iMessage: Fallen die blauen Blasen unter das Digital Markets Act-Gesetz der EU?

Auch Samsung mit neuer iMessage-Kampagne

Grünes iMessage-Icon in 3D vor grünem Hintergrund

Der Digital Markets Act (DMA) der EU soll Monopolstellungen großer Tech-Konzerne verhindern und für einheitlichere Standards entsprechender Dienste und Angebote in Ländern der EU sorgen. Nun steht auch Apples iMessage im Fokus: Sollen die blauen Blasen von Apples Messaging-Dienst unter das neue Gesetz der Europäischen Union fallen? Das untersucht die Europäische Kommission, wie Reuters berichtet.

Wie dort im Artikel zu lesen ist, untersuchen die EU-Kartellbehörden derzeit Apple und Microsoft im Hinblick auf iMessage, Bing, Edge und Microsoft-Werbung und die Frage, ob diese Dienste der neuen DMA-Verordnung entsprechen müssen oder nicht. Die Untersuchung wurde im September eingeleitet, nachdem Apple und Microsoft „sich dagegen gewehrt hatten, dass die EU-Wettbewerbsbehörde diese Dienste als zentrale Plattformdienste im Rahmen der DMA-Verordnung einstuft.“


Dem Bericht zufolge ermittelt die zuständige Behörde die Bedeutung von iMessage gegenüber konkurrierenden Messaging-Diensten für Apple. Die Kartellbehörden wollen feststellen, wie groß die iMessage-Nutzerbasis von Apple ist, ob auch Geschäftskundschaft iMessage für bestimmte Zwecke nutzt und wie sich iMessage in das Gesamtgeschäft von Apple einfügt.

Reuters berichtet, dass die Europäische Kommission hofft, ihre Bewertung „innerhalb von fünf Monaten“ abzuschließen – was eine Entscheidung im Januar oder Februar des nächsten Jahres bedeuten könnte. Sollte Apple gezwungen sein, iMessage mit dem Digital Markets Act in Einklang zu bringen, könnte der Messaging-Dienst neuen Regeln für die Bedienung von Usern in der EU unterworfen werden.

Samsung: „Grüne Blasen und blaue Blasen wollen zusammen sein“

Gleichzeitig macht nun an anderer Stelle auch Samsung gegen iMessage mobil. Der südkoreanische Tech-Konzern schloss sich Google im Versuch an, Apple davon zu überzeugen, den von Google vorangetriebenen Messaging-Standard RCS (Rich Communication Services) zu übernehmen. In einem gestern veröffentlichten YouTube-Video nimmt Samsung Bezüge auf Shakespeares „Romeo und Julia“.

Samsung zeigt im Video zwei Smartphone-Schnittstellen, die sich gegenseitig texten. „Julia“ ist in dieser Metapher das iPhone, und ihre Eltern (aka Apple) wollen die Einführung von RCS nicht zulassen. „Was hat ihnen Grün jemals getan? Wir sind auch Blasen“, klagt das Android-Smartphone „Romeo“. „Und buchstäblich jeder will, dass wir zusammen sind. Igitt“, schreibt Julia.

Letztendlich erscheint das Video etwas verwirrend, aber Samsung macht es mit dem Titel des Videos deutlich: „Grüne Blasen und blaue Blasen wollen zusammen sein“. Samsung verwendet auch die Tagline und den Hashtag „Help Apple #GetTheMessage“, die Google für die RCS-Kampagne verwendet. Google hat Apple seit mehreren Jahren mit Anzeigen, Plakaten, Websites, Social-Media-Kampagnen und vielem mehr zur Übernahme von RCS gedrängt – bislang ohne Erfolg.

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Kommentare 12 Antworten

  1. Messenging Dienste zusammenzuführen wir nicht funktionieren ohne erhebliche Datenschutz-Nachteile für die Nutzer. Wahrscheinlich wird man dann in Zukunft dort genauso vollgespamt, wie auf anderen Plattformen.
    Der Digital Markets Act stammt von Personen, für die das Internet Neuland ist und genau so ist er auch umgesetzt: total weltfremd und zum Nachteil der Anbieter UND der Nutzer.
    Dieses Gesetz hätte es nie gebraucht. Genauso, wie ich in Zukunft 2kg Lightning-Kabel entsorgen darf, um die Umwelt zu schützen 🤯 Diese Logik versteht auch nur die EU.

