Verbraucherzentrale testet Zugriffsrechte persönlicher Daten in Apps

Die Verbraucherzentrale hat insgesamt 50 Apps und dessen Zugriffsrechte und Kontaktmöglichkeiten auf den Prüfstand gestellt.

AppStore-40-Milliarden

Die Kollegen von heise haben auf die Studie der Verbraucherzentrale des Bundesverbands aufmerksam gemacht, die unter dem Titel „Check: Viele Apps wollen zu viel wissen“ insgesamt 50 Apps unter die Lupe genommen und dessen Zugriffsrechte kritisch hinterfragt haben.


Dass Apps immer wieder Daten abgreifen ist kein Geheimnis mehr. Im App-Check wurden 50 Apps untersucht, die sowohl im Google Play Store als auch bei iTunes zu kaufen sind. „Viele Apps sind wie kleine Datenstaubsauger, die möglichst alle Informationen über ihre Nutzer sammeln möchten. Wer nicht alles preisgeben will oder Fragen hat, dem werden Steine in den Weg gelegt“, sagt Projektkoordinatorin Carola Elbrecht.

Bemängelt wird die schlechte Kommunikation zwischen Entwickler und Endverbraucher. Bei Google Play lassen sich vor dem Download beispielsweise alle Rechte einsehen, im App Store gibt es allerdings vor dem Download keinerlei Angaben, auf welche Daten die App gerne zugreifen möchte. Weiterhin wird die Kontaktmöglichkeit mit dem Entwickler angeprangert. Bei Google ist fast immer eine E-Mail-Adresse hinterlegt, bei Apple sei vor dem Download keine Kontaktaufnahme möglich. Falsch, sagen wir: Sowohl mobil als auch in iTunes gibt ist entweder die Webseite des Entwicklers verlinkt oder unter Bewertungen ein Button für direkten „App Support“. In einigen Fällen findet man auf den verlinkten Seiten aber gar keine Kontaktmöglichkeiten.

Entwickler antworten nur unzureichend auf Anfragen

Dennoch sind die meisten Entwickler bei Fragen eher wortkarg. Im Play Store wurden 43 Anfragen gestellt, wovon 25 gänzlich unbeantwortet blieben, vier Entwickler vertrösteten mit einer automatischen Auto-Antwort auf eine spätere Antwort. 10 Anbieter haben nur automatisierte und nicht zum Thema passende Antworten verschickt, die genau gar nichts wert sind.

Die Verbraucherzentrale gibt weiterhin Tipps ab. Bei Google sollte man direkt die Finger von wissbegierigen Apps lassen, auf iPhone und iPad hilft ein Blick in die Einstellungen -> Datenschutz, wo Zugriffe auf Ortungsdienste, Kalender, Kontakte, Erinnerungen, Fotos oder Bluetooth-Verbindungen geregelt werden können.

Das Fazit der Studie: Zugriffsberechtigungen sind für einige Apps, zum Beispiel für eine Navi-Software, unerlässlich. Viele Apps fragen aber Daten ab, die nicht für die Nutzung erforderlich sind. Der Nutzer hat kaum Möglichkeiten die Nutzung der erforderlichen Rechte abzuwägen, Informationen sucht man meistens vergeblich, auch der Kontakt zu vielen Entwickler ist mehr als schwierig.

Unsere Meinung: Wir nehmen fast täglich Kontakt mit Entwicklern auf und bekommen in 80 Prozent der Fälle eine Antwort. Natürlich sind die Entwickler an Veröffentlichungen auf Blogs und Webseiten interessiert, die Chance auf eine Antwort mag daher bei uns höher sein als bei normalen Nutzern. Zum Schluss möchten wir aber von euch wissen: Habt ihr schon einmal Kontakt zu einem Entwickler aufgebaut? Habt ihr Antworten bekommen? Oder wurdet ihr einfach ignoriert? Die komplette Studie lässt sich hier nachlesen, auch wurden in der Anlage 1 Regeln definiert, wie Apps aussehen sollten und welche Infos klar und deutlich kommuniziert werden müssen – liebe Entwickler, bitte einen Blick hinein werfen.

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Kommentare 22 Antworten

  1. Also ich habe bisher erst in 4 Fällen Kontakt aufnehmen müssen und bislang ausschließlich positive Erfahrungen gemacht.
    Ich konnte auch bislang nicht beobachten, dass sich Apps Zugriffsrechte anzueignen versuchen, die für deren Nutzung nicht plausibel gewesen wären. Die Einstellungen unter Datenschutz kontrolliere ich immer wieder mal.

  2. Bei Apple ist das mit den Zugriffsrechten gar kein Problem, man kann sie jederzeit in den Einstellungen einsehen und deaktivieren, falls sie denn überhaupt aktiviert sind. Außerdem wird man ja auch immer gefragt „darf XXX Zugriff auf YYY haben?“ Ein NEIN bedeutet dann nicht, dass man die App nicht nutzen darf. Anders als bei den Google Apps, bei denen eine Installation dann gar nicht möglich ist.

