Deutschlandticket wird teurer: Preis steigt im Januar 2026 auf 63 Euro

Nutzt du das Ticket auch nach der Preiserhöhung?

Regionalbahn der Deutschen Bahn auf einem Gleis im Bahnhof

Das Deutschlandticket soll im kommenden Jahr teurer werden: Statt wie bisher 58 Euro wird es dann 63 Euro im Monat kosten. Das haben die Verkehrsminister der Bundesländer bei einer Sonderkonferenz in München beschlossen. Der Grund für die erneute Preiserhöhung ist ein ungelöster Finanzstreit mit dem Bund.

Bereits zu Jahresbeginn 2025 war das beliebte Ticket, das bundesweit Fahrten im Nah- und Regionalverkehr ermöglicht, von ursprünglich 49 Euro auf 58 Euro gestiegen. Jetzt also die nächste Erhöhung.


Finanzstreit zwischen Ländern und Bund

Seit Monaten streiten sich Bund und Länder darüber, wer wie viel zum Deutschlandticket beitragen soll. Die Verkehrsminister der Länder werfen dem Bund vor, sich nicht an Versprechen aus dem Koalitionsvertrag zu halten. So kritisierte etwa Katrin Eder (Grüne), Verkehrsministerin aus Rheinland-Pfalz, der Bund komme seinen Zusagen nicht nach. Dort sei ursprünglich vorgesehen gewesen, den Nutzeranteil erst ab 2029 schrittweise zu erhöhen – sozialverträglich, wohlgemerkt.

Fakt ist aber auch: Die finanzielle Lage im Bundeshaushalt ist angespannt. Milliarden fehlen, und sowohl Bund als auch Länder wollen ihren Beitrag zum Deutschlandticket auf jährlich 1,5 Milliarden Euro begrenzen.

Offiziell beschließt den Ticketpreis die Verkehrsministerkonferenz (VMK), bei der der Bund nur Gaststatus hat. Den formellen Beschluss muss später noch der Bundesrat absegnen – was als reine Formsache gilt. Bei der aktuellen Sonderkonferenz in München war Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) gar nicht persönlich anwesend – er ließ sich von einem Staatssekretär vertreten.

Ab 2027: Neuer Kostenindex geplant

Ab 2027 soll ein Kostenindex festlegen, wie sich der Preis des Deutschlandtickets künftig entwickelt. In diesen Index fließen unter anderem Lohn- und Energiekosten ein. Ziel ist es, sowohl für Fahrgäste als auch für Verkehrsunternehmen mehr Planungssicherheit zu schaffen.

Kritik von Verbänden und Verbraucherschützern

Nicht alle zeigen sich zufrieden. Die Allianz Pro Schiene hält die Preiserhöhung für einen Fehler: „Viele Menschen werden vor den Kopf gestoßen und die Zahl der Abonnenten dürfte kaum steigen“, so ein Sprecher. Unverständlich sei auch, dass der Bund lieber Milliarden in die Pendlerpauschale stecke, statt die Finanzierungslücke beim Deutschlandticket zu schließen.

Auch die Verbraucherzentrale übt Kritik: Die Erhöhung komme einem gebrochenen Versprechen gleich und sei eine Enttäuschung für viele Nutzerinnen und Nutzer.

63 Euro ab Januar 2026

Das Deutschlandticket bleibt, aber es wird teurer. Ab 2026 zahlen Fahrgäste 63 Euro im Monat, weitere Anpassungen könnten folgen. Die Politik verspricht Stabilität bis 2030, doch ob das gut ankommt, bleibt abzuwarten.

(via Tagesschau)

Anzeige

Seit 2010 als (Mit)-Gründer dabei, habe ich die zahlreichen Gerüchte rund um neue Apple-Produkte immer im Blick. Im Bereich Smart Home teste ich liebend gerne Saug- und Wischroboter, schaue mir HomeKit- und Matter-Gadgets an und fülle unsere Social Media-Kanäle bei Instagram, TikTok und Threads mit Leben.

Kommentare 13 Antworten

  1. Solange das Ticket immer noch günstiger ist, als das örtliche Monatsticket, bleibe ich dabei und freue mich über das unkomplizierte Reise im ÖPNV. Gerade in der Region Berlin/Brandenburg nutze ich es rege und lasse das Auto für Ausflüge öfter stehen. Für mich ist das Deutschlandticket eine Bereicherung und wird auch nach der Preiserhöhung weiter genutzt werden.

  2. Alles wird halt teurer. Ich habe für Monatsticket 2015 ca. 70€ bezahlt. Und selbst das war vergünstigt durch den Arbeitgeber und war nur für kleines Gebiet gültig. Auch wenn ich damals ab 19 Uhr und an Wochenenden zweite Person kostenlos mitnehmen dürfte.

    Auch mit 63€ ist es immer noch top.

  3. Die fehlenden 30 Milliarden gerade sind nur die spitze des Eisbergs. Da rollt das 5fache auf sie zu und sie üben schon fleißig zu nicken. 🙂‍↕️

  4. Hannover ist mit dem Monats Ticket auch weit über 100 Euro. Insofern immer noch günstiger. Treffen tut mich die Preiserhöhung trotzdem. Aber wenn es das Ticket nicht gäbe wäre es noch härter. Von daher will ich mal nicht jammern

  5. Ich nutze weder Bahn noch ÖPNV. Zu unzuverlässig, oft überfüllt. Die Bahn hat ständig Verspätung, Busse fallen bei uns häufig einfach ohne Ankündigung aus.

  6. Eigentlich habe ich gesagt, sobald sie anfangen jährlich zu erhöhen, bin ich raus. Aber da ich 42€ vom AG bekomme und ich nur die Differenz zahle, behalte ich es noch. Zu faul und geizig zu kündigen will nicht drüber nachdenken in welche Zone ich fahre was für ein Ticket ich brauche. Aber zur Erinnerung, es hieß, bis 2030 bleibt der Preis stabil. Wenn die nicht bald auf einen Nenner kommen, sehe ich schwarz für die Dauerfinanzierung.

  7. eddj hat vollkommen Recht. Es ging ja nicht darum, dass die Bahnpendler jetzt alle von ihren Kosten runterkommen. Wer ist denn so einfältig ein lokales Monatsticket zu kaufen, wenn das D Ticket günstiger ist.
    Der günstige Preis geht doch nur, wenn mehr das Angebot nutzen, oder wie glaubt man denn soll das bestehenden lokale Abo so günstig werden???
    Natürlich freuen sich die, die eh die Bahn benutzt haben, denn der Preis bleibt günstig.
    Auf der anderen Seite müssen meine Kinder nun erhöhte Monatspreise für die Schule zahlen, weil man die flexiblen Abos jetzt an das D Ticket anpasst. Die Schüler refinanzieren also das Ticket quasi mit. Da ist das Ticket dann 25% teurer geworden, für die Erweiterung von Ba-Wü auf D. Ba-Wü war top, D für 130 Euro im Jahr brauchen die aber nicht. Alternative ist ein lokales Ticket, nur für die Strecke, ohne August für den nahezu gleichen Preis.

    Das Ticket, wie übrigens auch die Pendlerpauschale, die mich treffen würde, sollte man abschaffen, wenn man die eigentliche Intention dadurch nicht mehr erreicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert