Action-Kameras im Vergleich: Für Einsteiger bis Profis

Den noch versprochenen Erfahrungsbericht mehrerer Action-Kameras für Einsteiger bis Profis haben wir nicht vergessen. Heute wollen wir einen Blick auf vier verschiedene Modelle werfen.

Als im Dezember eine Woche Skifahren in Österreich auf dem Programm stand, lief es nicht ganz gewünscht. Ein kleiner Unfall am dritten Tag beendete den Ausflug rund um die Region Schladming vorzeitig. Daher konnte ich die vier Action-Kameras, die ich für die Woche auf der Skipiste mit im Gepäck hatte, nicht ganz so ausführlich testen, wie ich es mir eigentlich vorgenommen hatte. Mittlerweile klappt das Tippen mit der kaputten Hand aber wieder ganz vernünftig und auch die Motivation ist wieder vorhanden, das Ski-Thema noch einmal aufzugreifen. Daher will ich euch jetzt vier Action-Kameras aus verschiedenen Preissegmenten vorstellen.


Ultrasport UmovE HD60 – etwa 110 Euro

Ultrasport UmovE

Wer nicht viel Geld für eine Action-Kamera ausgeben möchte, findet mittlerweile einige Alternativen. HD-Aufnahmen mit 1080p gehören dabei längst zur Tagesordnung, so auch bei der Ultrasport UmovE HD60, die mit 30 Bilder pro Sekunde aufnimmt. Direkt beim Auspacken fällt auf: Die Kamera ähnelt der GoPro beinahe bis ins letzte Detail und verfügt auf der Rückseite sogar über einen kleinen LCD-Bildschirm. Zudem wird umfangreiches Zubehör mitgeliefert: Halterung, Speicherkarte, Fixierungen und vieles mehr.

Leider muss man bei der Qualität Abstriche machen. Während die Bildqualität noch sehr passabel ist, nimmt das Mikrofon viel zu leise auf. Das sorgt beim Skifahren zwar für weniger Rauschen, kann in anderen Situationen aber sehr ärgerlich sein. Ebenfalls negativ ist die Verarbeitung: Die Halterung lassen sich nicht bombenfest feststellen, zudem haben die Knöpfe des bis zu 30 Meter wasserdichten Gehäusen einen extrem schlechten Druckpunkt und sind mit dicken Skihandschuhen quasi gar nicht zu bedienen.

Kurz-Fazit: Die Ultrasport UmovE HD60 bietet zwar reichlich Zubehör, allerdings auch nur eine eingeschränkte Qualität. Extras wie WLAN fehlen komplett. Die bessere Wahl ist vermutlich das neue Einsteiger-Modell des Marktführers, die GoPro Hero.

Sony HDR-AS100V – etwa 250 Euro

Sony HDR-AS100V

Die Sony HDR-AS100V ist eine Preisklasse höher angesiedelt und ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich, unter anderem mit einem Remote Kit. Die Optik unterscheidet sich deutlich von der GoPro, die Sony HDR-AS100V ist deutlich windschnittiger gebaut – in der Praxis hat das allerdings nicht nur Vorteile. Zum Zubehör zählen verschiedene Halterungen, ein wasserdichtes Gehäuse und gegebenenfalls die Fernbedienung für das Handgelenk.

Die WLAN-Einrichtung der Kamera – hier kann man die Daten entweder an die Fernbedienung oder das Smartphone senden lassen, ist spielend einfach. Die Steuerung über die hinten liegenden Knöpfe ist dagegen etwas kniffliger, vor allem wenn man die Kamera auf dem Helm montiert hat. Ich dachte mir: Kein Problem, du hast ja die Fernbedienung für das Handgelenk. Allerdings ist das Armband so kurz, dass man die Fernbedienung nicht über der Jacke tragen kann. Genau das wäre zur Steuerung nämlich die perfekte Lösung. Wer die Fernbedienung unter der Skijacke trägt, kann sie gleich Zuhause lassen.

Dafür überzeugt die Sony HDR-AS100V mit anderen Extras, unter anderem dem eingebauten GPS-Sensor – damit kann man später im Handumdrehen feststellen, wo man die Videos aufgenommen hat. Die Bildqualität überzeugt mit 1080p und bis zu 60 Bildern pro Sekunde, das Mikrofon ist meiner Meinung nach etwas zu scharf gestellt und nimmt sehr laut auf. Zu laut ist allerdings besser als zu leise.

