Konkurrenz für Apple Pay?: EU will „digitalen Euro“ einführen

Erster Rechtsrahmen präsentiert

Die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank haben Anfang dieses Monats erstmals die Resultate einer gemeinsamen Zusammenarbeit am sogenannten „Digitalen Euro“ präsentiert. Dabei wurde ein erster Rechtsrahmen für die Einführung der digitalen Zahlungsmöglichkeit innerhalb der EU vorgestellt.

Im Rahmen einer Pressekonferenz stellten drei Mitglieder und Mitgliederinnen der Europäischen Kommission die ersten Ergebnisse vor. So soll der digitale Euro eine Alternative zu den bisher üblichen Bargeld-Zahlungsmitteln des Euros sein und ebenfalls von der Europäischen Zentralbank gedeckt werden. Das Besondere daran: Der digitale Euro soll sich bargeldlos, ohne Konto, ohne weitere Gebühren, ohne Internetverbindung und anonym nutzen lassen. Konventionelles Bargeld soll aber auch weiterhin als Zahlungsmittel seine Gültigkeit behalten, der digitale Euro ist lediglich eine Ergänzung.


Das sind die Eckpunkte des digitalen Euro:

  • Verwendung des digitalen Euro problemlos im gesamten Euroraum: Bei privaten digitalen Zahlungslösungen ist dies heute nicht immer gegeben
  • Einfacher zu benutzen als bestehende digitale Zahlungslösungen
  • Bezahlung ohne Internetzugang
  • Mehr Auswahl für die Verbraucher
  • Zahlung auch möglich, wenn man kein Bankkonto hat
  • Kostenlos für Verbraucher
  • Bei Offline-Verwendung des digitalen Euro ist die Privatsphäre identisch zu der bei Verwendung von Bargeld

Für die Nutzung des digitalen Euro soll man eine digitale Geldbörse nutzen, die Zahlungen sollen sowohl on- als auch offline, direkt von Gerät zu Gerät, möglich sein. Der Datenschutz soll auch eine zentrale Rolle spielen und keine Rückschlüsse auf die Verwendung des Geldes zulassen. Die Transaktionen seien in etwa vergleichbar mit der Nutzung von Bargeld oder dem Abheben von Bargeld an einem Bankautomaten. Auch Unternehmen sollen verpflichtet werden, den digitalen Euro anzunehmen. Auf einer umfangreichen FAQ-Website gibt es weitere Infos zum digitalen Euro.

Im Vergleich zu Apple Pay würde beim digitalen Euro weder ein Bankkonto noch eine Integration einer EC- oder Kreditkarte in ein externes System wie das von Apple notwendig sein. Bis der digitale Euro eingeführt wird, dürfte es aber noch einige Zeit dauern: Der Vorschlag der Kommission muss erst das EU-Parlament und den Europarat durchlaufen.

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 10 Antworten

  1. @mel: Dein Bemühen, in einem Apple-Blog den Bezug zu einem Apple-Produkt herzustellen in allen Ehren, aber der digitale Euro wird nicht Konkurrenz für Apple Pay sein, sondern für Bargeld.
    Dass dem Staat die anonyme Nutzung von Bargeld schon lange ein Dorn im Auge ist, ist kein Geheimnis.

    1. Absolut richtig! Leider wird der digitale Euro vielfach missverstanden und von vielen Anhängern des bargeldlosen Zahlungsverkehrs mangels Hintergrundwissen gefeiert.
      Beides hat aber vom Prinzip her bzw. vom Ansatz her nichts miteinander zu tun.

    2. Motto ist doch klar „Jeder Klick zählt“, nicht überall wo Apple im Artikel genannt wird, muss ein Zusammenhang mit Apple bestehen, sollte aber den Eindruck erwecken zur Daseinsberechtigung des Artikels.

  2. Wie soll ich denn den digitalen Euro ohne Internet erhalten? Den überspielt mir dann der Bankmitarbeiter vom ‚Überspielungsterminal‘? Ohne Bankkonto nutzbar heißt nichts anderes, als unter totaler Kontrolle der Zentralbank.

  3. An die Vorredner. Kontrolle über Girokonten oder Apple Pay hat die Regierung sowieso. Und das mehr als bei einem digitalen Euro. An die Anonymität von Bargeld kann digitaler Euro niemals rankommen. Nach Bargeld wäre es aber das anonymste was es gibt. Da kommt auch Apple Pay nicht heran, obwohl dort für jede Zahlung eine andere Nummer vergeben wird. Für den Einzelhandel ist es anonym. Die Regierung kann an die Daten sehr wohl dran, falls man es will. Girokonto ist sowieso einfach offenes Buch.

    1. @chaot: MIR ist das alles bekannt und ich schrieb hier schon öfter was zum Thema Bargeld. ICH habe den Bezug zu Apple Pay nicht hergestellt, weil es keinen gibt. Außer dass beides Zahlungsmittel sind.
      Wenn es kein Bargeld mehr gibt, wird sich die „Aber elektronische Zahlung ist ja sooo bequem“-Fraktion noch umsehen.

  4. Wegen der Kontrollsucht des Staates darf die Mafia ihre Immobiliengeschäfte in Deutschland alle mit Bargeld tätigen? (Ironiemodus: „aus“)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyright © 2024 appgefahren.de