Facebook: iOS 14.5-Nutzer werden angehalten, Tracking zu aktivieren

Damit der Dienst "kostenlos bleibt"

Apple und Facebook sind derzeit nicht die besten Freunde: Mit der Veröffentlichung der neuen iOS-/iPadOS-Version 14.5 hat Apple auch die App Tracking Transparency (ATT)-Funktion eingeführt, die es Nutzern ermöglicht, personalisiertes Tracking von Apps auszuschalten. Da Facebook mit genau dieser Methode aber viel Geld verdient, ist man im Hause Zuckerberg natürlich nicht gerade erfreut über diesen Schritt. Mit einer merkwürdigen Nachricht an iOS 14.5-Nutzer macht der Facebook-Konzern nun auf sich aufmerksam.

Wie unter anderem die Kollegen von The Verge berichten, benachrichtigen die Facebook- und Instagram-Apps User, die iOS 14.5 verwenden, über ein PopUp mit möglichen Konsequenzen. Bei The Verge heißt es dazu:


„Facebook setzt seine Kampagne gegen Apples iOS 14 Datenschutz-Updates fort und fügt einen Hinweis innerhalb seiner iOS-App hinzu, der den Nutzern mitteilt, dass die Informationen, die es von anderen Apps und Websites sammelt, ‚helfen können, Facebook kostenlos zu halten‘. Eine ähnliche Nachricht war in der iOS-App von Instagram zu sehen.“

Instagram gehört seit einiger Zeit zum Facebook-Konzern, daher ist es nicht verwunderlich, dass auch hier entsprechende Einblendungen für iOS 14.5-Nutzer auftauchen. Laut eines Blogeintrags von Facebooks Vizepräsidenten für Anzeigen und Geschäftsprodukte, Dan Levy, würde man diese Einblendungen in den Apps als „Aufklärungshinweise“, die „mehr Details darüber liefern, wie wir Daten für personalisierte Anzeigen verwenden“, sehen. Der „Aufklärungshinweis“ von Facebook und Instagram liest sich wie folgt:

„Bei dieser Version von iOS müssen wir um die Erlaubnis bitten, einige Daten von diesen Geräten zu verfolgen, um Ihre Werbung zu verbessern. Erfahren Sie, wie wir die Verwendung dieser Informationen einschränken, wenn Sie diese Geräteeinstellung nicht aktivieren. Wir verwenden Informationen über Ihre Aktivitäten, die wir von anderen Apps und Websites erhalten haben, um: Ihnen personalisiertere Anzeigen zu zeigen, Facebook kostenlos zu halten [und] Unternehmen zu unterstützen, die auf Anzeigen angewiesen sind, um ihre Kunden zu erreichen.“

Insbesondere der Hinweis auf die bedrohte Kostenfreiheit von Facebook und Instagram sorgt allerorten für erhobene Augenbrauen und Kopfschütteln. In der Vergangenheit hatte der Facebook-Konzern immer wieder betont, dass die beiden sozialen Netzwerke „kostenlos sind und kostenlos bleiben“ werden. Im Jahr 2019 hatte Facebook diesen Slogan jedoch stillschweigend von der eigenen Website entfernt, und Facebook-CEO Mark Zuckerberg hatte während einer Kongress-Anhörung im Jahr 2018 eine kostenpflichtige Variante nicht ausgeschlossen. „Es wird immer eine Version von Facebook geben, die kostenlos ist“, so seine damalige Aussage. Mit einer nicht gerade subtilen Androhung von Kosten für Nutzer von iOS 14.5 schneidet sich der Facebook-Konzern letztendlich nur ins eigene Fleisch – Mark Zuckerberg und Co. müssen wirklich verzweifelt sein.

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Kommentare 18 Antworten

    1. Einstellungen->Datenschutz->Tracking
      Aber auch: Einstellungen->Datenschutz->Apple Werbung (denn Apple möchte auch personalisierte Werbung schicken)

  1. Wie überraschend… ?

    Erneut bin ich wirklich froh über meine Entscheidung, diesem Konzern mein „Vertrauen“ entzogen und meine Accounts gelöscht zu haben. Und mir fehlt … NICHTS!!! ?

  2. Ich fänds ja spannend zu sehen, wie viele User Facebook und Instagram die Stange halten würden, sollten die Dienste kostenpflichtig werden… ??

  3. „Die Bürger werden angehalten, die Haustür nicht mehr abzuschließen, wenn sie die Wohnung verlassen!“
    Ede B., 1. Vorsitzender der Gewerkschaft der Einbrecher

  4. Facebook, Instagram und WhatsApp sind jetzt auch nicht „kostenlos“, schließlich bezahlt man mit seinen Daten. Die Alternative wäre doch gar nicht so schlecht: Z.B. X Betrag pro Monat und dafür keine Werbung und kein Tracking.
    Ich bin so froh diese Apps und meine Konten dort gelöscht zu haben…

    1. Ich fände es fair, wenn Facebook seinen Nutzern monatlich etwas zahlt, wenn sie das anlassen. Je nachdem wie viel Zeit man dort verbringt. Das wäre endlich eine schöner nebenjob.?

  5. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie wenige sich darum Gedanken machen (Ich habe ja nix zu verbergen usw.). Herdentrieb & Dummheit überragen alles.

  6. Wäre schön zu sehen, wenn Apple die Apps aus seinem Store löscht. Laut Nutzungsbedingungen sind solche Hinweise schließlich verboten, einfach unverschämt von Facebook die trotzdem zu schalten

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