reMarkable Type Folio: Tastaturhülle ist eine sinnvolle Ergänzung zum eInk-Reader

Die Neuerscheinung ausprobiert

Ende des letzten Jahres haben wir euch den eBook-Reader und das digitale Notizbuch, den reMarkable 2, in einem Testbericht genauer vorgestellt. Anfang März dieses Jahres gab es dann weitere Neuigkeiten vom norwegischen Hersteller zu vermelden: reMarkable hat das Type Folio für den reMarkable 2 vorgestellt, eine dünne Tastaturhülle zum komfortablen Tippen auf dem Gerät.

Das reMarkable Type Folio bietet erstmals Unterstützung für eine physische Tastatur für das reMarkable 2. Es erweitert die Funktionalität des eInk-Readers und verwandelt das Produktiv-Tablet in einen tragbaren Arbeitsbereich, der es den Nutzern und Nutzerinnen ermöglicht, handschriftliche und getippte Notizen zu machen und länger konzentriert zu bleiben. Besonders praktisch: Die Tastaturhülle wird automatisch über Magnete mit dem reMarkable 2 verbunden, so dass kein zusätzliches Koppeln, Aufladen oder Aktualisieren erforderlich ist.


Nach dem Marktstart des reMarkable Type Folios habe ich für meinen reMarkable 2 gleich ein Testexemplar beim Hersteller angefragt, das mich mittlerweile erreicht hat und von mir in den letzten Wochen ausprobiert wurde. Erhältlich ist das Type Folio in zwei Kunstleder-Farben, Tintenschwarz und Sepiabraun, auf der Website von reMarkable zum Preis von 199 Euro. Zudem stehen Tastaturlayouts in sechs verschiedenen Sprachen zur Verfügung, darunter auch Deutsch.

Geliefert wird das reMarkable Type Folio in einem schlichten schwarzen Karton, in dem sich außer dem Tastatur-Case auch noch eine kleine Schnellstart-Anleitung befindet. Um das Type Folio nutzen zu können, ist vorab der reMarkable 2-Reader einzuschalten, WLAN zu aktivieren und die neueste Software-Version auf dem Reader zu installieren. Aktuell ist dies 3.3.2.1666. Das Type Folio wird dann zur Verwendung einfach aufgeklappt, der reMarkable 2 magnetisch in die dafür vorgesehene Schiene eingeklickt und zum Aufstellen leicht zurückgestellt. Insgesamt gibt es drei Aufstellwinkel: Ein ganz flacher zum Lesen, bei dem die Tastatur komplett unter dem Tablet verschwindet, sowie ein leicht und ein stark angeschrägter Winkel zum Schreiben und Tippen.

Type Folio wird über magnetischen Connector mit dem Tablet verbunden

Die Installation und das Aufstellen gehen schon beim ersten Mal schnell und sicher von der Hand – das Type Folio ist selbsterklärend. Ebenso schnell ist auch die Bereitschaft der Tastaturhülle: Sie benötigt keine externe Aufladung per USB-C- oder anderem Ladekabel, sondern wird, ähnlich wie man es auch schon beim iPad und dem Apple Magic Keyboard kennt, direkt über das Tablet mit Strom versorgt. Beim Einsetzen des Type Folios wechselt das Display des eInk-Readers dann auch automatisch ins Querformat, so dass es sich ohne Umschweife mit dem Arbeiten starten lässt.

reMarkable hat vor dem Start des Type Folios die Software des eigenen Tablets neu konzipiert, um getippten Text zu unterstützen: Neben dem automatischen Wechsel ins Querformat wird auch handgeschriebener Text auf intelligente Weise mit getipptem Text verankert. So bleiben gekritzelte und getippte Notizen verbunden, auch wenn der User den Text auf der Seite nach oben oder unten bewegt.

Das neue Type Folio ist auch hinsichtlich der Verarbeitungsqualität, Haptik und des Bedienkomforts eine wirklich sinnvolle Ergänzung zum reMarkable 2. Die in meinem Falle sepiabraune Oberfläche wirkt trotz der Verwendung von Kunstleder hochwertig und edel, zudem sind auch die verbauten Magnete zum sicheren Halt des Readers bestens platziert, so dass sie beim Einsetzen des Tablets sowie beim Aufstellen fast wie von selbst in ihre Positionen schnappen.

Sehr angenehmes und bequemes Tippen mit der Tastatur

Gespannt war ich beim reMarkable Type Folio aber vor allem auf die Schreiberfahrung mit der Tastatur. Laut Hersteller wurden normalgroße Buchstabentasten mit einem Tastenhub von 1,3 mm – was mehr als bei vielen gängigen Laptops ist – verbaut, um für ein komfortables Tippen zu sorgen. Und was soll ich sagen: Diesen Umstand merkt man schon beim ersten Eingeben von Text über die Tastatur. Die Tasten sind hinsichtlich Größe und Tastenhub vergleichbar mit dem Apple Magic Keyboard für den Mac und geben ein leises, helles Klicken von sich. Obwohl die oberste Tastenreihe mit Ziffern und „Löschen“-Button sehr schmal bemessen sind, lassen sie sich gut bedienen.

Bedingt durch die Verwendung der eInk-Technologie für das reMarkable 2-Display war ich insbesondere gespannt auf die Performance bei der Texteingabe mittels Tastatur – gelten eInk-Bildschirme grundsätzlich doch als träger im Vergleich zu LED- und OLED-Displays. Meine Bedenken waren unbegründet: Das eInk-Display des digitalen Notizbuches reagiert sehr schnell und akkurat auf meine Tastatureingaben, so dass es zu keinen merklichen Verzögerungen bei der Eingabe kommt. Zudem stellt der Hersteller in der Eingabemaske auch verschiedene Textformatierungen bereit, so dass sich getippte Dokumente in große Überschriften, Untertitel und normalen Text unterteilen lassen. Seit einem kürzlich erfolgten Software-Update stehen auch Aufzählungspunkte für das Erstellen von Unterpunkten zur Verfügung.

Mein Fazit

Mit einem Preis von 199 Euro ist das reMarkable Type Folio sicherlich kein Schnäppchen, überzeugt aber mit einer hervorragenden Verarbeitung, einem sicheren Halt und einer wirklich angenehm zu nutzenden Tastatur. Vermisst habe ich lediglich eine Hintergrundbeleuchtung der Tastatur, die aber wohl den Akku des reMarkable 2 deutlich überstrapazieren würde. Auch das Gesamtgewicht sollte man nicht außer Acht lassen: Das Type Folio allein wiegt 453 Gramm, zusammen mit dem reMarkable 2 und einem magnetisch angehefteten Marker Plus-Stift kommt man auf rund 878 Gramm sowie eine Dicke von etwa 1,3 cm. Das ist aber immer noch weniger als ein 11″-iPad Pro samt Magic Keyboard, das auf rund 1.065 Gramm und etwa 1,6 cm Dicke kommt. Mit einem iPad vergleichen sollte man das reMarkable 2 samt Zubehör allerdings grundsätzlich nicht – beide Geräte haben ihre Berechtigung, aber legen den Fokus auf unterschiedliche Anwendungszwecke.

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