Ring Door View Cam ausprobiert: Der Spion an der Tür

Einfache Installation & gute Bildqualität

In der vergangenen Woche ist die Ring Door View Cam auf den Markt gekommen und es wurde von eurer Seite bereits ziemlich viel über das neue Gadget diskutiert. Grund genug, mal einen genaueren Blick auf den smarten Türspion zu werfen. Eine passende Tür gab es direkt bei meinen Nachbarn nebenan: Sie haben bereits einen Türspion mit Bildschirm und Kamera-Aufzeichnung im Einsatz.

Allerdings: Hier reden wir nicht von einer Mietwohnung mit Hausflur, sondern von einem Reihenhaus mit einer eigenen Eingangstür. Sicherlich noch einmal eine andere Hausnummer und meiner Meinung nach das ideale Gebiet für die Ring Door View Cam. In einem Mehrfamilienhaus sehe ich die Ring Door View Cam eigentlich nicht zuhause, denn hier ist die Klingel ja zumeist an der Haustür montiert.


Legen wir mit der Installation los, die wirklich keine große Hürde darstellt, wenn man die technischen Spezifikationen beachtet. Der Türspion muss einen Durchmesser von 12 bis 14 Millimeter haben, die Türstärke muss zwischen 34 und 55 Millimetern liegen. Danach geht es relativ einfach: Man schiebt das äußere Modul in den Spion, zieht innen ein kleines Kabel aus dem Rohr und verbindet dieses mit dem Innenmodul. Danach wird noch der Akku eingesteckt und die Abdeckung aufgesetzt und schon kann es losgehen. Jeder Schritt wird in der Ring-App auch noch einmal von einem Video begleitet, so dass man wirklich nicht viel verkehrt machen kann.

Die erste Überraschung folgt aber schon nach wenigen Minuten: Die Ring Door View Cam hat auf der Innenseite der Tür keinen eingebauten Lautsprecher, man bekommt Benachrichtigungen über einen etwaigen Besuch also nur als Push-Mitteilung auf dem Smartphone, da der Türspion natürlich nicht an den klassischen Türgong angeschlossen werden kann, wie es bei den smarten Türklingeln von Ring der Fall ist. Aus diesem Grund ist es doch etwas schade, dass der Hersteller keinen digitalen Türgong, den Ring Chime mitliefert. Die zweite Möglichkeit sind Echo-Geräte von Amazon, die mit dem Alexa-Skill von Ring ausgestattet werden können. Die rund 35 Euro für den Ring Chime sollte man aus meiner Sicht auf jeden Fall mit einkalkulieren.

Auch einige andere Dinge sollte man definitiv beachten. So zum Beispiel die Notwendigkeit des Ring Protect Plans, wenn man nicht nur die Live-Ansicht abrufen und Alarme erhalten möchte, sondern auch eine Videoaufzeichnung der Ereignisse wünscht. Mit Kosten von 3 Euro pro Monat oder 30 Euro pro Jahr fällt die 30-tägige Cloud-Speicherung von allen Ereignissen aber relativ preisgünstig aus.

Einmal eingerichtet, macht die Ring Door View Cam aber genau das, was sie soll: Echos und Chimes sowie verbundene Smartphones im ganzen Haus klingeln lassen und den Hausbewohnern die Möglichkeit geben, mit dem Besuch vor der Tür zu sprechen, ganz egal wo man sich gerade befindet. Die Bildqualität, die Kamera liefert 1080p und einen Blickwinkel von 155 Grad bzw. 90 Grad in der vertikalen, ist dabei sehr gut. Der Klang an der Tür könnte etwas besser sein, der im Türspion eingebaute Lautsprecher scheint etwas schwach auf der Brust zu sein.

Eine neue Option, die es bisher nur bei der Ring Door View Cam gibt, ist die benutzerdefinierbare Privatsphäre-Einstellung. Damit lassen sich frei wählbare Bereiche auf dem Kamera-Bild komplett schwärzen, selbst bei Live-Aufnahmen und Aufzeichnungen lässt sich das Bild nicht rekonstruieren. Bei der Bewegungserkennung ist man dagegen weitaus eingeschränkter, hier kann man nur zwischen verschiedenen Stufen wählen, aber keine Bereiche im Kamera-Bild markieren.

Die Stromversorgung der Ring Door View Cam erfolgt mit einem kleinen Akku, der sich einfach auf der Innenseite des Türspions entnehmen lässt und per microUSB aufgeladen werden will. Mehrere Monate soll der Akku halten, ein zweiter kann für 25 Euro nachgekauft werden. Ich würde ihn wohl eher alle paar Monate für ein paar Stunden ans Ladegerät stecken und damit Leben, dass die Klingel in dieser Zeit nicht funktioniert. Am Ende ist es aber sicherlich nicht verkehrt, dass man den Akku sehr einfach wechseln kann – das ist heutzutage ja keine Selbstverständlichkeit mehr.

Wenn man mit einigen Einschränkungen leben kann und die passenden baulichen Voraussetzungen hat, ist die Ring Door View Cam ein wirklich spannendes Produkt. Mit 199 Euro plus den fast schon notwendigen Zusatzkosten sicherlich nicht ganz günstig, dafür aber für wirklich jeden Laien zu installieren, der zumindest schon mal einen Schraubendreher in der Hand hatte. Für den Betrieb in Treppenhäusern halte ich die Ring Door View Cam aber nur bedingt geeignet – und bei Häusern mit einer klassischen Türklingel an der Hauswand sollte man diese dann doch entfernen, damit die Besucher auch den Knopf an der Ring Door View Cam drücken.

Sollte eine spezielle Frage von euch mit diesem Bericht nicht beantwortet worden sein, schreibt uns einfach eine E-Mail oder hinterlasst einen Kommentar, damit wir euch die notwendigen Informationen bereitstellen können.

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Kommentare 6 Antworten

  1. Etwas teuer ist wohl untertrieben, mindestens 200€ ist schon richtig viel vor allem weil es nur nen Knopf mit ner Kamera ist die dank des heimischen W-Lan aufs Handy streamt

  2. Ich habe eine Standardtür in einem Neubau, leider mit 7 cm Türstärke. Hoffe sehr das Ring da bald eine Version für dickere Türen vorstellt.
    Mein vorheriger digitaler Türspion für 50 Euro schaffe das problemlos.
    Mein Verkäufer zumindest berichtete mir von vielen Rücksendungen aus dem gleichen Grund….
    Macht denn da niemand Marktforschung?

    1. Ging bei mir auch bei unserer 7cm starken Tür, man muss lediglich die Teile mit z.B. Tesa Powerstrips festkleben. Das Kabel reicht gerade noch für 7cm.

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