Im Nachgang der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Sommer 2021, ebenso aufgrund einer EU-Verordnung, wurde auch in Deutschland das Warnsystem Cell Broadcast im Februar 2023 deutschlandweit eingeführt. Seitdem gibt es mindestens einmal im Jahr auch einen Probealarm im Rahmen eines bundesweiten Warntags, an dem meist am Vormittag um 11 Uhr ein Alarm auf allen kompatiblen Geräten ausgelöst wird.
Was bislang allerdings noch nicht vorhanden war, war eine Entwarnungs-Meldung nach dem Ende des Probealarms oder einer realen Gefahr. Dies hat das zuständige Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) nun ebenfalls umgesetzt und in einer Mitteilung erklärt, dass Bürger und Bürgerinnen seit dem 25. November dieses Jahres auch Entwarnungen über den Mobilfunkdienst erhalten.
Das BBK spricht in der Pressemitteilung von „einem weiteren Meilenstein in der Weiterentwicklung von Cell Broadcast und dem deutschen Warnsystem“. Laut eigener Aussage erfolgte die technische Umsetzung durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK) und sei von einer intensiven Testphase mit den Mobilfunknetzbetreibern begleitet worden. Man habe dabei die technischen Voraussetzungen der Cell Broadcast-Entwarnungsfunktion innerhalb des Bundeswarnsystems und der Systeme der Betreiber des Mobilfunknetzes ausgiebig erprobt. Dazu gehören in Deutschland die Deutsche Telekom, Vodafone, O2/Telefónica und 1&1.
Klarheit schaffen und Warnzyklus vervollständigen
Das BBK betont in der Pressemitteilung zusätzlich, dass die neue Entwarnungs-Funktion im Cell Broadcast weder ein Bestandteil der Technischen Richtlinie für den DE-Alert noch von der für alle EU-Mitglieder verbindlichen rechtlichen Vorgabe sei. „Cell Broadcast erfüllt somit nicht nur die rechtlichen Rahmenbedingungen, mit der Funktionserweiterung geht das BBK sogar noch darüber hinaus“, heißt es vom BBK.
Die Entwarnungsfunktion solle Klarheit schaffen und den Warnzyklus vervollständigen: Denn nur so erfahren die Bürgerinnen und Bürger, wann eine bestimmte Gefahr vorüber sei, erklärt das BBK. Die Aktualisierungen und Entwarnungen sollen dabei grundsätzlich über die gleichen Warnkanäle verbreitet wie zuvor die Warnung, die Warnstufe ist dabei identisch.
Bei Cell Broadcast gibt es eine Abweichung: Um die Geräuschbelastung zu reduzieren, werden hier Entwarnungen automatisch in der niedrigsten Warnstufe (Warnstufe 3: Gefahreninformation) ausgegeben. Das BBK empfiehlt daher allen Nutzerinnen und Nutzern, das Smartphone so zu konfigurieren, dass auch die Warnstufe 3 aktiviert ist.

