Lego Technic AR: Zwei schnelle Autos und eine App ausprobiert

Klassisches Spielzeug gepaart mit moderner Technik

Jahr für Jahr bringt Lego neue Modelle auf den Markt. Während ich vor rund 10 Jahren noch X-Wing, R2-D2 und AT-AT aufgebaut habe, war in den letzten Jahren kaum noch Zeit für die kleinen Bausteine. Mit den ersten Lego-Modellen meines kleinen Sohns und auch einigen YouTube-Kanälen im Netz ist nun aber wieder etwas Lego-Fieber bei uns Zuhause ausgebrochen. Zumindest bei zwei Dritteln der Belegschaft.

Zu den neuen Modellen gehören auch zwei Technic-Sets, die mit einer Augmented Reality App für iPhone und iPad gepaart werden können. Der Formula E Porsche 99X Electric mit der Modellnummer 42137 und der Ford Mustang Shelby GT500 mit der Modellnummer 42138. Beide Modelle haben eine unverbindliche Preisempfehlung von 49,99 Euro und sind mit zwei Pull-Back-Motoren ausgestattet – mehr dazu aber später.


Beide Sets wurden mir von Proshop zur Verfügung gestellt, wo ihr die natürlich auch schon kaufen könnt. Der Formula E Porsche 99X Electric kostet aktuell 39,97 Euro, der Ford Mustang Shelby GT500 ist ebenfalls für 39,97 Euro erhältlich. Hinzu kommen Versandkosten in Höhe von 5,49 Euro.

Der Bau der beiden Lego-Modelle

Es ist nun schon einige Jahre her, seit ich zuletzt ein Technic-Modell aufgebaut habe. Ich bin in dieser Hinsicht vielleicht nicht unbedingt der beste Gradmesser und eher leicht zu begeistern. Lego hat das zum Beispiel mit einigen Teilen geschafft, die ich aus meiner Vergangenheit so noch nicht kannte. Wer in den letzten Jahren mehr mit Lego Technic am Hut hatte, wird da sicherlich weniger Überraschungen erleben.

Keine Überraschungen gibt es beim Bau. Angefangen habe ich mit dem Mustang, der aus meiner Sicht etwas leichter zu bauen ist als der Formel-Rennwagen. Was definitiv einen Unterschied macht: Obwohl beide Sets gleich teuer sind, hat der Ford rund 100 Teile mehr. Das macht sich unter anderem in der Bauzeit bemerkbar, die etwa 20-25 Minuten länger ist. Nach knapp 90 Minuten war der grüne Auto fertig gebaut.

Als Motorsport-Fan gefallen mir beide Fahrzeuge, optisch hat der Mustang meiner Meinung nach die Nase aber vorn. Hier fällt die Sticker-Flut nicht ganz so schlimm aus, dafür sind die Grüntöne einiger weniger Teile nicht perfekt abgestimmt. Beim Porsche sollen unendlich viele Sticker angebracht werden, ohne diese sieht der Bolide regelrecht nackt aus.

Die Funktionen der beiden Sets

Im Vergleich mit Rennautos der vergangenen Jahre, die in einem ähnlichen Preissegment angeordnet sind, fallen gleich mehrere Unterschiede aus. Der McLaren Senna GTR (42123) hat fast doppelt so viele Teile und bietet Funktionen wie beispielsweise eine funktionierende Lenkung oder Türen, die sich öffnen lassen. Am Ende ist der McLaren übrigens 5 Zentimeter länger als der ähnlich geformte Ford Mustang, bei dem sich nur die Motorhaube öffnen lässt.

In den beiden Rennwagen aus diesem Jahr stecken dafür jeweils zwei Pull-Back-Motoren, die an der Hinterachse eingebaut sind. An der Rückziehfunktion gefällt mir besonders der Auslöser sehr gut: Das Auto kann bis zum Anschlag aufgezogen werden und beschleunigt dann, sobald man den Hebel am Heck nach unten drückt.

Dank der zwei Motoren ist die Beschleunigung wirklich enorm und sollte definitiv ausreichen, um auf Kinderzimmern mit glatten Böden ziemlich schnell von einem ans andere Ende zu kommen. Was aufgefallen ist: Beim Formula E Porsche muss man beim Aufziehen darauf achten, genug Druck auf die Hinterachse auszuüben, damit die Motoren voll aufgezogen werden. Beide Modelle flitzen definitiv mehr als 10 Meter durchs Zimmer, mehr ist baulich bei uns nicht möglich.

