AirTag: Erstmals von deutschem Sicherheitsforscher gehackt

Konkurrent Tile kooperiert mit Amazon

Apples neue AirTags sind gerade einmal zehn Tage im Handel erhältlich, und schon haben sie für jede Menge Aufsehen gesorgt. Nachdem zuletzt fehlende Anti-Stalking-Mechanismen kritisiert wurden, gab es auch findige Bastler, die Vorlagen für AirTag-Anhänger aus dem 3D-Drucker oder ein Kreditkarten-ähnliches Design zur Nutzung in einer Geldbörse bereitstellten. Und natürlich haben auch die Experten von iFixit die neuen AirTags bereits in ihre Einzelteile zerlegt.

Laut eines Berichts von 9to5Mac ist es nun außerdem einem deutschen Sicherheitsforscher, der unter dem Namen StackSmashing bei Twitter aktiv ist, erstmals gelungen, den AirTag zu hacken. Er war laut eigner Aussage in der Lage, „in den Mikrocontroller des AirTags einzudringen“, um so Teile der Tracker-Software zu modifizieren.


Der unbekannte deutsche Sicherheitsforscher ist somit wohl der erste, der einen AirTag hacken bzw. jailbreaken konnte. Dem Hacker war es damit möglich, selbst zu entscheiden, wie der AirTag reagieren soll, beispielsweise durch eine modifizierte NFC-URL. Dies verdeutlicht der Hacker auch in seinem oben eingebunden Video, in dem er einen regulären AirTag mit seinem modifizierten vergleicht. Der „normale“ AirTag öffnet bei NFC-Kontakt die Wo Ist?-Website, der modifizierte eine eigene URL – die potentiell für Phishing oder andere Zwecke genutzt werden könnte. Es bleibt abzuwarten, ob Apple hier entsprechende Schutzmechanismen nachlegt.

Amazons Alexa wird nach Tiles suchen können

Die Konkurrenz des AirTags, die Bluetooth-Tracker von Tile, hingegen haben Apple offenbar mit einer neuen Kooperation den Kampf angesagt. Wie Amazon heute angekündigt hat, wird man mit Tile zusammenarbeiten, um Amazon Sidewalk in die Tile-Tracker zu integrieren. Amazon Sidewalk ist ein Netzwerk für Amazons Bluetooth-Geräte, das die Konnektivität von Geräten wie dem Amazon Echo und den Ring-Produkten verbessern soll. Die Kooperation soll am 14. Juni 2021 starten.

Mit der Integration von Tile-Trackern in das Amazon Sidewalk-Netzwerk werden auch Geräte wie der Amazon Echo oder Ring in der Lage sein, Tiles aufzuspüren und dem Besitzer zu helfen, verlorene Gegenstände wiederzufinden. Tile-Nutzer werden auch Amazons Sprachassistentin Alexa nutzen können, um Gegenstände akustisch zu lokalisieren: „Alexa, finde mein [Gegenstand].“

Im Vergleich zu Apples Wo Ist?-Netzwerk, das auf hunderte Millionen von Apple-Geräten zurückgreifen kann, steht Tiles eigenes Netzwerk mit vergleichsweise wenigen Nutzern hintenan. Mit den zusätzlichen Amazon-Geräten, die bald die Tile-Tracker lokalisieren können, macht Tile einen kleinen Schritt für verbessertes Tracking. Vergessen sollte man allerdings trotzdem nicht, dass es sich bei den Amazon-Produkten um stationäre Geräte handelt und diese dadurch weniger flexibel als mobile Apple-Geräte sind, die man mit sich herumträgt.

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