    1. Hä, du musst die Kabel doch nicht wegschmeißen (genauso wenig wie alte Applegeräte), sondern kannst sie verkaufen… (mit deinem alten Applegerät). So habe ich es zumindest immer gehandhabt…
      Und die meisten haben eh schon USB-C-Kabel im Haus.

      1. Ich denke, er hat dieses Beispiel nur genannt, um den Irrsinn zu verdeutlichen. Und wenn er die Kabel verkauft, entsorgt sie eben jemand anderes.

    2. Also da fehlt ja wohl etwas Weitsicht.

      Auch ich habe noch genug Lightning Kabel und auch noch das ein oder andere Gerät welches ich damit laden kann.

      Und das Problem liegt in dem Fall nicht bei der EU, es war sogar jetzt mal eines der wenigen nützlichen Gesetze aus dem Irrenhaus.

      Der Fehler liegt bei Apple in dem man damals schon seinen eigenen Standort einbringen wollte um damit Zusätzlich Geld zu generieren obwohl es schon Alternativen wie usb -c gab.

      Andere Hersteller haben usb-c genutzt. Nur Apple nicht.

      Wenn Apple es dann versäumt als ach so tolles grünes Unternehmen rechtzeitig umzustellen, und dies erst mit einem Gesetz passiert. Dann ist Apple selbst schuld.

      Schließlich konnte man ja auch das Netzteil entfernen ( aus Umweltgründen natürlich. Nicht zur Gewinnmaximierung) 😉

      1. Mh ich glaube kaum dass da wirklich die EU nun Apple im Fokus hatte. Bevor USB-C gekommen ist war doch gerade am Android Markt ein totales Chaos was Kabel (mal Mini-USB und mal Micro-USB) anging. Die ganzen Navi Hersteller haben da dann auch gut weiter gemacht, da war ja alles vertreten als Ladeanschluss von irgendwelchen eigenen Schnittstellen über USB-B bis hin zu Mini und Micro.

        Wir im Apple Lager dagegen haben gute 10Jahre den 30PIN Dock Connector gehabt (vom iPod der 3ten Generation bis hin zum iPhone 4s) und nun auch gute 10 Jahre (iPhone 5 bis iPhone 14) den Lightning (wo Apple damals schon gesagt hat sie wollen 10 Jahre lang an diesen Festhalten).

        Als die EU dass ganze Beschlossen hat, hat auch Apple selbst schon USB-C fürn Thunderbolt genutzt und es war nur eine Frage der Zeit.

      2. @marv: Du hast Dich um ein paar Jahre vertan. Apple hat Lightning mit dem iPhone 5 rausgebracht, das war 2012. Zu dem Zeitpunkt gab es noch mini- oder bestenfalls Micro USB. Letzteres war nicht beidseitig, dafür aber fummelig und anfällig, insgesamt nervig. Die Zugfestigkeit und Robustheit von Lightning war um Größenordnungen besser. Damit war Apple den damaligen Standards weit voraus.
        USB-C wurde 2014 erstmals vorgestellt und erst 2016 von der IEC als Standard anerkannt.

        1. Oh danke. Ich habe echt gedacht das es da usb -c schon gab.

          Aber wenn dem nicht so ist, dann war die Lightning Einführung doch gut😂

          Denn dieser Micro und Mini usb murks war echt nicht zu gebrauchen.

    3. Es gibt billige Lightning auf USB-C Adapter. Damit lassen sich alte Lightningkabel mit moderner USB-C-Schnittstelle nutzen. Man ist nicht gezwungen, die Lightningkabel zu entsorgen.

      1. Achso. Und die setzt man dann einfach in die Dockingstation und das Telefon hält dann an einer unsichtbaren Schnur. Ladida, alles ist pink, alles ist toll.

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