicklerteam hat sich bereits von Twitter verabschiedet: Tapbots mit ihrem empfehlenswerten Twitter-Client Tweetbot konzentriert sich mit der Entwicklungsarbeit nun auf den Mastodon-Client Ivory, der in der letzten Woche für iOS und iPadOS erschienen ist (zum Artikel). Auf der Ivory-Website findet sich auch ein Memorial für Tweetbot, in dem es heißt, „Wir haben mehr als 10 Jahre in die Entwicklung von Tweetbot für Twitter investiert, und es wurde innerhalb eines Wimpernschlages abgeschaltet. […] Wir haben alles, was an Tweetbot großartig war, als Ausgangspunkt für die Zukunft von Ivory genutzt. Wir haben große Pläne, Ivory besser zu machen, als Tweetbot es je sein könnte.“ Es sieht nach einer großen Entwickler-Abkehr bei Twitter aus.

Foto 2: Tapbots.
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Kommentare 6 Antworten

  1. Daran sieht man doch wie planlos der Elon und die übriggebliebenen Twitterleute unterwegs sind. Wäre da System hinter wäre diese Meldung gekommen und jeder abgeklemmt worden der nicht zahlen will. Den Laden kann man nur noch meiden!

  2. Nicht nur Twitter sollte man meiden, vor allem auch seine kack Autos mit der tollen Software, womit er alles anstellen kann, worauf der „tolle Elon“ so even drauf Lust hat. Gehört wie Trump weggesperrt.

  3. In der Fahrschule habe ich schon gelernt: Erst Blinken, dann Abbiegen.

    Nach der Aktion zahlt doch keiner noch freiwillig Geld für die Nutzung der API. Transparenz hätte Vertrauen geschafft.

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