Kurz-Fazit: Die Sony HDR-AS100V ist eine tolle Kamera aus dem mittleren Preissegment, die in Sachen Bildqualität keine Wünsche übrig lässt. Nicht ganz perfekt gelöst ist die Steuerung der Kamera, auch wenn die Fernbedienung mit Bildschirm eine wirklich tolle Idee ist.

Panasonic HX-A500E – etwa 359 Euro

Panasonic HX-A500E

Die Panasonic HX-A500E hat mich mit ihrem außergewöhnlichen Design wirklich angelacht. Das Objektiv ist nicht fest im Kamera-Modul verbaut, sondern über ein etwa 20 Zentimeter langes Kabel verbunden. Das soll die Panasonic HX-A500E sehr flexibel machen – wobei der Packungsinhalt zunächst Rätsel aufgibt. Mitgeliefert wird neben einer kleinen Ärmeltasche zur Befestigung des Kamera-Moduls nur eine Kopfhalterung, die man ähnlich die eine Brille aufsetzt. Das ist meiner Meinung nach sehr unbequem und noch dazu instabil. Daher führt kein Weg an einer zusätzlichen Halterung vorbei, die mit rund 20 Euro zu Buche schlägt.

Aufgrund des Sturzes und meiner Verletzung konnte ich die Panasonic HX-A500E leider nicht ausführen, daher fehlt sie auch in dem unten verlinkten Zusammenschnitt. Die Aufnahmequalität ist dank 4K-Auflösung und dem guten Bildsensor allerdings hervorragend. Zudem kann man seine Videos in Verbindung mit einem Smartphone und einer entsprechenden Datenverbindung live ins Internet stellen.

Kurz-Fazit: Ich bin mir sicher, dass man mit dieser Kamera sehr viel Spaß haben kann, allerdings muss man sich definitiv mit den Möglichkeiten des „losen“ Objektivs beschäftigen und eine passende Halterung suchen. Daher ist die Panasonic HX-A500E vielleicht nicht ganz so flexibel wie die anderen Kameras. Letztlich ist es schade, dass ich diese Action-Kamera nicht mit auf die Piste nehmen konnte.

GoPro Hero4 Black – etwa 479 Euro

GoPro Hero4 Black

Dank des vielfältigen Zubehörs und den quasi unzähligen Möglichkeiten muss sich der Marktführer im Bereich der Action-Kameras auch 2014/2015 nicht vor der Konkurrenz verstecken. Das neue Top-Modell GoPro Hero4 Black Adventure ist auf dem aktuellsten Stand der Technik und bietet natürlich 4K-Aufnahmen mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde. Ähnlich wie bei der Panasonic sind bei geringeren Auflösungen schnellere Bildraten und damit Zeitlupen-Aufnahmen möglich.

Was mir besonders gut gefällt: An den Ausmaßen hat sich bei der GoPro Hero4 quasi nichts verändert, man kann also sein vielleicht schon vorhandenes Zubehör weiter nutzen. Bei der Verarbeitung gibt es im Vergleich zur ähnlich aussehenden UmovE eklatante Unterschiede: Alle Knöpfe lassen sich selbst bei der Montage auf einem Skihelm mit Handschuhen noch sehr gut bedienen. Die akustischen Pieps-Signale der Kamera sind laut und deutlich hörbar. Die WLAN-Verbindung mit dem Smartphone funktioniert exzellent.

Bei der Bildqualität kann ich ebenfalls nur loben: Man kann sämtliche Einstellungen nach seinen eigenen Wünschen vornehmen und erzielt immer das beste Ergebnis. Die GoPro ist nicht umsonst die beliebteste und am meisten verbreitete Action-Kamera auf dem Markt.

Kurz-Fazit: Das Top-Modell zum Spitzenpreis. Knapp 500 Euro für eine Kamera sind eine wirkliche Marke und für den Hobby-Skifahrer wohl definitiv zu viel. Wer Ambitionen wie ein Profi hat und die Action-Kamera das ganze Jahr über für verschiedene Zwecke verwenden möchte, sollte definitiv zur GoPro greifen.

