AirPods: Apple lässt Kopfhörer zum ersten Mal in Indien fertigen

Diversifizierung der Lieferkette

Apple hat ein neues Abkommen mit dem Partner Foxconn abgeschlossen. Laut eines Berichts von Reuters will Foxconn mehr als 200 Millionen US-Dollar in eine neue Fabrik im südindischen Bundesstaat Telangana investieren, in denen dann zum ersten Mal die AirPods von Apple hergestellt werden sollen.

Obwohl die Gewinnspanne bei der Herstellung der AirPods viel geringer sei als bei der iPhone-Produktion, habe das Unternehmen laut des Reuters-Berichts zufolge den Deal eingefädelt, um „das Engagement mit Apple zu stärken“. Eine Quelle von Foxconn erklärte gegenüber Reuters, „Auf diese Weise ist es wahrscheinlicher, dass wir Aufträge für ihre neuen Produkte erhalten.“ Apple habe speziell um einen indischen Produktionsstandort gebeten, da das Unternehmen der Diversifizierung hohe Priorität einräumt.


Die zentralisierte Lieferkette in China hat sich für Apple mehr als zwei Jahrzehnte lang bewährt, aber ab 2018 bröckelte die Verbindung in das große asiatische Land. Damals drohte ein Handelskrieg zwischen den USA und China mit der Verhängung von Zöllen und Verboten für viele Apple-Produkte. Die wiederholten COVID-19-Lockdowns in China in den letzten Jahren haben die Schwäche der Lieferkettenstruktur von Apple noch deutlicher gemacht: Die iPhone-Produktion wurde mehrfach unterbrochen – mit erheblichen Auswirkungen auf das Geschäft, wie zuletzt im letzten Weihnachtsquartal.

Geschäftsbeziehungen zu China haben sich verschlechtert

Darüber hinaus haben sich auch die Beziehungen zwischen Apple und China langsam verschlechtert, da die beiden Unternehmen aufgrund von Menschenrechtsverletzungen und der Datenschutzpolitik Chinas aneinandergerieten. Natürlich wird die Diversifizierung der Lieferkette Apples Zeit brauchen. Aktuell werden mehr als 90 Prozent der iPhone-Modelle in chinesischen Fabriken hergestellt – mit einer Größenordnung von mehreren zehn Millionen Exemplaren pro Monat. Es wird erwartet, dass dieser Anteil bis 2025 auf etwa 75 Prozent sinken wird, wenn die Produktion in Ländern wie Indien und Vietnam hochgefahren wird.

Eine Tochtergesellschaft Foxconns, Foxconn Interconnect Technology Ltd., plant in der zweiten Hälfte dieses Jahres mit dem Bau der Produktionsstätte in Telangana zu beginnen, um frühestens Ende 2024 mit der Fertigung starten zu können, so Reuters. Angesichts dieser Meldung machte die Foxconn-Aktie einen Sprung von rund 9 Prozent. Mit diesem Schritt wird sich Apple in den kommenden Jahren weiter unabhängiger vom bisherigen Fertigungsriesen China machen.

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Kommentare 4 Antworten

  1. 🤔 kann ich Aktien von diesem Unternehmen „China“ kaufen oder sind die nicht an der Börse?

    „Darüber hinaus haben sich auch die Beziehungen zwischen Apple und China langsam verschlechtert, da die beiden Unternehmen aufgrund von Menschenrechtsverletzungen und der Datenschutzpolitik Chinas aneinandergerieten.“

  2. Hier sollte man aber verstehen, worum es geht.
    Es ist ein Versuch der Diversifizierung der Montage. Keine Parallelisierung der Produktion.
    Das heißt 100% der tatsächlichen Fertigung ist und bleibt abhängig von chinesischen Bauteilen und Logistik – und das für alle Montagestandorte.

    Da die Montage aber die meiste Zeit in Anspruch nimmt, will man kurzfristige, lokale Effekte wie Aufstände, Quarantänen, Proteste etc. etwas abmildern können. Die meisten Bauteile sind nämlich schon viel früher fertig und lagernd.

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