5G-Netze: Versteigerung der Frequenzen ist abgeschlossen – Start der Netzbetreiber ab 2021

Insgesamt 6,5 Milliarden Euro nimmt der Bund für die Lizenzen ein.

Lange zwölf Wochen hat es gedauert, nun ist es endlich unter Dach und Fach: Die Mobilfunkbetreiber sowie der Bund haben sich in der Versteigerung der neuen 5G-Frequenzen in Mainz geeinigt. Der 5G-Standard soll das bisher an den meisten Standorten in Deutschland verfügbare 4G-LTE-Netz ablösen und gleichzeitig eine bis zu 100 Mal schnellere Übertragungsgeschwindigkeit als der Vorgänger bieten. 

Der Bund nimmt mit der Versteigerung der Frequenzen eine höhere Summe als vorher erwartet ein: Insgesamt mehr 6,5 Milliarden Euro sind es letztendlich geworden. Mit diesen Mitteln soll die Digitalisierung in Deutschland, unter anderem mit Glasfaserausbau auf dem Land, vorangetrieben und gleichzeitig auch Schulen unterstützt werden. 


Die 5G-Lizenzen gingen an insgesamt vier große Provider: Die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und erstmals auch 1&1 Drillisch, die alle planen, eigene 5G-Netze aufzubauen. Der neue Mobilfunkstandard ist aber auch für die Industrie von großer Bedeutung, da laut eines Tagesschau-Berichts Daten „nahezu verzögerungsfrei und an tausende Geräte gleichzeitig“ übertragen werden können. Konzerne wie BMW, BASF, Bosch, Daimler und Siemens haben bereits großes Interesse bekundet. „Sie haben bereits angekündigt, eigene 5G-Netze für ihre Produktionsstätten aufbauen zu wollen – unabhängig von den großen Mobilfunkkonzernen“, heißt es bei der Tagesschau. Mit diesem Ausbau kann theoretisch schon zum Ende dieses Jahres begonnen werden, und nicht erst mit einer Verfügbarkeit im Jahr 2021, wie es die vier großen Mobilfunkbetreiber planen.

Netzbetreiber geben sich optimistisch

Die Deutsche Telekom sicherte sich für 2,17 Milliarden Euro vier Frequenzblöcke im 2 GHz-Band sowie neun Frequenzpakete im Bereich 3,6 GHz. Dort will man gut gerüstet für den neuen Funkstandard sein: „Erste Antennen für 5G funken bereits in Testgebieten in Berlin, Darmstadt und am Hamburger Hafen. Europaweit hat die Telekom bereits 150 5G-Antennen in Betrieb. In Deutschland sind schon mehr als 80 Prozent der bestehenden Antennen auf 5G vorbereitet.“

Auch bei Vodafone gibt man sich optimistisch, was den Netzausbau im 5G-Standard angeht. „Wir wollen bis Ende 2021 bis zu 20 Millionen Menschen in Deutschland mit 5G erreichen“, so Vodafone-CO Hannes Ametsreiter in einer Meldung von Vodafone. Zusätzlich versorgt Vodafone zahlreiche Industriestandorte mit dem neuen Echtzeitnetz. Für die rund 6,6 Milliarden Euro, die in die Lizenzen geflossen sind, könnten mehr als 50.000 neue Mobilfunk-Stationen gebaut werden. „Mit diesen Mitteln könnten wir die Funkloch-Debatte in Deutschland ein für alle Mal beenden“, so Ametsreiter.

Eine Summe von 1,425 Milliarden Euro steuerte Telefónica Deutschland für die Ersteigerung der 5G-Frequenzen bei. Der Konzern sicherte sich zwei gepaarte Blöcke im 2,1 GHz-Bereich sowie sieben ungepaarte Blöcke bei 3,6 GHz, und kommt somit in Summe auf 90 MHz eines neuen Spektrums. In einer Blog-Mitteilung von Telefónica Deutschland heißt es: „Insbesondere wird das Unternehmen die Industrie 4.0 beim Ausbau von Produktions- und Fertigungsfabriken als großer Partner mit 5G versorgen. Zudem ist das Frequenzpaket ein wichtiger Baustein für neuartige Geschäftsmodelle und die Bewältigung des massiv ansteigenden Datenvolumens.“

Fotos: pexels.com/rawpixels.com
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Kommentare 17 Antworten

  1. Na aber Hallo,

    hätte ich gern was ab von der Summe?
    Ehrlich gesagt, mir langt LTE, das bissel was ich mit eierphone tun, bissel Deezer hören oder mal bissel Sky Unterweg usw. langt LTE. Up. usw alles von Zuhause über WLAN, mit son AC geht WLAN alle male schneller als mit son Router FB, aber ohne LTE mag ich auch nicht mehr.

    Naja aber entlastet werden muss das LTE nun mal, merke auch hier das LTE ganz schön Ausgelastet ist obwohl die Celle mit 1800Band sendet und bis max 450Speed kann……..

    Netten Gruß
    Sven H.

    1. Bei 5G dreht es sich erst mal nicht um den normalen Mobilfunkkunden, für surfen und telefonieren reicht LTE dicke aus, es geht in erster Linie um die Vernetzung des Internet der Dinge, wie Smart Home und autonom fahrende Autos!

      1. Die Latenzzeit ist schonmal überragend.
        Mitten im Grünen ne Runde zoggn mit dem Laptop auf dem Schoß wär so ein Anwendungsbereich. Lanpartys ohne Kabelei… ?

    1. Wenn hochfrequente, kurzwellige Funksignale tatsächlich tödlich wären, sollten wir besser alle unsere Router und Smartphones wegschmeißen, die funken nämlich auf ebenso hohen Frequenzen! ??

      1. Ja, klar Mobilfunk-Antennen sind gerichteter und haben eine höhere Sendeleistung als ein Router, deswegen sollte man sich ja auch nicht Stundenlang direkt vor einer Antenne aufhalten, aber mit zunehmenden Abstand ist das auch nicht gefährlicher als würde man sich direkt neben seinem Router daheim aufhalten! Ist alles nur Panikmache!

          1. Und da das Smartphone die Amplitude senken kann, wenn endlich mal mehr nahe Antennen aufgestellt werden, sollten die Elektrosimulaten eigentlich an der vordersten Front des Fortschritts sein.

  2. Ich verstehe nicht wozu man 5G braucht. Die sollen mal lieber in allen Regionen das Netz ausbauen. Aber Hauptsache immer nur die fette Kohle absahnen. Es geht nur noch um Kohle. Wozu brauch ich 500 MBit auf einem Handy??? Das ist ungefähr so als würde ich meine Brote mit einem Flugzeugflügel die Butter drauf schmieren.

    1. Du bist glaube ich auch nicht die Zielgruppe, die die Provider anvisiert haben! Hier hat man eher Firmen im Blick und die Ausrichtung auf zukünftige Entwicklungen in Sachen autonomes fahren, Steuerung zeitkritischer Anlagen, Robotic usw.! Der Otto-Normal-Durchschnitts-Kunde kann gut mit LTE leben! Wenn man sich die Berichte über 5G richtig durchlesen würde und nicht immer nach der Überschrift aufhört zu lesen, wüsste man das auch! ?

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