    Zu Entwicklern habe ich schon einige Male Kontakt aufgenommen und habe immer prompt und sehr nett Antwort erhalten. Egal welcher Nation der Entwickler war.

    1. Naja und was ist mit den Daten die man IN DER APP eingibt??
      Man müsste nicht nur den online Zugang über Mobilfunk unterbinden können sondern komplett vom Netz abschotten

      1. Was gibst du denn da ein? Ich hab noch nie etwas Persönliches eingegeben. Und eine E-Mail Adresse hab ich extra nur für Apps eingerichtet, also auch egal.

        1. Nehme als Beispiel DayOne.
          Oder auch andere Apps, du willst mir echt sagen das ALLES was in deinem Handy gespeichert ist ich lesen darf oder was?

          1. Reden wir aneinander vorbei? 🙂 Day One kann nichts von dem lesen, was man schreibt, solange es lokal bleibt. Erst in dem Moment, wo jemand so dumm war online ungesichert abzuspeichern, was er geschrieben hat, dann ist es einsehbar. Aber niemand muss ja was abspeichern und niemand muss eine App benutzen, die nur ungesichertes Abspeichern ermöglicht. Das mit z.B. Day One hat aber rein garnichts mit dem zu tun, was die bei Warentest getestet haben.

  3. Vorne weg: Die schwarze Tastatur ist so Endgeil!

    Habe dazu einen aktuellen Fall, bei dem ich auch euch um Rat gefragt habe.
    Meine eBay Kleinanzeigen App crashed jedes mal und ausnahmslos wenn ich die Rubrik „Meins“ öffnen möchte. Das passiert bei meinem 5s und bei einem von nem Freund, sowie das 5er von meiner Frau.
    Habe es dem Support beschrieben und am Tag darauf Antwort bekommen. Die nette Dame meinte Sie könne es nicht nachstellen und riet mir die app aus dem Multitasking zu schließen und neu zu starten.
    Ich schrieb nochmal und beschrieb alles ausführlich:
    -neu geöffnet
    – neu geladen
    – iPhone wiederhergestellt und gebackuped.

    Die Dame in nur 12h geantwortet und meinte Sie könne es immer noch nicht nachstellen, hätte es aber den Technikern weitergegeben. Ich solle mich gedulden.
    Das neue Update hat mein Problem leider nicht gelöst.
    Der Support war aber sehr freundlich.
    Hat hier jemand sowas ähnliches?

    P.S.: Hoffe so sehr man kann sich bald zwischen schwarzer und weißer Tastatur entscheiden. Die sieht sooo Edel aus.

    Gruß

  4. Also am geilsten ist der
    Support mit withings
    Ich schreibe in Deutsch die Antworten in englisch.
    Ging 2-3 Mails so, aber es kam zu einer Kommunikation 😉

    1. Wowas gibt es bei vielen Firmen, die auch Deutsche Abteilungen haben und dann behaupten, sie könnten kein Deutsch, die schreiben dann auf English zurück…

        1. Finde ich gar nicht ok. Der Google-Übersetzer produziert auch ganz schönen Sprachmüll – mal von Deutsch nach Japanisch oder umgekehrt „googleübersetzt“? Besonders schwierig wird das bei technischen Texten, bei denen es auf Genauigkeit ankommt. Nein, das ist gar nicht ok. Dann lieber auf Englisch. Aber grundsätzlich möchte ich Support auf Deutsch haben!

          Ich könnte mir für dieses Verhalten 2 Gründe vorstellen:

          1. Der Support kann zwar Deutsch verstehen (oder übersetzt es sich mit einem Übersetzungstool 😉 ), möchte aber selbst keine fehlerhafte Google-Übersetzung abgeben und schreibt lieber auf Englisch zurück. Immerhin bestünde so die Möglichkeit, dass der User – sollte er des Englischen nicht mächtig sein – den Text jemandem zeigen kann, der Englisch versteht. Bei einem schlecht und fehlerhaft übersetzten deutschen Text hilft nur raten und ausprobieren, was nicht immer möglich ist.

          2. Im Support wird mehrsprachig gearbeitet, aber damit ein Fall auch einmal von einem anderen Supporter übernommen werden kann, der vielleicht die jeweilige Sprache des anderen nicht spricht, werden die Antworten (und ggf. auch die Problembeschreibungen bzw. -zusammenfassungen) auf Englisch verfasst.

          Beide Fälle kenne ich aus meinem Berufsleben. Schön wäre es in diesen Fällen allerdings, der Anbieter würde in der Mail auf diese Umstände hinweisen.

    2. Hi,

      da kann ich mal kurz was zu einwerfen. Die Firmen, die ’ne deutsche Anleitung haben, müssen zwangsweise nicht unbedingt über Deutschkenntnisse verfügen.

