Dieses Manko, mit dem Twitter schon seit längerem zu kämpfen hat, möchte der CEO des sozialen Netzwerks in Zukunft angehen. Wie in einem Bericht von Recode zu lesen ist, äußerte sich der Chef des Kurznachrichtendienstes, Jack Dorsey, zu einer möglichen Klarstellungs-Option für bereits publizierte Tweets.
Bisher ist es bei Twitter (App Store-Link) nicht möglich, Tweets nachträglich noch zu editieren. Sind sie einmal abgeschickt worden, lassen sich eventuelle Faux-Pas oder Fehler nicht mehr korrigieren. Die einzige Möglichkeit, die bleibt, ist den Tweet komplett zu löschen. Wie CEO Jack Dorsey nun während eines Events für Goldman Sachs am 14. Februar in San Francisco berichtete, würde man bei Twitter „darüber nachdenken“, eine Funktion zu erschaffen, mit der die Leute zurückgehen und alte Tweets mit Klarstellungen oder Anmerkungen versehen können.
„Eine Sache, die wir aktuell gesellschaftlich häufiger bemerken, ist, dass Menschen entlassen werden, weil sie sich in der Vergangenheit auf Twitter oder an anderen Orten in den sozialen Medien geäußert haben“, sagte Dorsey. „Es gibt keinen glaubwürdigen Weg, um sich zu erklären oder ein Gespräch zu führen, um entstandene Lerneffekte oder Änderungen aufzuzeigen.“
Ältere Tweets haben schon einige Karrieren gekostet
Weiter heißt es von ihm, „Wie ermöglichen wir es den Menschen, schnell zurück zu gehen oder zu einem älteren Tweet zu gehen, ob er nun vor Jahren oder heute erstellt wurde, und diesen ursprünglichen Tweet zu zeigen – sozusagen ein Zitat-Retweet, ein Retweet mit Kommentar – und etwas Kontext hinzuzufügen, was getwittert wurde oder was man damit gemeint haben könnte. Wenn man dies tut, kann man sich vorstellen, dass der ursprüngliche Tweet dann nicht über die zahlreichen sonstigen Möglichkeiten verfügt – beispielsweise den ursprünglichen Tweet nicht erneut senden zu können. Man würde nur die Klarstellung zeigen, und man könnte die Klarstellung erneut senden, so dass sie immer in diesem Kontext steht. Das ist einer der Ansätze. Ich will nicht sagen, dass wir es auf die Art und Weise machen werden, aber das sind die Fragen, die wir uns stellen.“
In der jüngsten Vergangenheit war es aufgrund älterer aufgetauchter Tweets zu einigen Karriereenden gekommen. Comedian Kevin Hart beispielsweise, der eigentlich die diesjährige Oscar-Verleihung moderieren sollte, äußerte sich in früheren Tweets auf homophobe Art und Weise – und wird nun die Award-Zeremonie nicht moderieren dürfen. Auch James Gunn, der Regisseur von Guardians of the Galaxy, wird den dritten Teil der Serie nicht machen dürfen, da er sich in älteren Tweets über Pädophilie lustig gemacht hat. Von den beinahe täglichen Faux-Pas und Widersprüche von US-Präsident Donald Trump wollen wir an dieser Stelle gar nicht erst anfangen. Ob allerdings eine nachträgliche Klarstellung die Karriere retten kann, wenn das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen ist, ist fraglich.
Blödsinnige Funktion! Den dritten Teil dürfte er auch nicht filmen wenn er sich erklärt.
Das Problem ist eher, dass er nach dieser Logik den ersten schon nicht hätte machen dürfen. Da hat aber noch niemand im Twitter Account gegraben. Das ist ein Gesellschaftsproblem und kein technisches. Meinungen und Einstellungen von Menschen können sich anscheinend nicht mehr ändern….