Apple Arcade: Erneut deutliche Kritik von Entwicklerstudios

Neil Long mit Follow-Up-Artikel

Neon-Banner von Apple Arcade

Zu Beginn dieses Jahres äußerten sich einige Entwickler und Entwicklerinnen, die ihre Spiele-Titel bei Apple Arcade veröffentlichen, sehr kritisch zu Apples Spiele-Abodienst. In einem Artikel von MobileGamer beschrieben einige von ihnen sogar einen „Geruch des Todes“ rund um den Spiele-Service von Apple.

Der damalige Autor des Artikels, Neil Long, hat nun weitere Stimmen aus dem Umfeld von Apple Arcade gesammelt. In seinem Follow-Up-Artikel beschweren sich Apple Arcade-Entwicklerstudios unter anderem über die schlechte Kommunikation mit Apple, verzögerte Auszahlungen und enorme Probleme bei der Arbeit an Apple Vision Pro-Spielen. Es ließe sich mit Apple Arcade gut verdienen, allerdings zeigt man sich unzufrieden mit der Art und Weise, wie man behandelt werde. Das sind einige der Aussagen, die Long gesammelt hat:


  • Einige Studios warten bis zu sechs Monate auf ihre Bezahlung, was einen Indie-Entwickler fast in den Ruin getrieben hätte.
  • Das Apple-Arcade-Team antwortet wochen- oder sogar monatelang nicht auf Routine-E-Mails, wenn sie überhaupt antworten.
  • Ein Entwickler, der halbwegs regelmäßige Treffen mit dem Tech-Giganten hatte, sagte, dass „die Hälfte des Apple-Teams nicht auftaucht und wenn doch, haben sie keine Ahnung, was los ist und können unsere Fragen nicht beantworten“.
  • Auch der technische Support von Apple wurde als „miserabel“ und „das Schlimmste, was ich je erlebt habe“ bezeichnet.
  • Das Vision Pro-Headset hat Schwierigkeiten, „komplexe Spiele“ auszuführen, und die Entwicklung ist „wie eine Zeitreise um 10 Jahre zurück“, weil es keinen technischen Support gibt.
  • Das Apple-Ingenieurteam ist nicht in der Lage, Einblicke in die Funktionsweise der Vision Pro-Hardware oder -Software zu geben oder zu erklären, „wie die notwendige Middleware damit arbeiten soll“.
  • Die Auffindbarkeit auf Arcade ist so schlecht, dass eine Person sagte, es sei, als läge ihr Spiel „in einer Leichenhalle“.
  • Die Zusammenarbeit mit Apple ist wie eine „missbräuchliche Beziehung“, sagte ein anderer.

Auch wenn es viel Kritik an Apple Arcade gab, äußerten sich einige Entwicklerstudios auch positiv über den Spiele-Dienst. Vor allem die gute Bezahlung wurde hervorgehoben, die es ermögliche, die eigene Arbeit langfristig zu finanzieren. Ein Entwickler berichtet von gemischten Gefühlen:



“Wir konnten einen guten Vertrag für unsere Titel abschließen, der unser gesamtes Entwicklungsbudget abdeckt. Die Dinge haben sich seit den Anfängen geändert, es ist heutzutage ein sehr schwieriger und langwieriger Prozess, einen Vertrag mit Apple abzuschließen. Das Fehlen einer Vision und eines klaren Fokus der Plattform ist frustrierend, und wenn es überhaupt ein Ziel gibt, ändert es sich jedes Jahr oder so. Auch der technische Support ist ziemlich miserabel.“

Einige Entwicklerstudios bemängeln auch eine mangelnde Sichtbarkeit ihrer Spiele bei Apple Arcade – insbesondere dann, wenn neuere ähnliche Titel erscheinen und diese massiv beworben würden.

„Es fühlt sich an, als ob das Spiel die letzten zwei Jahre in einer Leichenhalle gelegen hätte. Es ist egal, was wir in das Spiel einbauen, Apple wird uns nicht vorstellen, es ist, als würden wir nicht existieren. Als Entwickler denkt man also: Gut, sie haben uns dieses Geld für die Exklusivität gegeben… Ich will ihnen das Geld nicht zurückgeben, aber ich will, dass die Leute mein Spiel spielen. Es ist, als ob wir unsichtbar wären.“

Viele der Entwickler und Entwicklerinnen sind noch immer deutlich frustriert, was sich in den zahlreichen negativen Aussagen bezüglich Apple Arcade im neuesten Artikel von Neil Long bemerkbar macht. Scheinbar hat Apple den Report vom Februar dieses Jahres nicht zum Anlass genommen, das Umfeld für Apple Arcade-Entwicklerteams merklich zu verbessern. Es bleibt daher abzuwarten, wie sich die Spiele-Plattform weiter entwickelt und ob namhafte Entwicklerstudios in Zukunft überhaupt noch Lust haben, für Apples Spieledienst Titel zu veröffentlichen.

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Ich bin seit 2011 Teil des appgefahren-Redaktionsteams und war schon immer an Innovationen im Tech-Bereich und Gadgets interessiert. Wann immer es praktisches Outdoor-Zubehör oder interessante Foto-Apps gibt, bin ich Feuer und Flamme, denn auch in meiner Freizeit bin ich gerne mit dem Rad oder der iPhone-Kamera unterwegs. Seit einiger Zeit nutze ich aktiv das Fediverse und berichte über neue Apps, Dienste und Entwicklungen.

Kommentare 3 Antworten

  1. „Scheinbar hat Apple den Report (sic!) vom Februar dieses Jahres nicht zum Anlass genommen, das Umfeld für Apple Arcade-Entwicklerteams merklich zu verbessern.“
    Nur scheinbar, also in Wirklichkeit doch?
    korrekturen.de/beliebte_fehler/scheinbar_anscheinend.shtml
    Ansonsten gebe ich einen feuchten Furz auf das, ausßnahmslos auf anonyme „Quellen“ beruhende, Clickbait-Geschreibsell dieses Gamingblog-Schreiberling.

  2. Dann abspringen… Ohne Zuspruch und mehr Vorteile als Nachteile wurden es diese Studios nicht machen. Und Apple keinen Dämpfer bekommen. Mein Beileid hält sich in Grenzen….

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