Sunrise Kalender: Microsofts Kalender-Alternative versteht sich mit Google, Exchange und iCloud

Die Grenzen der Entwickler verschwimmen immer mehr: Nun gibt es mit dem Sunrise Kalender eine App von Microsoft, die sich vornehmlich an iOS-Nutzer mit Google-Account richtet.

Sunrise Kalender

Klingt verrückt, ist aber so: Das Team von Microsoft hat im Februar 2015 das Unternehmen Sunrise Atelier Inc. für mehr als 100 Millionen USD akquiriert. Sunrise Atelier entwickelte eine Kalender-App für iOS, die sich mit einer Vielzahl von Kalender-Diensten versteht. Der 25,7 MB große Sunrise Kalender (App Store-Link), der sich kostenlos aus dem deutschen App Store herunterladen lässt, benötigt zur Installation zudem iOS 8.0 oder neuer und verfügt bereits über eine deutsche Lokalisierung sowie eine iPhone 6-Anpassung.


Bedingt durch ein kürzlich erfolgtes Updates auf Version 4.00 wird der Sunrise Kalender aktuell auch in der Apple-Kategorie „Die besten neuen Apps“ im App Store prominent beworben. Obwohl es die Anwendung schon seit längerer Zeit im Store gibt, hat sie bei uns bisher keine Erwähnung gefunden – das soll sich mit diesem Artikel ändern.

Der Sunrise Kalender stellt eine praktische Alternative zum hauseigenen Apple-Kalender dar, mit dem sich auch viele weitere Kalender-Dienste einrichten lassen. Die App versteht sich mit Microsoft Exchange, Google Calendar und auch dem Apple-eigenen iCloud-Kalender. Darüber hinaus lassen sich problemlos viele weitere optionale Dienste einrichten, so etwa Bundesliga-, Feiertags-, Schulferien- oder Mondphasen-Kalender, und das direkt über eine Liste aus der App.

Sunrise Kalender kommt mit Anbindungen für Wunderlist und Evernote daher

Darüber hinaus bietet die App auch eine Anbindung an Dritt-Apps, beispielsweise Wunderlist, Todoist, Google Tasks, Evernote, Trello, LinkedIn, Foursqure und Twitter. Zunächst ist es allerdings notwendig, sich entweder mit einer E-Mail-Adresse und Passwort, oder aber mit einem vorhandenen Facebook- oder Google-Account für den Sunrise Kalender anzumelden.

Das Layout des Kalenders ähnelt dem des Apple-eigenen sehr und verfügt neben einer Standard-Monatsansicht auch über eine Alternative, in der die aktuelle Woche in Spalten angezeigt wird. Dank eines Zeitzonen-Supports ist man auch unterwegs immer auf dem neuesten Stand und kann über das unter anderem von Fantastical bekannte Feature schnell Termine erfassen („Kaffee mit Tim morgen 16 Uhr“). Hat man die Ortungsdienste aktiviert, lassen sich sogar standortbasierte Wettermeldungen einbinden.

Dritt-Tastatur „Meet“ bietet seit Version 4.00 Hilfe bei der Termin-Erstellung

Mit dem Update auf Version 4.00 hat Microsoft dem Kalender auch eine völlig neue Option verpasst, die von den Entwicklern als „Meet“ bezeichnete Dritt-Tastatur. Hat man diese in den Einstellungen aktiviert, kann der aktuelle Kalender beim Chatten direkt angezeigt und ein Termin mit dem Gesprächspartner vereinbart werden. Letzterer bekommt dann einen Link mit einer Einladung zugeschickt und kann sich für eine Zeitoption entscheiden. Danach wird das Ereignis automatisch zu den Kalendern beider Personen hinzugefügt – wirklich praktisch.

Nicht nur aufgrund dieses Features ist der Sunrise Kalender für Nutzer, die des Apple-Kalenders überdrüssig geworden sind, eine gute Alternative mit vielen nützlichen Funktionen. Mac-User finden im Mac App Store übrigens auch noch eine Desktop-Version des Sunrise Kalenders (Mac App Store-Link), die aber aktuell mit eher durchschnittlichen Bewertungen von 3,5 Sternen daher kommt.

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Kommentare 14 Antworten

  1. Ja, bis auf den Umstand, dass die App das iCloud-Passwort will. Geht’s noch? Nein Danke, mit Zugriff auf die lokale Kalenderdatenbank würde es genauso gut funktionieren (wie man bei den anderen großartigen Kalendern sieht)…

    1. dem schliess ich mich an, aber ich komm garnicht so weit, denn der will von Anfang an das Google Kennwort, Facebook Kennwort oder die email Adresse. Da ich hier abgebrochen habe, scheiss drauf !