Das erwartet euch in der Lego Technic AR

Und dann wäre da ja noch die Augmented Reality App, die kostenlos aus dem App Store geladen werden kann. Nach dem Start der App muss man zwischen den beiden Modellen wählen und kann dann verschiedene Mini-Spiele absolvieren, wobei das Kamera-Bild von iPhone und iPad dazu genutzt wird, einige Umgebungsobjekte ins Kinderzimmer zu projizieren.

Technisch ist die App aus meiner Sicht wirklich klasse gemacht, sie sieht hübsch aus und nutzt die AR-Technik gut aus. Die Art der Mini-Spiele und vor allem die Abwechslung lassen dann aber doch sehr zu wünschen übrig. Mit dem Mustang werden relativ unspektakuläre Drag-Races gefahren, beim Formula E ist immerhin ein bisschen mehr Geschick gefragt. Bei quasi allen Spielen muss das Auto aufgezogen und im richtigen Moment gestartet werden.

Ob da noch ein bisschen mehr kommt? Ich hoffe es doch sehr, denn die Grundidee finde ich gar nicht mal so verkehrt. Es fehlt mir beispielsweise ein Spielmodus, bei dem zwei Autos antreten können. Insgesamt braucht es einfach etwas mehr Spielspaß – ich würde meinem Sohn jedenfalls lieber diese App erlauben, als dass er Candy Crush oder Fortnite spielen möchte.

‎LEGO® TECHNIC AR-App
‎LEGO® TECHNIC AR-App
Entwickler: LEGO
Preis: Kostenlos

Mein Fazit der beiden Sets

Wenn ich mich am Ende für ein Modell entscheiden müsste, dann wäre es vermutlich der Ford Mustang Shelby GT500. Optisch gefällt er mir, vor allem ohne Aufkleber, deutlich besser. Zudem hat er rund 120 Teile mehr als der Formel-Rennwagen von Porsche.

Nicht diskutieren muss man darüber, dass die unverbindliche Preisempfehlung von 49,99 Euro schon eine ziemliche Ansage ist. Bei Proshop ist der Preis ja schon unter 40 Euro gefallen, das ist definitiv die richtige Tendenz. Und am Ende darf man eben auch nicht die Zielgruppe aus den Augen verlieren: Es sind zwei Sets für Kinder im Alter von 8 bis 10 Jahren – und hier dürfte vor allem der Antrieb für Begeisterung und Spielspaß sorgen.

Lego Technic 42138 Ford Mustang Shelby GT500

49,99 EUR 39,97 EUR

Lego Technic 42137 Formula E® Porsche 99X Electric

49,99 EUR 39,97EUR

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Kommentare 5 Antworten

  1. Zielgruppe sind Kinder von 8-10 Jahren.
    Lego hat sein Ziel auch verloren.
    Statt bauen ind kreativ sein fesselt man Kids noch mehr an Smartphones, Tablets bzw AR.

    Ich liebe Lego, aber ich finde, das ist der falsche Ansatz.

    1. Ganz meine Meinung. Klar, die wollen mit der Zeit gehen. Und vermutlich verlangen Kinder heutzutage mehr Smartphone-Kram.

      Aber eigentlich war das doch die Stärke von Lego, gerade mal nicht vor einem Bildschirm zu sitzen. Und kreativ zu sein.

      Beides wird mit den neuen Lego-Sets immer schwieriger :/

      1. Klar was das die Stärke, als es nix anderes gab! Aber sie müssen mit der Zeit gehen! Und ich muss sagen, die Lego Technic Bagger (nicht wirklich für Kinder), die mit Smartphone gesteuert werden, schon ziemlich gut. Und auch aus den Smartphone steuerbaren Teilen, lassen sich tolle andere sachen bauen. Die möglichkeiten hätte ich als Kind damals auch gern gehabt.

        1. Ich glaub auch, dass das nicht alles schlecht ist. Aber die sparen ja schon die echte Fernbedienung weg durch die Apps.

          Und wenn das irgendwann mal nicht mehr läuft, dann wird die App eingestellt und dann steht man da mit seinen tollen Motoren.

          Soweit ich weiß, kann die Lego App die Motoren auch nur zu den offiziellen Sets ansteuern. Da wird es schwierig mit eigenen Kreationen.

          Klar kann man immer irgendwelche 3rd party Apps nutzen, geht sicher alles irgendwie aber Lego ist da eher auf sparkurs und max Gewinn, als kreativ und co. :/

  2. Sehe ich genauso. Zu Weihnachten haben meine Kids Lego Sets bekommen, bei denen sich Marion und Luigi mit Bluetooth verbinden lassen.

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