Deutschlandticket: Wege zur weiteren Finanzierung beschlossen

Für 49 Euro pro Monat quer durch Deutschland reisen

Bahnhofshalle mit Gleis im Sonnenuntergang

Der indirekte Nachfolger des beliebten 9-Euro-Tickets, das im Sommer 2022 drei Monate lang erhältlich war, wurde im Frühjahr dieses Jahres von der Bundesregierung endgültig abgesegnet: Ab dem 1. Mai wurde das bundesweit einheitliche und in ganz Deutschland nutzbare Ticket, genannt „Deutschlandticket“, für den regionalen ÖPNV zur Verfügung gestellt.

Doch nicht einmal ein halbes Jahr nach der Einführung des regulär für 49 Euro im Abo erhältlichen Deutschlandtickets stand die Fortführung schon wieder auf der Kippe. Die Landesverkehrsminister warnten davor, es müsse beim Deutschlandticket eine deutliche Preissteigerung geben, wenn sich der Bund ab 2024 nicht zur Hälfte an den Mehrkosten beteiligen würde. Das Bundesverkehrsministerium um Minister Volker Wissing (FDP) habe bereits weitere Mittel abgelehnt.


Nun haben sich Bund und Länder zusammengesetzt und weitere Schritte zur Fortführung des Deutschlandtickets geklärt. Das berichtet unter anderem die Tagesschau. Nicht ausgegebene Mittel aus diesem Jahr sollen dann 2024 für eventuelle Mehrkosten des Tickets verwendet werden können, wie Bundeskanzler Olaf Scholz und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten bei ihrem Treffen in Berlin beschlossen haben.

Mögliche Ticketpreis-Erhöhung im nächsten Jahr

Zwei iPhone-Screenshots der App Dein Deutschlandticket

Bisher war das Deutschlandticket zu einem Preis von 49 Euro pro Monat an den Start gegangen. Im nächsten Jahr könnte es allerdings auch teurer werden: 2024 wollen sich Bund und Länder „rechtzeitig“ über die weitere Finanzierung des Tickets verständigen, „einschließlich eines Mechanismus zur Fortschreibung des Ticketpreises, der auch eine Erhöhung beinhalten kann“, so der Bericht der Tagesschau. Welche Mehrkosten entstehen, ist bisher noch nicht absehbar. Klar ist jedoch, dass Bund und Länder auch im nächsten Jahr jeweils 1,5 Milliarden Euro für das Deutschlandticket zur Verfügung stellen wollen. Der Verband der Verkehrsunternehmen rechnet allerdings mit einer Finanzierungslücke von 400 Millionen Euro – die sich auch auf die Ticketpreise auswirken könnte.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bezeichnete das Deutschlandticket als großen Erfolg. Nun sollen nach dem Gipfel von Bund und Länder die Landesverkehrsminister ein Konzept erarbeiten, das rechtzeitig vor dem 1. Mai 2024 – dann wird das Deutschlandticket ein Jahr alt – in Kraft treten solle.

Das Deutschlandticket lässt sich aktuell über die deutschen Verkehrsverbünde sowie über verschiedene Apps wie dem DB Navigator (App Store-Link) oder auch die eigens dafür veröffentlichte Dein Deutschlandticket-Anwendung (App Store-Link) zum Preis von 49 Euro/Monat erwerben und kann monatlich gekündigt werden. Das Ticket ermöglicht die deutschlandweite Nutzung des regionalen ÖPNV, der Fernverkehr wie ICs und ICEs der Deutschen Bahn sind allerdings ausgeschlossen. Auf der Webseite www.d-ticket.info sind noch einmal alle wichtigen Informationen zum Deutschlandticket zusammengefasst.

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Kommentare 12 Antworten

  1. 400 Mio Finanzierungslücke bei 11 Mio verkauften Abos bedeutet 36,-€ mehr pro Jahr. Dann kostet das Deutschlandticket 52,-€ statt 49,-€
    Klingt nicht so dramatisch.

  2. Was mich nur immer wundert. Für alles mögliche sind Milliarden über Milliarden da. Insbesondere wenn es um „andere“ geht, aber wenn es sich dann mal um die eigenen Bürger im eigenen Land handelt, dann stehen plötzlich, wie durch Zauberhand keine Mittel und kein Geld mehr zur Verfügung… Schon sehr seltsam… Das könnte man dann endlos fortführen. Da wird ein Despot mit Milliarden Geldern zugeschüttet, aber für Bildung im eigenen Land ist nichts mehr übrig oder oder oder … Think about it

  3. Bla Bla bla. Statt der eigenen Bevölkerung mal was zu gönnen schmeißen Sie das Geld lieber anderen Ländern in den Rachen. Die Regierung gehört abgeschafft.

  4. Wissing sagt seine Idee ist ein voller Erfolg, sagt aber gleichzeitig keine Mittel zu. Lieber 7km Bahn ausbauen und den Rest in die Autoindustrie buttern… 🙄

  5. Wenn Rentner Flaschen wegen des Leergutes sammeln, dann haben sie in dem Leben davor etwas falsch gemacht‼️🫵

    „Eine Regierung gehört abgeschafft“,- Ganz einfach -und damit meine ich alle- Dazu muss man nur wählen gehen und kann danach Parolen in den Gaststätten gröhlen. 💪
    (Noch besser: man sollte in eine Partei eintrten und dort mit Politik machen, wäre am Besten 👍

    Zum Ticket: nächstes Jahr 2024 wird das Ticket 20% teurer (mit Glück nur 10) zum 01.05.24 (Eigene Quelle)

  6. Was für ein erbärmliches Gezerre der FDP, die einzige gute Tat von Wissing nach einem Jahr schon wieder abzuschaffen! Und für diese mickrige Verlängerung um 4 Monate wird auch noch lange verhandelt und sich auf die Schulter geklopft. Wie abgehoben sind diese Dienstwagenfahrer?

  7. Das Ticket ist ja auch vorrangig nur für Großstädter interessant die über eine gut ausgebaute Infrastruktur verfügen, während der ländliche Raum wenig davon hat. Auch vermisse ich die Weitsicht, den ländlichen Raum ÖPNV technisch besser anzubinden, die Taktung für mehr Fahrgäste die mit so nem Ticket befördert werden zu erhöhen usw… das ist alles nicht durchdacht. Inzwischen ist das bei den Preisen auch eher ein Ticket für besserverdiener… aber hauptsache das Dienstwagenprivileg bleibt… das passt Verkehrswendepolitisch alles nicht zusammen, was Wissing und seine Kumpanen da treiben.
    Für einen nicht fahrenden Bus brauch ich auch keine Fahrschein Flatrate und falls doch einer fährt, fährt er 3 Minuten früher, bevor der Anschlusszug ankommt… solange sich Deutschland stellenweise mit solch kaputten Verkehrskonzepten schmückt, muss man eigentlich nicht weiterdenken.

    Aber was will man auch von einem Land erwarten, welches für den Kauf eines weiteren Autos eine „Umweltprämie“ ausschüttet, und die, die die Umwelt schonen weil sie kein Auto kaufen, Fußgänger, ÖPNV Nutzer oder Fahrradfahrer sind, keine Prämie bekommen… das ist alles eine Scharade sondergleichen, für die man sich eigentlich nur noch schämen möchte.

    1. Solange der Sprit nicht 10€/l kostet wirst du mit egal welchen Angebot nen Dörfler nie zum ÖPNV bewegen, dazu ist das Auto viel zu gesetzt im Denken und Handeln.

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