      Oftmals lassen diese Firmen ihre Anleitungen von einem Übersetzer/ Übersetzungsbüro übersetzen und denken damit ihre Schuldigkeit getan zu haben.

      Ich bin selbst in einer Firma tätig, die technische Handbücher schreibt und kann aus Erfahrung sagen, dass wir oft Anfragen für Handbücher aus dem Ausland bekommen. Denen könnten wir theoretisch alles mögliche ins Handbuch schreiben und die würden es nicht mal merken.. 😉 (machen wir natürlich nicht!)

      LG

  5. Also meine Erfahrungen sind generell gut. Ich muss aber sagen: Je kleiner der Entwickler, desto besser der Service (war zumindest bei mir so). Ich hab‘ bisher mindestens 30x gemailt und bis auf 4, 5x immer ordentlich Antwort bekommen.

    Dickes Minus für EA, Gameloft und Apple – da kam nur wenig hilfreiches nach Schema F, oft erst nach einem Monat und einmal gar nix. Bei kleineren Entwicklern gab’s binnen weniger Stunden bis 1-3 Tage Hilfe. ;0)

  6. OT: beim Plural („Apps“) heißt es „deren“, nicht „dessen“.
    „.. 50 Apps und deren Zugriffsrechte..“
    Nur mal so, vielleicht interessiert es ja Profischreiber 😉

  7. Ich denke, bei seriösen Apps, wie finanzblick, sonos usw. gibt es auch eine guten Support. Die können es sich nicht leisten, ihren guten Ruf aufs Spiel zu setzen.
    Bei Apps, die nur auf Abzocke aus sind, kommt auch kein Support zu Hilfe.
    Und auch ich haben die Erfahrung gemacht, das sich die „kleinen“ besser um ihre Kundschaft kümmern als manch großer.
    Als Beispiel ich hier der Entwickler von „iSmartHome“ zu nennen, der sich im Gegensatz zu seinen Kollegen von RWE mehr Gedanken um die Funktionalität seiner app macht als der Support von RWE SmartHome.

  8. Ehrlich gesagt, was soll mir dieser Artikel und was soll „wir meinen…“ sagen?? Die Gegenüberstellungen klingen, als würdet ihr die Ergebnisse in Frage stellen? Es mag sein, dass ihr Antworten erhaltet, aber ihr seid in einer anderen Position als ein normaler User. Sowohl Heise als auch die Verbraucherzentrale genießen einen guten Ruf, was solche Tests angeht und besonders Heise deckt oft Dinge auf, die gern unter einem Deckmantel des Schweigens gehalten werden sollen.

    Ich finde es schlimm genug, dass diese Datensammelei überhaupt möglich ist. Meiner Meinung nach sind hier zwar auch die Entwickler gefragt, aber viel mehr noch der Hersteller des Betriebssystems, also Apple und Google! Diese müssten mir die volle Kontrolle über das geben, was da nach draußen transportiert wird, das tun sie aber nicht.

    Ich frage mich eh, was Apple da vor einer Veröffentlichung in den App-Store alles so testet – oder eben auch nicht. Mal abgesehen von Programmen, die komplett verbugt und scheinbar noch in der Beta-Phase stecken oder die teilweise keine Funktionen und Inhalte anbieten bzw. deren Beschreibungen nicht zu den tatsächlichen Funktionen passen, werden auch Programme freigegeben, die sich unerlaubt an den Daten des Nutzers bedienen. Wer könnte das denn besser überprüfen, als Apple selbst? Aber klar, da sitzen auch nur irgendwelche Studenten und Hausfrauen, die die Apps kurz installieren und nachschauen, ob da freizügige Darstellungen des menschlichen Körpers erscheinen, um den Apps ein Rating zu verpassen oder abzulehnen. Mehr wird da scheinbar nicht „getestet“.

    Zum Thema: Ich habe sonne und solche Erfahrungen gemacht. Manchmal wurde mir überraschend schnell und kompetent geholfen und wieder andere Male erhalte ich nur zögerliche, unpassende oder gar keine Antworten. Überraschungen habe auch ich eher bei kleineren Programmierern und Programmiererteams erlebt, die oft sehr nett, sehr persönlich, kompetent und schnell geantwortet haben.

    Bei den großen, angefangen bei Apple selbst, sieht das meiner Erfahrung nach leider oft anders aus…das krasseste Beispiel war das Team um die Telekom-Navigon-App (Apple/Telekom/Navigon), deren „Support“ ich nur als unterirdisch bezeichnen kann (Thema: kostenpflichtige In-App-Einkäufe gehen verloren, wenn man einen anderen Provider wählt – ein UNDING!!!).

  9. Bei einem iTunes Problem sehr schnellen, zügigen, freundlichen u. hilfreichen Kontakt gehabt. Und dann noch mehrmals mit den Jungs von appgefahren. Und die Antworten extrem schnell :).

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