  2. Zu den „Besten neuen Apps“: Gibt es da eigentlich IRGENDEINE Systematik? Letzte Woche wurde „Blitzer.de“ dort vorgestellt. Seit einigen Jahren ohne Update die App und in feinster iOS5/6-Optik. Die Anpassung ans iPhone 5 (sic!) ist noch nicht in Sicht.

  3. Sunrise ist eigentlich genau der Kalender den ich gesucht habe. Sehr übersichtlich und coole Features. Das Problem: Zugriff auf icloud und Tastatur ?. Auf der anderen Seite halte ich Microsoft für vertrauenswürdig (im Vergleich zu einer kleinen unbekannten Firma). Allerdings ist mir das Interesse von MS an dieser kostenlosen App unklar. Warum sollten die mir etwas gutes tun wollen… warum Google und Apple unterstützen? Verdammt… ich will diesen Kalender – aber irgendwie komme ich mir dumm vor wenn meine Gier über meine Vorsicht gewinnt. Wie groß ist das Risiko?

  4. wieso greift die App nicht auf die lokalen Kalender zu? hab einen mit caldav-Zugriff, so ist das ziemlich unbrauchbar!!

  5. Puuuh, da kommt man sich ja vor wie in einem Forum für Handystrahlengeschädigte. 😉 das der Mast nie an war muss ja keiner wissen. Nebenbei sind Apple sowie Microsoft amerikanische Firmen. Es glaubt doch wohl keiner ernsthaft, dass es da nicht „schon“ Hintertüren und Absprachen bzw. Vorschriften von und für bestimmte Personen/Organisationen gäbe?! Alleine was Großbritannien direkt am Kabel abzapft/abgezapft hat… Und der ganze Datenverkehr der quasi nur über den DE-CIX geht. Die ganzen Zugangsanbieter wie Telekoma, Unitymeta usw (extra falsch geschrieben, will nicht, dass es nachher heißt, ich hätte wen beschuldigt ^^). Und dann wegen so einer Kalenderapp plötzlich das große Misstrauen bekommen. Bisschen spät würde ich sagen.

    1. Immer wieder der selbe Blödsinn: Die wissen sowieso schon alles also macht es nichts mehr aus wenn ich meine kompletten Zugangsdaten offen lege.
      Nee iss klar ….

      1. Man könnte meine Aussage so auslegen, das meinte ich aber nicht. Natürlich ist es nicht egal, in privaten Daten hat niemand etwas zu suchen außer man selbst.
        Aber nur, weil man jetzt App XY auslässt wegen der Bedenken wird die Situation nicht besser, so einfach entkommt man „denen“ nicht. Anzunehmen, man würde mit dem Verzicht Dritten den Zugriff erschweren, ist Blödsinn.

  6. Beim Datenschutz unterscheide ich grundsätzlich zwischen der unmittelbaren Bedrohung durch zwielichtige Firmen (…die mir direkten Schaden zufügen wollen) und der allgemeinen Bedrohung durch „~Big Brother“ (…die Bewegungsprofile erstellen etc.).

    ~Big Brother (Google, Microsoft, Apple, NSA, Regierung,…) macht mir im Moment keine Sorgen. Bewegungsprofile finde ich sogar nützlich. Die Pseudo-Risiken – z.B. das meine Fitnessdaten an meine Krankenkasse gehen könnten etc. – halte ich im Moment für total abwegig.

    Anders sieht es bei den vielen kleinen Firmen mit Ihren Apps aus. Zugriff auf Kontakte, Termine oder Cloud-Passwörter sehe ich als unmittelbares Risiko an. Je kleiner die Firma – desto größer das Risiko (..denke ich). Das Sunrise finde ich es ein wenig beruhigend das Microsoft dahinter steckt (wenn auch erst seit ein paar Wichen). Mein iCloud-Passwort möchte ich aber trotzdem nicht bekannt geben – zumal Sunrise bereits früher ein Sicherheitsproblem hatte.

    Ich teste Sunrise jetzt ohne iCloud aber mit der Meet-Tastatur. Bis jetzt gefällt mir alles sehr gut!

  7. Die Frage dabei die sich jeder stellen muss! Ist die eigene Firma davon betroffen oder handelt es sich „nur“ um Private Daten? Wenn mir den Freigaben die Exchange Server der Firmen betroffen sind, gilt die Finger davon zu lassen – schlimmstenfalls kann man sich auch strafbar machen…

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