(Video-Link)

Insgesamt gesehen ist es schwer, eine klare Empfehlung für eine der Action-Kameras zu geben, lediglich um das günstige Modell von UmovE würde ich einen Bogen machen. Letztlich kommt es immer darauf an, wie häufig man eine Action-Kamera benutzt und wie viel man dafür ausgeben will. Die GoPro Hero4 ist das absolute Spitzenmodell. Gerade Einsteiger, die im Winter eine Woche Skifahren gehen und im Sommer mal eine Runde mit dem Mountainbike oder auf der Kartbahn unterwegs sind, finden mit der Action-Kamera von Sony allerdings eine günstige und gute Alternative mit vielen Funktionen. Solltet ihr weitere Fragen zu den einzelnen Modellen haben, schreibt bitte einen Kommentar – aufgrund der verkürzten Testzeit konnte ich einige Details, wie etwa die Akkulaufzeit, allerdings nicht selbst testen.

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Kommentare 16 Antworten

  1. man muss ja nicht zur Hero 4 greifen. die 3+ kann man mittlerweile recht günstig erwischen. und 4K. naja wer es denn wirklich braucht. bei einer Action cam. hm

    1. Ein Blick über der Tellerrand und außerhalb der -Welt kann nicht schaden,zudem sind viele gut koppelbar mit iOS-Devices.

  2. Ich kann die Rollei Actioncams sehr empfehlen. Das Topmodell, die 7s kostet „nur“ 270€, kann aber gut mit der GoPro mithalten. Ich habe die 5s, welche man mittlerweile für 125€ bekommt. Die sollte einigen auch schon reichen.

  3. Ich habe die GoPro 2, ziemlich zufrieden. Die 3er habe ich ausgelassen und werde die 4er demnächst kaufen.

    Ich hoffe, die Akkus sind besser und leistungsfähiger geworden, v.a. wenn jetzt auch WiFi integriert ist. Das Gehäuse sieht jetzt unschön aus, weil sich der Plastic-Überzug teilweise ablöst.

    Abraten muss ich von der GoPro Lenkradhalterung. Sie hält, aber der Verbindungssteg ist mir 3 Mal gebrochen und die Kamera schlug (mit Gehäuse) auf dem Boden auf. Ich habe jetzt dafür Flymount mit Adapter. Solide, etwas klobig und hält seit einem halben Jahr klaglos. Normale (Strassen-) Radtouren. Auch der Schuh ist gebrochen, im Auto, beim Einschieben in die Halterung. Ich würde also keine Stegverbindung für Rad, Motorrad, Helm oder Surfbrett (von dort schaute ich die Flymount ab) nehmen. Offensichtlich schlechter Kunsstoff, auch ein Ersatz brach.

    1. Es gibt übrigens von diversen Herstellern passende Halterungen aus Metall, die einen sehr hochwertigen Eindruck machen und trotzdem recht günstig sind.

  4. Ich nutze die Go Pro Black 3+ seit gut ’nem Jahr und bin mehr als zufrieden. Reicht auch aus, als Neuling muss es nicht direkt die 4er sein, die 3+ beispielsweise ist auch sehr zu empfehlen.

  5. Drift Ghost-S HD … eine der besten Actioncams die es derzeit am Markt gibt! 1080p Videos, 12MP Fotos, drehbares Objektiv, mehr als 3 Stunden Akkulaufzeit, ohne Zusatzgehäuse bis zu 3m wasserdicht, Fernbedienung und LCD Display inkludiert!!!

  6. Wenn ich mir das Video anschaue, ist der Bildstabilisator bei der Sony wohl am besten.
    So wackelig wie bei der GoPro kann man sich ja nicht auf Dauer anschauen…
    Da wäre wohl ein Schwebestativ von Vorteil.
    Komisch das für Actionscams noch niemand ein Schwebestativ zur Bike- oder Helmmontage entwickelt hat!?

  7. Leider ein ziemlich unvollständiger Artikel. Neben dem Aspekt, dass der Artikel ziemlich oberflächlich ist (z.B.Bildschärfe/Bildrauschen/Farben/Auto-Belichtung immer nur mit „Bildqualität“ zusammengefasst), wurden auch einige, sicher für den Einsteiger sehr interessante Cams nicht erwähnt: QUMOX SJ4000 (69€!!!) und die GoPro Hero (124€). Beide haben ebenfalls für den Preis eine überragende Bildqualität und eine solide Verarbeitung.

    Gruß,
    Tom

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